Hans Erich Bogatzky, der mit seinen Innenraumgestaltungen die spätmoderne Architektur in der DDR mitprägte, feiert heute seinen 75. Geburtstag.
Sein wohl bekanntestes Projekt ist das ehemalige Staatsratsgebäude der DDR in Berlin, an dem er von 1962 bis 1964 zusammen mit dem Architekten Roland Korn arbeitete. Das charakteristischste Merkmal ist das Portal IV des 1950/51 gesprengten Stadtschlosses, das für die DDR auch deshalb besondere Bedeutung hatte, weil von dort aus Karl Liebknecht am 9. November 1915 die „Freie Sozialistische Republik Deutschland“ ausrief. Die Schlichtheit, die im Inneren des ehemaligen Staatsratsgebäudes von Hans Erich Bogatzky geschaffen wurde, setzte sich deutlich von dem bis dahin vorherrschenden Stil der stalinistischen Architektur der „Nationalen Tradition“ ab. Besonders hervorzuheben sind ein Glasbild im Treppenhaus, die von Fritz Kühn geätzte Metallwand im Sitzungssaal und ein 45 Meter langer Prozellanplattenfries im Bankettsaal. Inzwischen ist das Gebäude der Öffentlichkeit zugänglicher als zu DDR-Zeiten, in der Zukunft soll eine Elite-Universität für Manager dort einziehen.

Ein weiteres bekanntes Gebäude, bei dem der 1927 in Berlin geborene Hans Erich Bogatzky gestalterisch mitwirkte, ist das „Interhotel Stadt Berlin“ - den Berlinern heute besser als „Forum Hotel“ bekannt. Stark geprägt wurde er von seinem Lehrer an der Berliner Meisterschule, Theodor Voissem, der sehr viel Wert auf präzise Zeichnungen und sorgfältig gestaltete Details legte. Nach engagierten Berufsjahren an der Bauakademie der DDR und - ab 1983 - als Vorsitzender der Zentralen Fachgruppe Innengestaltung/Ausbau im Bund Deutscher Architekten setzte sich Hans Erich Bogatky 1990 zur Ruhe.

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