Am 27. Oktober 2005 feiert der Mailänder Architekt Giorgio Grassi seinen 70. Geburtstag.
1935 wurde Grassi in Mailand geboren, wo er am Polytechnikum studierte und später sein Büro eröffnete. Grassi zählt neben Aldo Rossi zu den führenden Vertretern des neuen Rationalismus. Wie er selbst sagt, wurde seine Arbeit stark von Heinrich Tessenow beeinflusst. 1992 erhielt er auch die Tessenow-Medaille in Gold.

Zu seinen frühen Werken zählen das Studentenwohnheim in Chieti (1978) und die Wohnanlage San Rocco in Monza (1966). Bekannt wurde Grassi jedoch durch Erweiterungsprojekte wie den Umbau des Visconti-Kastells in Abbiategrasso (1970), die Restaurierung und Erweiterung des Kastells Fagnano Olona (1980) und die Erweiterung des römischen Theaters in Sagunt (1994), wo er die historischen Bauten nicht rekonstruierte und sanierte, sondern kongenial weiterbaute.

In Deutschland entwarf Grassi in Berlin die Stadtvillen an der Rauchstraße und Projekte für das Neue Museum und Wohngebäude am Lützowplatz. Er zeichnet auch für die Planung der Park-Kolonnaden am Potsdamer Platz (weitere BauNetz-Meldungen zum Thema finden Sie unter dem Suchbegriff ) verantwortlich, die im Vergleich zu den gegenüber liegenden Bauten ruhig und unaufgeregt wirken. Hier hat Grassi mit reduzierten Lochfassaden und der wenig reliefierten Ziegelverkleidung seine neo-rationalistische Formensprache nochmals demonstrativ vorgeführt.

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