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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen_Galerie_von_Chipperfield_in_Berlin_fertig_28900.html

02.11.2007

Stadtfront vervollständigt

Galerie von Chipperfield in Berlin fertig


Am 10. November 2007 wird die offizielle Fertigstellung des Galeriegebäudes „Am Kupfergraben 10“ in Berlin-Mitte gefeiert. Das neue Eckhaus wurde geplant und erbaut von David Chipperfield Architects (Berlin). Es dient der Galerie der Bauherren Céline und Heiner Bastian (siehe auch BauNetz-Meldung zu den Wettbewerbsergebnissen vom 7. Februar 2003 und BauNetz-Meldung zum Richtfest vom 15. Dezember 2006).

Das Gebäude ist für die Berliner Architekturdiskussion von großer Bedeutung: Angrenzend an erhaltene Altbauten und unmittelbar gegenüber der berühmten Museumsinsel gelegen, schafft Chipperfield hier einen betont modernen und zeitgemäßen Bau, der sich dennoch hervorragend einfügt und ein gelungenes Beispiel für einen Alt-Neu-Bezug abgibt. Im Wettbewerb unterlegene Positionen wie Hans Kollhoffs unsäglicher Antikentempel werden durch dieses gebaute Manifest auch im Nachhinein noch ad absurdum geführt.

In dem neuen Eckgebäude sind drei Galeriegeschosse und ein Dachgeschoss für zwei Wohnungen entstanden. Entwurflich orientiert sich das Eckhaus nicht an den nahe liegenden historischen Bauten, sondern an seiner Lage im Stadtgefüge. Chipperfield interpretierte dementsprechend die Galerie schon in der Wettbewerbsbeschreibung als Teil einer „Stadtfront“ und den Standort als die Grenze zwischen der Museumsinsel und der umgebenden, restlichen Stadt. Die Fassaden bestehen aus Betonwerksteinkonsolen und Abbruchziegeln. Diese wurden ohne sichtbare Dehnungsfugen vermauert und schlämmverfugt. Großformatige Fensteröffnungen sind kompositorisch über die Fassaden verteilt und durch unbehandelte hölzerne Öffnungsflügel gegliedert.

Während diese eher schweren Materialien die äußere Erscheinung prägen, verzichtete der Architekt im Inneren auf Materialität als prägendes Element, vielmehr werden hier die 5,50 Meter hohen, rein weißen Galerieräume von Lichteinfall und Proportionen beherrscht. Tragende eingestellte Körper, die die Nebennutzungen enthalten, organisieren die hohen Räume. Die einfache Grundfigur des Grundrisses variiert in den vier Geschossen durch die Volumenausbildung des Baukörpers und die Fensteröffnungen. Seitenlicht fällt aus unterschiedlichen Richtungen in die Galerieräume, Innenklappläden ermöglichen, das einfallende Tageslicht zu reduzieren.


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Grundriss 1. OG

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