Die Bauhaus-Universität in Weimar feierte am 19. April 2001 die offizielle Übergabe zweier Neubauten für die Architekturfakultät an der Belvederer Allee.
Die Kaiserslauterner Architekten AV 1 (Butz, Dujmovic, Schanné, Urig) hatten 1995 den Wettbewerb zur Erweiterung der von Henry van der Velde errichteten Bauten gewonnen und 1998 mit dem Bau begonnen.
Der jetzt fertig gestellte erste Bauabschnitt ist Teil einer Anlage, die sich aus insgesamt dreizehn viergeschossigen Einzelhäusern gleicher Größe zusammen setzen wird. Die Häuser stehen axial verschoben zu den Gebäuden van de Veldes und ergänzen die lockere Villenstruktur der Umgebung. Alle Baukörper folgen ihrer Nutzung entsprechend dem gleichen Schema: Während Serviceräume und Erschließung hinter der geschlossenen Südfassade Platz finden, öffnen sich die Unterrichträume mit einer großflächigen Verglasung nach Norden hin.
Die beiden nun fertig gestellten Häuser nehmen auf einer Fläche von rund 1.280 Quadratmetern die künstlerisch-experimentellen Werkstätten der Fakultät, studentische Arbeitsplätze, eine Modellwerkstatt sowie Computerpools, Projekträume und Büros auf.
Die Architekten legten in der Planung besonderen Wert auf eine Flexibilität in der Nutzung: Dies findet in den offenen Hausgrundrissen ebenso seinen Ausdruck, wie in der Konzeption von Einzelhäusern, die der Hochschule ein schrittweises Wachstum ermöglichen.
Die Jury lobte 1996, die besondere Qualität des Entwurfs liege in der „Übertreibung des Einfachen und der Serie“. Dies biete eine Chance für eine Architektur, die „weder historisierend noch prospektiv in die Zukunft gewandt sei, sondern sich alleine auf das Jetzt beziehe“.
Die Baukosten für den ersten Bauabschnitt belaufen sich auf 9,9 Millionen Mark, Bauherr ist das Staatsbauamt des Freistaates Thüringen.

Ein weiteres Foto ist als Zoom-Bild hinterlegt.

Weitere informationen zu dem Projekt finden Sie in der BauNetz-Meldung vom 16. 9. 1998 anlässlich der Grundsteinlegung.

Fotos: Bauhaus-Universität Weimar / Roland Wehking, Fakultät Gestaltung (1), Daniel Schmidt, Universitätskommunikation (1).