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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Eroeffnung_eines_Museumsneubaus_von_Gigon-Guyer_bei_Osnabrueck_10977.html

19.04.2002

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Zeichen und Wunder

Eröffnung eines Museumsneubaus von Gigon/Guyer bei Osnabrück


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Im niedersächsischen Bramsche, Ortsteil Kalkriese, wird am Sonntag, den 21. April 2002 der Archäologische Museumspark Osnabrücker Land eröffnet. Am Schauplatz der historischen Varusschlacht (9 n. Chr.) sollen künftig archäologische Fundstücke und nachgebildete Wälle einen Eindruck vom Kampf zwischen Germanen und Römern bieten.
Realisiert wird das ambitionierte - und bereits vor der Eröffnung preisgekrönte - Projekt von den Schweizer Architekten Annette Gigon und Mike Guyer. Sie hatten 1998 den beschränkten Wettbewerb für das Museum gewonnen.
Die gewählten landschaftsgestalterischen und architektonischen Mittel seien in ihrer Charakteristik „mehrheitlich abstrakt statt darstellend, symbolisch statt figurativ. Sie wirken als Hinweise, Zeichen, Vorstellungs- und Wahrnehmungshilfen“, erläutern die Architekten ihren Entwurf.

Die baulichen Elemente des Archäologieparks bestehen aus dem eigentlichen Museumsbau und drei kleinen, satellitenartigen Pavillons. Das Museumsgebäude bildet den Auftakt und den Zugang zum Park. Es besteht aus einem eingeschossigen, aufgeständerten Flachbau und einem turmartigen Aufbau, der aus einer Höhe von fast 40 Metern einen Rundblick über das ehemalige Schlachtfeld ermöglicht. Im Rumpf des Gebäudes werden die Fundgegenstände ausgestellt.

Die über das Gelände verstreuten Pavillons sollen als eine Art „Wahrnehmungsinstrumente“ die auf dem Parcours gesammelten Eindrücke vertiefen und relativieren. Der erste Pavillon „Sehen“ projiziert die Außenwelt mittels einer „camera obscura“ umgekehrt in eine leuchtende Halbkugel. Der Pavillon „Hören“ verfügt über ein mächtiges Hörrohr, das die Geräusche der Außenwelt verstärkt in einen schallabsorbierten Raum leitet. Im letzten Pavillon „Fragen“ stehen sich schließlich eine Wand mit schlitzartigen Öffnungen und eine Wand mit neun Fernsehmonitoren gegenüber. Ein Zusammenschnitt von aktuellen Nachrichtensendungen soll verdeutlichen, „dass auch heute noch - zweitausend Jahre später - Konflikte mit Aggression und Gewalt ausgetragen werden“.
Um das Museumsareal zu entlasten, wurde das bestehende Gehöft Niewedde als Besucherzentrum ausgebaut. Hier sind Eingangsbereich, Restaurant, Kindermuseum, Tagungsräume und Büros untergebracht.

Alle Bauten sind als Stahl-Skelettkonstruktion errichtet und mit großflächigen, rostenden Stahlplatten beplankt. Generell ist Stahl in allen Bearbeitungszuständen das vorherrschende Material in Kalkriese - wie auch die Funde überwiegend metallischer Natur sind.


Zum Thema:

www.kalkriese-varusschlacht.de
BauNetz-Meldung zum Weser-Ems-Preis 2001
BauNetz-Meldung zur Grundsteinlegung im November 1999


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© H.M. Hoppe / Museum Kalkriese

© H.M. Hoppe / Museum Kalkriese

© H.M. Hoppe / Museum Kalkriese

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