Am 2. März 1999 wurde in Düsseldorf der Entwurf zur Novellierung der Bauordnung des Landes Nordrhein-Westfalen (BauO NW) vorgestellt.
Michael Vesper, Bauminister des Landes, erklärte, daß mit der Gesetzesinitiative das Ziel verfolgt werde, „Genehmigungsverfahren zu vereinfachen und zu beschleunigen“. Im Rahmen der Novelle soll der Katalog genehmigungsfreier Baumaßnahmen erweitert und das vereinfachte Genehmigungsverfahren zum Regelfall werden. Die umfangreiche „bauaufsichtliche Vollprüfung“ soll nur noch bei besonders schwierigen Sonderbauten für große Menschenansammlungen (Büro- und Verwaltungsgebäude, Verkaufsstätten, Kirchen, Sportstätten, Schulen etc.) stattfinden. In Gebäuden mit mehr als zwei Wohnungen soll künftig ein Geschoß barrierefrei erreichbar sein. Ein Bauleiter wird in Zukunft wieder vorgeschrieben, damit Bauherren vor Schäden und Bauverzögerungen geschützt seien.
Die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen begrüßt diese Absicht in einer Presseerklärung ausdrücklich. Außerdem unterstützt die Kammer Bauminister Vesper in dem Vorhaben, die Bauvorlageberechtigung auch zukünftig nur an qualifizierte Entwurfsverfasser zu vergeben und plädiert für die Einführung der Vorlageberechtigung auch für Innenarchitekten, deren Ausbildung qualitativ gleichwertig zu der der Architekten sei.