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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen_Entscheidung_im_Streit_um_das_Denkmal_zum_17._Juni_1953_in_Berlin_4645.html

03.02.1999

Schwieriges Gedenken

Entscheidung im Streit um das Denkmal zum 17. Juni 1953 in Berlin


Am 2. Februar 1999 hat der Berliner Senat auf Vorlage von Bausenator Jürgen Klemann beschlossen, den Entwurf des Berliner Künstlers Wolfgang Rüppel für ein Denkmal zum 17. Juni 1953 zu realisieren. Rüppels Entwurf sieht vor, zum Gedenken an die Opfer des Arbeiteraufstands vor dem Detlev-Rohwedder-Haus (Architekt: Ernst Sagebiel, ehemals Reichsluftfahrtministerium, „Haus der Ministerien“ der DDR, Sitz der Treuhandanstalt und zukünftiges Bundesfinanzministerium) an der Leipziger Straße eine 25 Meter lange Fotografie der Juni-Demonstration in den Boden einzulassen. Das Bild soll von einer mattierten Glasplatte abgedeckt und von einer 40 cm hohen Mauer eingerahmt werden. Auf dem Vorplatz des Rohwedder-Hauses wird es in einen kritischen Dialog mit einem Wandbild Max Lingners treten, das hinter dem Säulengang in typischer Manier des sozialistischen Realismus „Die Bedeutung des Friedens für die kulturelle Entwicklung der Menschheit und die Notwendigkeit des kämpferischen Einsatzes für ihn“ darstellt. Sowohl die Bodenintarsie als auch der Lingner-Fries sollen künftig bei Nacht beleuchtet werden.
Die Kosten für die Errichtung des Denkmals werden auf etwa eine Million Mark veranschlagt, die Fertigstellung soll, sofern technisch so schnell möglich, bis zum 17. Juni 1999 erfolgen.
Mit der Entscheidung für den Rüppel-Entwurf hat ein überaus kompliziertes Wettbewerbsverfahren seinen vielleicht endgültigen Abschluß gefunden: Eine erste Wettbewerbsrunde war im Februar 1998 zunächst ohne Ergebnis abgeschlossen worden; im November 1998 wurde Rüppel dann zweiter Sieger in einem neuen Durchgang mit neuer Jury. Der erste Preis ging damals einstimmig an den Entwurf der Berliner Künstlerin Katharina Karrenberg, die ein über 90 Meter langes Schriftband aus Scheinwerfern in den Boden einlassen wollte. Von Senatsseite und aus den Reihen der Beteiligten am damaligen Aufstand wurden an dieser Arbeit daraufhin sowohl der geplante Standort am Leipziger Platz als auch der vorgesehenenen Text („wer bin ich, dass ich sagen könnte: eine heroische Tat“) heftig kritisiert.

Foto: Erik-Jan Ouwerkerk, Berlin

Meldung vom 24. 11. 1998


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