Was mit einer guten Idee begann, ist inzwischen längst zu einer Posse geworden: Nichts Böses ahnend hatte die letzte Regierung der DDR im Mai 1990 beschlossen, Teile der Berliner Mauer zu verkaufen und dieses Geld zur Förderung von kranken Menschen und für den Erhalt historischer Bauten zu verwenden. Das dafür eingesetzte Kuratorium delegierte den Verkauf an eine Firma namens Limex, die wiederum die Betonteile zu einem Großteil an die inzwischen in Liquidation befindliche Galerie Le Le veräußerte. Die rund 2,1 Millionen Mark, die bei dem Verkauf zusammenkamen, wurden auf einem DDR-Regierungskonto deponiert und dort liegen sie bis heute. Die Bundesregierung hat die Gelder blockiert, so daß keiner der Hilfsbedürftigen bis dato etwas von dem Geld bekommen hat. Als dann auch noch zwei Berliner Maler vor Gericht auftauchten, um ihren Anspruch auf einen Teil des Gewinns des von ihnen bemalten Mauerstücks geltend zu machen, rückte die erhoffte Finanzhilfe in immer weitere Ferne. Doch nun hat das Kuratorium seinen ersten Sieg errungen: Das Bundesfinanzministerium gab 250.000 Mark als Abschlagzahlung frei. Was lange währt...