Nach langer Zeit präsentierte sich der Reichstag mal wieder als offenes Haus. In Anwesenheit von 150 Journalisten berichtete die Hausherrin, Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth, vor Ort über den Stand der Umbauarbeiten.
Der künftige Plenarsaal (1.200 Quadratmeter) wurde von dem Architekten Sir Norman Foster in der Gebäudemitte unterhalb der Kuppel angeordnet und das Präsidium auf der Ostseite plaziert. Durch zwei seitliche Innenhöfe großzügig belichtet, wird der Blick jedoch rasch nach oben geführt: zur Kuppel, mit deren vorbereitenden Montage jüngst begonnen wurde. Hierbei entspricht die seit kurzem sichtbare Ringkonstruktion auf dem Dach jedoch nicht der entgültigen Konstruktion. Sie stüzt lediglich die zu montierende Rampe, die den Besucher künftig in Form einer Doppel-Helix an der Kuppelinnenseite zu den Plattformen führt. Die Dachterrasse und das Restaurant auf knapp 30 Meter Höhe sowie die Aussichtsplattform in der Kuppel, 40 Meter hoch, werden 1999 über den repräsentativen Westzugang öffentlich zugänglich sein.
Der Reichstag soll Ende 1998 dem Bundestag übergeben werden. Nach dem Einzug ist in der zweiten Maiwoche die Eröffnungssitzung geplant. Mit der Bundespräsidentenwahl am 23. Mai 1999 und dem 50-jährigen Jubiläum des Grundgesetz wird auch die Einweihung erfolgen.

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