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10.08.2006

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Fremdes Element?

Chipperfield überarbeitet Entwurf für Berliner Museumsinsel - mit Kommentar


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Nach einer Kritik der Unesco-Denkmalschutz-Organisation Icomos am Entwurf für das neue Eingangsgebäude der Berliner Museumsinsel will David Chipperfield seinen Entwurf überarbeiten. Das meldet der Berliner „Tagesspiegel“ am 10. August 2006.

Icomos-Präsident Petzet kritisierte das Eingangsgebäude südlich des Pergamonmuseums als „fremdes Element, das den Dialog mit dem Vorhandenen vermissen lässt. Stattdessen ist der Bau nur so hingeschachtelt“. Seine Bedenken will er jetzt dem Welterbe-Komitee der Unesco mitteilen. Sanktionsmöglichkeiten hat er nicht.

Das Büro Chipperfield, das sich in einem langwierigen Wettbewerbsverfahren durchgesetzt hatte (siehe BauNetz-Meldung), will den Entwurf noch einmal überarbeiten: „Das Haus soll in zeitgemäßer Architektursprache entstehen, aber auch der herausragenden Qualität der umgebenden historischen Museumsbauten Reverenz erweisen“, meldet das Büro.

„Ein modernes Museum braucht auch neue Räume“, so Petzet. Dem „misslungenen“ Chipperfield-Entwurf hingegen „sehe man nicht einmal an, dass er ein Haupteingang sein soll“.

Der Bundesrechnungshof hatte unlängst gefordert, 130 Millionen Euro bei der Sanierung der fünf Museen und der Erschließung des Areals einzusparen. Dazu müsse man nur „auf Neubauten verzichten“. Der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Klaus-Dieter Lehmann, hatte dies zurückgewiesen. Ohne das Chipperfield-Gebäude mit Cafés, Läden, Restaurants und Veranstaltungsräumen sei die Insel dem Ansturm von vier Millionen Besuchern im Jahr nicht gewachsen.

Kommentar der Redaktion

Die Kritik an Chipperfields Entwurf wirkt bisher reichlich unqualifiziert und erinnert verdächtig an die des notorischen Vereins „Historisches Berlin“ (siehe BauNetz-Meldung). Chipperfield ist sicher einer der besseren europäischen Architekten unserer Zeit, und die Jury hatte seinen Entwurf nicht ohne Grund ausgewählt. Es ist auch nicht das erste Mal, dass sich Icomos anmaßend in die Diskussion über zeitgenössische Architektur einmischt, wozu sie durch nichts berufen ist. Petzet lobt als Beispiel I. M. Peis Louvre-Pyramide in Paris, die wohl nie gebaut worden wäre, wenn Leute wie er damals zu dem ebenfalls umstrittenen Entwurf befragt worden wären.

Ulf Meyer


 
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