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30.07.2003

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Abriss für Aldi

Botschaftsbauten in Berlin müssen Supermarktkette weichen


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Im ehemaligen Botschaftsviertel der DDR im Berliner Stadtbezirk Pankow sollen drei der so genannten Würfelbauten abgerissen werden. Die in den siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts vom Wohnungsbaukombinat Berlin errichteten Botschaftsbauten gehören zu einem Ensemble von 25 Häusern. Ihr Abriss wurde trotz Einspruch von Architekten und Anwohnern von dem Pankower Baustadtrat Martin Federlein befürwortet, mit dem Argument, dass die Häuser nicht unter Denkmalschutz stünden.

An ihrer Stelle soll ein Flachbau der Supermarkt-Kette „Aldi“ errichtet werden. Die Baugenehmigung kann zwar erst im September 2003 nach Vorlage eines Verkehrgutachtens erteilt werden, eine Bauvoranfrage fiel jedoch positiv aus.

Das Quartier mit den 25 Botschaftsbauten ist in „seiner Geschlossenheit in Berlin und der übrigen Bundesrepublik einmalig“, wie die Berliner Architekturhistorikerin Marion Petra Huhn gegenüber dem BauNetz erklärt. "Die Residenzen gehören zum „Typ Pankow“, einem kubischen Baukörper, der 1966 von Eckart Schmidt als Botschafts- und Konsulatsgebäude für Jugoslawien entwickelt worden war, hier allerdings in reduzierter Form zur Anwendung kommt: Zwei langgestreckte Rechtecke, die die Verwaltungs- und Repräsentationsräume, als auch die Wohnungen der Botschafter aufnehmen, werden durch einen schmaleren Mitteltrakt mit Treppenanlage, der in der Fassade zurückspringt und somit als Verbindungsglied zu erkennen ist, verknüpft. Die dreigeschossigen und flachgedeckten Bauten sind mit Rauhputz versehen und in einigen Bereichen durch Spaltklinker abgesetzt." (Huhn)
Stellvertretend für die Berliner Architektenkammer kritisiert Marion Petra Huhn zudem, dass der Bezirk Pankow zu keiner Zeit „ernsthaft und nachhaltig“ über einen Schutz der Häuser und eine angemessene Nutzung des DDR-Erbes nachgedacht habe.

Derzeit werden die schnörkellosen Dreigeschosser als Firmensitze, Wohngebäude, Arztpraxen sowie als Ländervertertungen für Kuba, Eritrea, Kap Verden, Moldau, die Mongolei und Ghana genutzt.


 
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