Das Bundeskabinett hat am Dienstag, 18. März 1997, ein Konjunkturprogramm beschlossen, das vor allem der Bauindustrie helfen soll. Kurzfristige Investitionen sollen durch ein Volumen von 25 Milliarden Mark ermöglicht werden. Dazu werden die bundeseigene Kreditanstalt für Wiederaufbau und die Deutsche Ausgleichsbank laufende Programme aus eigenen Mitteln aufstocken. Die Zinsen sollen ein bis zwei Prozentpunkte unter dem Marktzins liegen. Vor allem Investitionen in die Wohnungswirtschaft, in die Infrastruktur und in die Mittelständischen Unternehmen sollen begünstigt werden. Die Bundesregierung äußerte sich zuversichtlich, daß die angekündigten Maßnahmen schnell zu Bauaufträgen führen und damit allein in diesem Jahr 300.000 Arbeitsplätze gesichert würden. Zuversicht und Hilfe sind tatsächlich bitter nötig: Erst wenige Tage zuvor gab der Präsident des Zentralverbandes des deutschen Baugewerbes, Fritz Eichbauer, in Bonn bekannt, daß der Tiefpunkt der konjunkturellen Talfahrt erst in der zweiten Jahreshälfte erreicht sein dürfte.

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