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19.06.2008

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Bücherbahnhof

Bibliothekseröffnung in Luckenwalde


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Seit der Teilprivatisierung der Deutschen Bahn werden viele regionale Gleisanlagen teils oder ganz wegrationalisiert. Viele Bahnhofsgebäude sind von Leerstand oder Verfall betroffen.


In der brandenburgischen Kreisstadt Luckenwalde halten zwar noch Züge, jedoch sorgte die Abtrennung des Post- und Güterbahnhofs und die damit zu ändernde Erschließung der Bahnsteige für Leerstand im denkmalgeschützten  Empfangsgebäude des Bahnhofs.


Der alte Ort des Wartens, an dem man früher nur billige Bahnhofslektüre erstehen konnte, wurde jüngst durch einen Um- und Anbau sprichwörtlich „vergoldet“: Am 19. Juni 2008 eröffnete die Stadtbibliothek Luckenwalde hier ihre Türen. Die Berliner Architektenteam Wronna/Fleckenstein/Feldhusen (letztere zwei firmieren als FF-Architekten), hatten 2004 den entsprechenden Wettbewerb gewonnen. Das Projekt wurde von 2005 bis 2008 für 3,4 Millionen Euro umgesetzt.


Die Idee einer Stadtbibliothek im leerstehenden Bahnhofsgebäude bot die Chance, dem Bahnhof einen neuen Platz im Stadtgefüge zu geben. Als Knotenpunkt des öffentlichen Nahverkehrs ist der Ort hochfrequentiert und gut erreichbar. Um einen unabhängigen Zugang zu den Gleisen zu schaffen und das Gebäude völlig eigenständig nutzen zu können, wurden zunächst die vorhandenen eingeschossigen Anbauten zurückgebaut.
Der zweite wesentliche Baustein des Entwurfs ist der Anbau der Kinder- und Jugendbibliothek. Mit seiner goldenen, schuppenartigen Fassadenhaut hebt sich der dynamisch-windschiefe Kubus deutlich vom alten Gebäudetrakt ab und soll damit die besondere Stellung der Kinder- und Jugendbibliothek hervorheben. Ein Blickfang ist der goldene Kubus in einer Kleinstadt allemal.


Das Bestandsgebäude bot großzügige Wartesäle bis hin zu kleinteilig strukturierten Wohnbereichen. Der Umbau verbindet nun die verschiedenen Bereiche und  sorgt für fließende Räume, in denen sich die Bibliotheksbesucher gut orientieren können.
Das neue Farbkonzept passt alle Farben und Einbauten denen der bestehenden Räume an und bindet über verschiedene Rottöne alles zu einer zusammenhängenden Sequenz zusammen.


Kommentare

8

Christoph Wagner | 30.06.2008 17:21 Uhr

Wirklich schön, aber...

... ich bin vor zwei Tagen zufällig mit dem Zug durch Luckenwalde gefahren und hatte die Chance mich mit ein paar Einsteigern aus L-walde zu unterhalten.
Der Entwurf scheint auch vor Ort gut anzukommen. Ich hörte einige positive Stimmen.
- ABER: -
Der Bücherbahnhof ist überhaupt kein Bahnhof. Es gibt dorch eine Bücherei in einem ehemaligen Bahnhofsgebäude. Aber Fahrkartenschalter oder sonstige bahnhofstypische Einrichtungen sind nicht enthalten. Im Gegenteil, es gibt überhautpt keinen Fahrkartenschalter mehr, vor dem Bibliotheksbau gab es noch einen. Das ist äußerst bedauerlich, denn im Gegensatz zu der Meinung eines Vorredners, spielt die Bahn in Luckenwalde keine geringe Rolle: Es brummt auf dem Bahnsteig, wenn der RE nach Berlin einrollt.

Von der Baunetz-Redaktion hätte ich mir zu dem o. g. Aspket in der Meldung eine klare Aussage gewünscht. Denn natuerlich reicht für die Fachpresse ein Artikel nicht aus, der sich über grundlegende funktionale Zusammenhänge ausschweigt.

7

sabine englert | 23.06.2008 23:18 Uhr

wunderschöner wurf

bin im baunetz drüber `gestolpert´ und finde den entwurf einfach wunderschön, aber am meisten beeindruckt mich, dass dies nicht an einem `spektakulären Ort´steht und die Umsetzung als diese schon ein Meisterstückchen darstellt. Glückwünsche an die Architekten und besonders an Ralf Fleckenstein - super schön !!

6

bonito | 21.06.2008 20:59 Uhr

an C. Wagner

Hier gibt es doch keine Bahnkunden mehr, deshalb wurde das Gebäude ja umgebaut...??
So heisst es doch: Lesen statt Warten und eben nicht lesen beim Warten...Und ohnehin: Würde der Reisede tatsächlich schwere Bücher mit sich rumschleifen wollen anstelle einer Zeitschirft die er einfach im Abteil liegen lassen kann?
m. A. ein völlig verqueres Konzept. Nur so zur Anregung diese Gedanken.

5

ulrike | 20.06.2008 09:55 Uhr

prima

ich schliesse mich den vorschreibern an: sieht gut aus + macht lust auf reisen - aber die lust auf´s lesen kommt nicht so ´rüber bei den bildern- wo + wie sind die bücher? "lesen statt warten" ist ja wohl eher ankommen / gehen´...

4

Mercuri | 20.06.2008 09:27 Uhr

Luckenwalde

Lustig, lächerlich, in 15 Jahren platt.

3

basilico | 19.06.2008 19:19 Uhr

super

mehr davon...

2

Christoph Wagner | 19.06.2008 17:59 Uhr

Tolles Konzept Schöner Entwurf

Die Funktionen Lesen und Warten derartig zusammen zu bringen ist grossartig. Die Umsetzung sieht wirklich sehr gut aus, zumindest auf den Bildern. Interessant wäre, mehr darüber zu erfahren, wie die Nutzungen räumlich UND athmospährisch ineinandergreifen. Wurden beispielsweise die Öffnungszeiten erweitert, oder treffen Bahnkunden meistens auf geschlossenen Bibliothekstüren?
Mit anderen Worten: Wird das Konzept wirklich durchgezogen? Es wäre den Entwerfern und der Stadt zu wünschen.

Glückwunsch!

1

Cubus | 19.06.2008 16:18 Uhr

shines like gold

Wow!
Großartiges kleines Projekt das mal wieder zu einem Ausflug ins Umland anregt.

 
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