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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen_Architekturfuehrer_Potsdam_erschienen_25168.html

04.10.2006

Von Arkadien bis Sparta

Architekturführer Potsdam erschienen


Seit September 2006 ist der „Architekturführer Potsdam“ aus dem Reimer Verlag (Berlin) im Buchhandel erhältlich. Seit der Wende ist dies das erste Buch, das die Architektur der Landeshauptstadt von der ersten Siedlung bis zur Gegenwart umfassend vorstellt. Autoren sind Paul Sigel, Silke Dähmlow, Frank Seehausen und Lucas Elmhorst.

Die vier Autoren geben einen gemeinsamen Überblick über die (architektur-)historische Entwicklung Potsdams, das sowohl als „Preußens Arkadien“ als auch - auf Grund der jahrhundertealten Garnisonsstadt-Funktion - als „Potsdam-Sparta“ gelten kann. In vier Kapiteln werden detailliert die wichtigsten Epochen beschrieben: Von den Anfängen bis zum Tod Friedrichs II. (1786), von 1786-1861 Die Potsdamer Kulturlandschaft, von 1860-1945 Industrialisierung und Großstadtentwicklung, von 1945 bis heute. Allein diese Essays lohnen den Kauf des Buchs für jeden Potsdam- und Architektur-Interessierten. Im Gegensatz zu den einleitenden Texten beispielsweise des Berlin-Führers sind sie zusätzlich mit reichlich Bildmaterial versehen. Dieses ist allerdings - wie auch im Rest des Buchs - durchgängig Schwarz-Weiß.

Rund 250 Objekte werden vorgestellt; Mies’ frühe Villen sind ebenso darunter wie die postmodernen Siedlungen „Kirchsteigfeld“ oder „Arcadia“ aus den neunziger Jahren. Und auch die umstrittene Planung für ein Freizeitbad am Brauhausberg von Oscar Niemeyer hat hier – allerdings unkommentiert – Eingang gefunden. Besonders umfangreich ist selbstverständlich der Anteil barocker und klassizistischer Bauten. Großen Wert legten die Autoren auf die kunsthistorische Einordnung der Werke, so fehlt beispielsweise bei der Orangerie im Neuen Garten von Langhans nicht der Hinweis auf den gestalterischen Einfluss von Ledoux' Pariser Hotel Guimard - mit entsprechender Illustration.

Der Architekturführer Potsdam ist in fünf Abschnitte mit entsprechenden Übersichtskarten gegliedert; ein Glossar der wichtigsten Fachbegriffe sowie Kurzbiografien aller erwähnten Architekten ergänzen das Buch. Zum Nachschlagen gibt es gleich vier Register: Nach Architekten, Baugattungen, Straßennamen und historisch geordnet. Damit sollte es wirklich jedem Leser möglich sein, das gesuchte Bauwerk zu finden.

Fazit: Ein überfälliges, wissenschaftlich fundiertes und dennoch kompaktes Werk, das in der Reihe der Architekturführer neue Maßstäbe setzt.

Cordula Vielhauer

Das Buch kann hier online bestellt werden.


Zum Thema:

www.reimer-verlag.de


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