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22.08.2007

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Blick aufs Kaspische Meer

Ambitioniertes Wohnhaus im Iran fertig


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Ein neues Wohnhaus wurde jüngst am iranischen Ufer des kaspischen Meeres fertig. Entworfen hat es Pouya Khazaeli Parsa, ein junger iranischer Architekt, der in Teheran studierte und unter anderem bei Shigeru Ban gearbeitet hat. Erst im Juni 2007 hat er sein eigenes Büro Rai Studio eröffnet.

Bei diesem Gebäude, das in enger Abstimmung mit seinem Bauherrn konzipiert wurde, treffen die Einflüsse iranischer Lebensweise mit denen der Architekturauffassung der Moderne zusammen. Architekt und Bauherr haben eine bestehende Hausruine bei schmalem Budget und mit engagierten Entwurfsabsichten neu aufgebaut. Vorgetäuschte Referenzen an islamische Architekturen wurden sorgfältig vermieden.

Khazaeli Parsa hat sich vielmehr auf eine räumliche Variation eingelassen, die ihre Inspiration laut Architekt aus Le Corbusiers „Gedicht des rechten Winkels“ beziehe. Die Entwurfsidee entstamme einem einfachen Wunsch; nämlich, den Hausbewohnern den Ausblick auf das Kaspische Meer genießen lassen zu können. In Daryacheh, wo sich das Haus befindet, ist der Blick auf das Meer durch touristische Überentwicklung des Ortes meist versperrt. So lässt Khazaeli Parsa das Haus sich als Weg nach oben winden. Mit dem rampengleichen Ansteigen des Hauses wickeln sich die Räume und die Dachterrassen immer höher, bis das Haus in einem Dachgarten kulminiert, der einen Panoramablick auf das nahe liegende Meer bietet.

Der dadurch enstandene Innenhof interpretiert ein traditionelles Wohnelement nahöstlicher Häuser neu; die Nutzung des Hausdachs als Wohn- und Schlafraum im Sommer ist im Iran durchaus üblich. Die Synthese aus moderner Architekturauffassung und traditioneller Lebensweise scheint hier gut gelungen zu sein.


Kommentare

5

besserwisser ;) | 08.02.2009 18:26 Uhr

@ Christoph Ruckert

...wenn man sich in fremder Kultur so offensichtlich nicht auskennt, sollte man sich vielleicht besser nicht dazu äußern...
1_der Außenraum ist den klimatischen Bedürfnissen und Möglichkeiten entsprechend gestaltet: Wasserbecken dienen der Luftkühlung und Befeuchtung, Kiesflächen verhindern eine zu große Verdunstungsrate von Wasser, da dieses schneller versickern kann und somit der direkten Umgebung als Ressource zur Verfügung steht... (der Ort befindet sich am Rande einer semi-ariden Klimazone)
2_der Außenraum basiert ferner in seiner Gestaltung auf traditioneller Formensprache der Region und daraus basierenden Erkenntnissen.
3_Moderne Architektur ist im Iran aufgrund der (neueren!) Geschichte nur sehr wenig ausgeprägt, dafür jedoch war die persische Kultur und in diesem Zusammenhang auch Architektur bereits wesentlich früher wesentlich fundierter entwickelt als die unsere... (beides trifft leider auch auf die Landschaftsarchitektur zu. Aber Landschaftsarchitekten hierzulande haben ja sicherlich schon einiges über die berühmten persischen Gärten - das Paradies an sich - gehört...)

5_ja. da Gebäude ist - v.A. in diesen Zusammenhängen betrachtet - wirklich ziemlich gut!

mG...

4

der Energieberater | 26.08.2007 11:46 Uhr

ENEV 2007

na hoffentlich sind am kaspischen Meer die Energiepreise noch nicht so hoch wie hierzulande, bei diesem Entwurf scheint ja ein wichtiges Konzept die Maximierung der Oberfläche zu sein...

3

Timderarchitekt | 22.08.2007 21:44 Uhr

aber dafür ...

... hat dieses Haus eines, das der überwiegenden Mehrheit hierzulande realisierter Mittelmäßigkeiten fehlt: EIN KONZEPT!

Dem Iran ist jedenfalls damit ein guter "Gedanken - Import" gelungen.
Vielleicht klappt´s dann in ein paar Jahrzehnten auch mit guten Landschaftsarchitekten, denn schließlich braucht jeder weite Weg einen ersten Schritt.

2

Gustavo Arrué | 22.08.2007 19:23 Uhr

g_agustin23@hotmail.com

Is a marvelous house, it's inspirating for me as architect student! congratulations to its architects!greetings from Chile.

1

Chistoph Ruckert | 22.08.2007 16:36 Uhr

A > LA?

Ein schönes Projekt, nur leider scheint sich hier wieder einmal zu bestätigen, dass die formalen Ansprüche der Moderne oft nicht für den Außenraum gelten. Die auf weiterführenden Sichtbezügen basierende Motivation der Gestaltung rechtfertigt nicht die schwache Nutzung des Freiraumpotenzials. Letzteres wird ja eigentlich durch den Rahmen der Gebäudestrukturen in hohem Maß geschaffen. Nur sollte man dann nicht bei einfallslosen Kiesbecken und Verlegenheitspflanzungen stehen bleiben. Bleibt zu hoffen, dass es im Iran neben guten Architekten auch noch einige gute Landschaftsarchitekten gibt.

 
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