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19.02.2015

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Barcelona Brutal

Über das neue Design Museum von MBM


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„Smart City“, „iCapital“, „Barcelona innova“ – die katalanische Hauptstadt Barcelona hat sich schon viele Label zugelegt. Dass das Image der Stadt als iberische Hochburg für Technologie und Innovation auf einer langen Tradition beruht, macht das im vergangenen Dezember eingeweihte Design Museum deutlich. Vom frühen Manufakturhandwerk über Industrieprodukte des 20. Jahrhunderts bis hin zum derzeit international gerühmten barcelonischen Grafikdesign ist hier alles zu sehen.

An der Plaça de les Glòries Catalanes, einem Ort, den der Stadtplaner Ildefons Cerdà 1855 als neues Zentrum der damals aufsteigenden Industriestadt vorgesehen hatte, haben MBM Arquitectes ihren neuen, 67 Millionen Euro teuren Neubau platziert.

Ein Anker, ein abgekappter Klotz, ein grober Quader mit scharfen Einschnitten – möchte man den Baukörper des neuen Museums beschreiben, so fällt schnell auf, in welchem stilistischem Terrain sich diese Architektur befindet: im Brutalismus. Kantig steht der mattgraue Museumsbau mit seiner rustifizierten Fassade aus Zinkblech in unmittelbarer Nachbarschaft zu Jean Nouvels Glasturm „Agbar“.

Der auskragende Bau fußt im Erdgeschoss auf einem transparenten, schmalen Eingangsbereich. Über der Lobby verteilen sich auf vier Stockwerken 6.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche und ein Auditorium. Ein Depot für die Sammlung des Museums ist eine weitere wichtige Funktion des Baus. Die Architekten positionieren es im Untergrund, wo es weit unter den umliegenden öffentlichen Platz ausgreift.

Im Einklang mit der Funktion des Gebäudes haben Oriol Bohigas und seine vier Partner das Innere in einer Industrieästhetik gestaltet: Betonböden, stählerne Deckenverkleidungen, Rolltreppen, deren Mechanik sichtbar ist, und Geländer aus Metall – man kennt das vom Centre Pompidou. „Barcelona innova“ – neue Produkterfindungen werden in diesem Gebäude zwar nicht gemacht, aber sie werden hier gezeigt, das versteht sich. (sj)

Fotos: Marti Llorens


Zum Thema:

Noch mehr „Very New Brutalism“ in der Baunetzwoche#396

www.museudeldisseny.cat


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Kommentare

3

Captain Kirk | 20.02.2015 11:04 Uhr

kollhoff atlanpole / Museum Völkerkunde

der frühe Kollhoff der 80er Jahre scheint mir die geeignetere Referenz.
Brut im Sinne des Brutalismus ist am vorgestellten Projekt allerdings nichts, auch wenn ich die seitens der Redaktion vertretene Auffassung, der Brutalismus der 60er gewinne zunehmend an Relevanz für die zeitgenössische Architekturproduktion teile.

2

Marc | 19.02.2015 18:21 Uhr

Uhm...

...Alte Katalanen spielen Niederländer nach? Mit enttäschendem Ergebnis, meiner Meinung nach...

1

peter cachola schmal | 19.02.2015 16:16 Uhr

pompidou, brut ?

hm, vielleicht solltet ihr die baunetzwoche noch einmal lesen - aber dieses neue werk ganz in zink gehüllt, als brutalismus auszugeben, ist schon fragwürdig. auch der vergleich mit dem centre pompidou hinkt arg.

abgesehen von architekturstilistik - leider findet sich auch kein wort über das wechselvolle schicksal dieses hauses seit seiner konzeption vor urzeiten, 2001.

 
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