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06.07.2016

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Das letzte Haus am Leipziger Platz

léonwohlhage gewinnen Wettbewerb in Berlin


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Der Leipziger Platz in Berlin-Mitte, das Achteck der Hauptstadt, ist kein angenehmer Ort, was zum einen seiner Form, der Bebauung, aber auch der Nähe zum Potsdamer Platz geschuldet sein dürfte. Bald soll die letzte Lücke des Oktagon geschlossen werden. Auf dem ehemaligen Grundstück der Deutschen Reisebüro GmbH am Leipziger Platz 18/19, das seit Jahren hinter bedruckten Werbeplanen versteckt wird, soll bis 2019 ein Büro- und Geschäftshaus gebaut werden. Bauherr und Auslober des im April gestarteten Wettbewerbsverfahrens ist die F100 Investment AG – ein Investor mit Sitz in Luxemburg, hinter dem sich Eigentümer aus der spanischen Hauptstadt Madrid verbergen, wie die Berliner Zeitung weiß.

Erst gestern Abend entschieden, wurde heute morgen das Ergebnis des Wettbewerbsverfahrens der F100 in Zusammenarbeit mit der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und dem Bezirksamt Mitte veröffentlicht: Der Siegerentwurf kommt von léonwohlhage . Damit hat sich das Büro gegen fünf Berliner Kollegen durchgesetzt. Zu dem Verfahren eingeladen waren außerdem Barkow Leibinger , David Chipperfield Architects, Kuehn Malvezzi, nps tchoban voss und Sauerbruch Hutton sowie das Londoner Büro Callison RTKL Architects.

Das Team von Hilde Léon hat einen neungeschossiges Büro- und Geschäftshaus entworfen, das eine „feinausgebildete Fassadenstruktur aus Beton- und Glasflächen“ vorsieht. Nach dem Prinzip „Elegant einpassen mit zurückhaltender Großzügigkeit!“ soll die vorgegebene städtische Figur die bestehende Stadtstruktur laut den Architekten ergänzen. Der Schwerpunkt des Konzepts liegt dabei in der äußeren Gestaltung und in der Logik der inneren Organisation.

Der Siegerentwurf sei ein würdiger Abschluss des fast kompletten Oktagons, lobt die Juryvorsitzende Ulrike Lauber. Der sorgfältig proportionierte Baukörper besteche durch Eleganz, Ruhe und Qualität, die vor allem durch die Fassade aus großformatigen Kunststeinelementen entstehe, die mit den Jahren eine „interessante Patina“ bekommen werde. Und auch Regula Lüscher, ebenfalls Mitglied des Preisgerichts, freut sich über diesen „langersehnten Schlussstein“.

Gemeinsam mit léonwohlhage soll nun bis zum Jahresende die Genehmigungsplanung ausgearbeitet und das Projekt realisiert werden. Mit den Bauarbeiten soll im Sommer 2017 begonnen werden, damit die ersten Mieter ab Herbst 2019 einziehen können. Ob die erwünschte Patina dann ausreicht, wird sich zeigen. In der benachbarten Mall of Berlin – dort also, wo einmal das berühmte Berliner Wertheim-Warenhaus stand,  gibt es übrigens noch genug freie Flächen. (jk)


Zum Thema:

www.leipzigerplatz18-19.de


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Kommentare

9

LAB | 25.08.2016 19:04 Uhr

Masterplan kommt von Master?

@ urbatectonic, @d.teil
Den B-Plan nach dem Konzept von Hilmer und Sattler von 1991(!!) kann man hier ruhig noch einmal als späte Rache des "Das Steinerne Berlin"- Stimmann brandmarken! Die stereotype und scherenschnittartige "Idee" von Sockel + historische Traufkante + ("Weltstadt"=) Penthouse hat auch nach 25 Jahren nichts mit dem barocken Oktogon zu tun und schafft keine grossartigen Räume. Chance vertan, tot reglementiert. Es verwundert zuweilen, dass noch niemand die Schinkelschen Wachhäuschen wieder hingestellt hat. Erinnert Ihr Euch: Dort stand mal Schneider+Schuhmachers knallrote Infobox! Was für ein Versprechen damals!!! Letzter Gipfel war die ("Skandal!") Diskussion um die (richtige) Entscheidung des Bausenator Andreas Geisel die Wohnungen hoch über den Verkehrsströmen entfallen zu lassen! Wer einen B-Plan aufstellt, der Wohnungen mit zweiseitig höchstem Verkehrsaufkommen festlegt, der bewegt sich geistig noch immer in der Brachflächen von weit vor 1991! Leider ist nicht ersichtlich, dass irgendein Entscheidungsträger aus solchen Entwicklungen irgendetwas mitnimmt.

8

@urbantectonic | 11.07.2016 17:16 Uhr

...

und?
was hat ein Rasterwechsel mit städtebaulichen Qualitäten zu tun?

7

urbatectonic | 08.07.2016 10:05 Uhr

B-Plan

Der Leipziger Platz ist eine städtebauliche Katastrophe. Die Rückstaffelung des dreigeschossigen Körpers um zwei Meter ist dermaßen banal, sie tut gar nichts für den Platz. Die Aufnahme der Berliner Traufkante ist überhaupt kein Argument dafür, eine solche städtebauliche Form zu erfinden. Es ist einfach falsch. Das merkt man auch an der Gestaltung der Fassade des Gewinners. Der 6-geschossige Körper erhält eigentlich zwei Raster. Der Wechsel passiert genau an der Ecke zum Potsdamer Platz. Die dem Leipziger Platz zugewandte Fassade hat doppelt so dicke Pfeiler wie die der Ebertstraße zugewandte. Genau an dieser Ecke, die am wichtigsten ist!

6

balina | 07.07.2016 14:49 Uhr

Fassade

Ist der Entwurf jetzt für eine neue Scheinfassade mit Gerüst oder ein richtiges Gebäude?

5

@d.teil | 07.07.2016 14:32 Uhr

echt?

ihre Meinung über den Leipziger Platz teile ich nicht – das galt vielleicht mal, als da noch das Mosse-Palais traurig und alleine in der Gegend herumstand.
Inzwischen ist das m.M. nach ein sehr gut funktionierender, sehr städtischer Ort! Schauen sie sich nochmal vor Ort unvoreingenommen um. Fassaden beiseite.

4

d.teil | 07.07.2016 12:07 Uhr

passt doch!

Da der gesamte Leibziger Platz bei mir kein Wohlwollen auslöst, fügt sich dieser Entwurf wahrhaftig in ein bereits langweilig vorhandenes Ensemble "vorzüglich" ein.
In der Summe lässt sich einfach feststellen: Der Platz ist gross und ist schon mal überhaupt kein echter öffentlicher Platz (war er auch noch nie). Aufenhaltsqualität = Null. Gebäude schafen keine Raumkanten, da zu niedrig.
Hingucker gibt es hier nicht. Man versucht als Fussgänger oder Radfahrer nur eins: Ihn zu passieren.

3

mr-arcgraph | 06.07.2016 17:30 Uhr

Elegant?

Ich würde diese »Standard«-Fassade nicht als elegant eingepasst, sondern als schlicht nachgemacht beschreiben. Da ist ja u.a. das von Schultes entworfene Geschäftshaus fast expressiv zu nennen.

2

D.M. | 06.07.2016 16:14 Uhr

ganz schön düster

Was ist mit den restlichen Entwürfen? Mich interessiert, wie meinen Vorgänger, die Qualität des Preisgerichts, sowie der Verfasser. Wenn das der beste Entwurf ist, naja, vielleicht will man dann doch nicht die anderen sehen.

1

E.G. | 06.07.2016 15:35 Uhr

Himmel über B.

Der dramatische Himmel soll wohl über die Banalität des Entwurfs hinwegtäuschen. Man stelle sich das Bild bei "normalem" grauen Berliner Himmel vor, unerträglich.
Mich würden auch die anderen Entwürfe interessieren, dann bekommt man ein Gefühl für die Qualität des Preisgerichts.

 
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„Elegant einpassen mit zurückhaltender Großzügigkeit!“ – Siegerentwurf von léonwohlhage für den Leipziger Platz 18/19, © léonwohlhage

„Elegant einpassen mit zurückhaltender Großzügigkeit!“ – Siegerentwurf von léonwohlhage für den Leipziger Platz 18/19, © léonwohlhage

© léonwohlhage

© léonwohlhage


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