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21.05.2013

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Dreiklang in der Hafencity

gmp gewinnen Wettbewerb in Hamburg


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Architektur aus drei Jahrhunderten nebeneinander in der Hamburger Hafencity: „Wir sehen es als eine große Herausforderung an, hier  zusammen mit dem Maritimen Museum im Kaispeicher B und unserem Zentralgebäude ein Ensemble dreier markanter Baukörper entstehen zu lassen, die als Zeitzeugen des 19., 20. und 21. Jahrhunderts einen harmonischen Dreiklang bilden“, erklärte der Inhaber des traditionsreichen Hamburger Handelshauses Gebr. Heinemann, dessen Sitz seit 1879 in der Koreastraße im Hamburger Hafen ist. Für den geplanten Erweiterungsneubau der Unternehmenszentrale wurde jetzt ein Wettbewerb entschieden. Aus acht eingeladenen Teilnehmern entschied sich die Jury unter Vorsitz von Manfred Schomers für diese Preisträger:

1. Preis: von Gerkan, Marg und Partner (gmp), Hamburg

2. Preis: Prof. Hans Kollhoff Generalplanungs GmbH, Berlin

3. Preis: Max Dudler, Berlin

Die Jury beurteilte den ersten Preis (Entwurf: Volkwin Marg und Jürgen Hillmer mit Stephanie Joebsch): „Der Entwurf überzeugt als ein eigenständiger städtebaulicher wie architektonischer Beitrag, der sich mit zeitloser, in sich ruhender Architektur präsentiert. Insbesondere die Formung der beiden Staffelgeschosse bildet einen raffinierten Versatz aus, ohne im klassischen Sinne Staffel zu sein. Im vielschichtigen Stadtraum wird dadurch sowohl die Nordostecke betont, als auch das Gesamtensemble der drei Bausteine Kaispeicher B, Heinemann-Speicher und Neubau zu einem Gesamtensemble mit einem klaren Abschluss geformt.

Die Formung der Dachgeschoss-Kubaturen schafft es fast spielerisch, an dieser Stelle ein Gelenk zwischen den unterschiedlichen Gebäudevolumina und Baustilen auszubilden. Im Wechselspiel offener, halboffener und geschlossener Flächen in der Fassadengliederung mit ihren unterschiedlichen Materialien und Gestaltungselementen erkennt und anerkennt das Preisgericht einen feinsinnigen Umgang mit dem Heinemann-Speicher.“

Beim zweiten Preis thematisierte die Jury dessen historisierende Haltung: „An diesem Entwurf entwickelt sich im Preisgericht eine kontroverse Diskussion, die in ihren beiden Polen weit auseinander liegt. Positiv beurteilt wird die Aufnahme der historischen Elemente und in die konsequente Haltung der Verfasser, mit diesen Gestaltungselementen eine harmonische Ergänzung des Gebäudeensembles zu erzielen. Eine solche Lösung könne auch in der Öffentlichkeit auf breiten Zuspruch treffen.

Kritisch beurteilt wird die Verwendung eines eher allgemeinen Katalogs von historisch geprägten Stilelementen und Details. Bei näherer Betrachtung stellt sich die Frage, über welchen Bezug diese Elemente zum Standort Hamburg mit seinem Hafen, zur Speicherstadt und selbst den typischen Hamburger Kontorhäusern verfügen. So lassen z.B. die Balustraden der Staffeln und des Daches wie auch die Anordnung und Detailausbildung der Erker erkennen, dass dem Entwurf der genauere historische Ortsbezug fehlt. Abschließend stellen die Kritiker die Frage, ob eine solche Lösung dem Firmenprofil und der Zukunftsfähigkeit des Unternehmens Gebr. Heinemann gerecht werden kann.“

Eine Ausstellung aller Wettbewerbsentwürfe wird noch bis zum 31. Mai 2013, 9-18 Uhr, im Foyer der Unternehmenszentrale von Gebr. Heinemann in der Koreastraße 3 gezeigt.


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Kommentare

10

Andrea Palladio | 29.05.2013 12:09 Uhr

Unpräzisisionen

Ich kann nicht erkennen warum etwas "gut und solid" sein soll, nur weil es nicht einem "Retrolook" folgt. Der Entwurf von GMP erscheint mir ganz einfach kraftlos zu sein. Der Abschluss der Häuserzeile wirkt erzwungen und wenig auf den Bestand einzugehen. Selbstverständlich kann man mit einer neuen Architektursprache antworten, aber für diese fehlte GMP offensichtlich der Mut. Warum die Farbigkeit weiterführen? Warum den geometrisch-plastischen Bruch nicht auch im Material akzentuieren?

Kollhoff scheint hier an dieser Stelle seine Sache eindeutig besser zu machen. Natürlich erinnert das einmal mehr an Chicago. Aber erinnert GMP nicht auch an diverse Vorbilder, z.B. an Renzo Piano am Potsdamer Platz?

9

serdika | 23.05.2013 19:53 Uhr

..standard..

..> man wünscht sich einfach mehr Würdigung von moderner innovativer Architektur!
2.&3. sind schon stark gescheiterte Entwürfe.. die neue Architektur sollte klar erkennbar sein und sich nicht historisierend anbiedern...denn sensibel sind alle diese Versuche hier nicht..sie scheitern.
Es muss kein Widerspruch sein moderne Architektur neben alten Häusern zu bauen ( HdM an der Tate), vielleicht fehlte auch hier der Mut es durchzusetzten..auf jeden fall ist es eine vergebene Chance für die Baukultur...der GMP
geht sicherlich in die richtige Richtung ist aber in seiner Ausformulierung allenfalls gesichtsloser Standard...darüber wird in 3 Jahren wahrscheinlich keiner mehr berichten..


8

Mueller | 23.05.2013 14:26 Uhr

Kritikaster

Herr Krüger, SENSIBEL ist nun wirklich das letzte Wort, dass mir zum gmp Entwurf in den Sinn kommt!! Niemand verlangt schreiende Architektur, auch keine Stars - aber zu Verlangen sich mit dem Ort und seiner Geschichte auseinanderzusetzen ist doch nicht zuviel!? Abgesehen vom Fassadenmaterial (was hier natürlich an der Ecke fliegt - ola!) und dessen Farbton hat meiner Meinung nach nichts mit der Umgebung zu tun: Proportionen, Fensteröffnungen, Ausformulierungen, Fassadenstruktur, menschlicher Maßstab ... alles was "normal" ist für ein Haus in der Stadt, finde ich hier nicht!!

Über Jahrhunderte wurden Gebäude erweitert, ohne das wir diese Erweiterungen teilweise wahrnehmen ... das möchte ich sensibel nennen.

7

Hater | 23.05.2013 10:50 Uhr

Amen

@thomas m. krüger; genau, erstmal besser machen... Die anderen fünf Kritiker wünschen sich wohl in jeder Ecke der Stadt ein Feuerwerk der Architektur-Stile!

Besser was gutes und solides als ein Haus im Retro-Look der anderen beiden Konkurrenten. Die obendrein so tun als ob sie ÄLTER als das benachbarte Maritim Museum wären. Das wäre wirklich schlimm gewesen.

6

thomas m. krüger | 22.05.2013 21:33 Uhr

Kisten

Es ist doch immer wieder erstaunlich wie das Büro gmp einen Standard hält und auf hohem Niveau Mainstream produziert. Wahrlich keine Elbphilharmonie oder sonst irgendetwas, was sich die Kritikaster (..."Futuristismus") hier wünschen... Einfach solide und sensible Architektur, nix für Marktschreier, aber vielleicht angemessen für die von den Allstars gebeutelte Speicherstadt?! Erstmal besser machen!

5

Matthias Beyer | 22.05.2013 14:43 Uhr

Stein

GMP Kollhoff Dudler...
Das ist ein Grund warum deutsche Architektur so ''versteinert''. Steinkisten mit den immer gleichen Berlinfassaden wird kein Hurra bei internationalen Architekturkritikern/theoretikern hervorrufen.
Ok, fairerweise muss man dann doch die Schweiz mit nennen.

4

chris | 22.05.2013 12:27 Uhr

wettbewerbe 8(

dabei ist doch immer interessant wer in der jury war.
sag doch dem kollhoff gleich, dass fa. heinemann etwas Futuristismus fürs ego braucht.

3

Mueller | 22.05.2013 12:08 Uhr

Eine Kiste mehr ...

Unverständlich, wo bleibt der Mut andere, gegen den Mainstream, aber qualitätsvolle Arbeiten mit dem 1.Preis zu prämieren? Jetzt kommt wieder eine langweile, bezugslose Kiste mehr dazu ...

2

chris | 22.05.2013 11:58 Uhr

zeitlos?

vor allem ist der Siegerentwurf eines: Zeitgebunden! und doch mit einem Rückgriff auf die gute alte Bauhausschachtel. Das ist die verflachte, allgemein noch wahrgenommene Architektursprache der Moderne, die ZUKUNF suggeriert. Für Rechtsanwalt und Kaufmann beginnt das Zeitgemässe eben mit dem Bauhaus, war zwar auch schon vor 100 Jahren, aber was solls.

1

krämer | 21.05.2013 17:29 Uhr

gmp, bitte weitergehen !

bin ich der einzigen hier, der das verkrampft modernistische vokabular von gmp nicht mehr erträgt ?
seit 20 jahren die immergleiche masche: unverfänglich, reduzierter ausdruck und ein bisschen transparenz als versprechen an den kontext. so vulgär kann zurückhaltung sein.
wer in hamburg findet das denn noch lustig ?
bisschen mehr dudler, bisschen mehr kollhoff, bisschen mehr nachwuchs und vor allem ein bisschen mehr haltung bitte!

 
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