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29.09.2015

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Was ist nun Porsche Design?

blauraum bauen Wohnturm in Frankfurt


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Wir erinnern uns kurz: Porsche Design möchte mit einem „stadtbildprägenden“ „Wohnhaus der Extra-Klasse“ im aufstrebenden Europaviertel in Frankfurt am Main am deutschen „High-End-Immobilienmarkt“ mitmischen und lobt dazu 2014 einen nicht offenen Realisierungswettbewerb aus. Eine Aufgabe, die von den meisten der 20 teilnehmenden Büros mit einem Wohnturm beantwortet wird, der die im Bebauungsplan vorgesehene Maximalhöhe von 80 Metern komplett ausreizt oder sogar übersteigt. Deutliche Unterschiede zeigen sich bei der Fassadengestaltung.

Es war schon bei der Auslobung des Wettbewerbs offensichtlich: Es geht beim Bau des Porsche Design Towers um die bauliche Artikulation einer Markenidentität. Wer hat nun den „unverkennbaren Stil der Luxusmarke“ (Porsche Design) am besten verstanden und liefert die passende architektonische Entsprechung?

Vielleicht etwas überraschend hat sich das Konsortium aus Bauherrn P+B Planen und Bauen aus St. Augustin, Projektentwickler Hildebrandt Immobilien und der Porsche Design Group kürzlich einstimmig gegen den im Wettbewerb erstplatzierten, minimalistischen Entwurf von Grüntuch Ernst Architekten (Berlin) entschieden. Den Zuschlag zur Realisierung erhielt der durchaus verspieltere zweite Platz von blauraum Architekten (Hamburg).

blauraum konzipieren eine glatte Glasfassade in Richtung der Stadt und eine kleinteilige Glasfassade mit hervorspringenden Loggien bzw. Wintergärten zum Europagarten hin. Die Strategie einer modularen Fassadenstruktur wird auch auf die Konzeption flexibler Wohnungsgrundrisse übertragen. Die Individualität der Wohnung wird mit der angestrebten Individualität der adressierten Bewohnergruppe in eine Gleichung gesetzt, so die Vorstellung der Verfasser.

Sie teilen ihren 100 Meter hohen Turm – im Stadtplanungsamt kann man sich eine Kompensation für die Höhenüberschreitung vorstellen – in drei programmatische Bereiche: einen halböffentlichen Sockel, Porsche Design Wohnungen im mittleren Teil und voll möblierte, exklusiv gestaltete Porsche Design Suiten im oberen Teil. Die Realisierung ist für 2018 geplant.

„Porsche Design ist nicht von vornherein minimalistisch“, sagt Alfred Hildebrandt von Hildebrandt Immobilien in der Frankfurter Neuen Presse. Porsche Design stehe für einen „Stil gekennzeichnet durch eine zeitlose, puristische und gleichzeitig funktionale Designsprache“, liest man wiederum in der Selbstdarstellung der Luxusmarke. Man könnte argumentieren, dass sie sich für einen ziemlich in dieser Zeit verwurzelten Entwurf entschieden haben. Identitätskrise bei Porsche? (df)

Visualisierungen: bloomimages


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Kommentare

4

fabrik3 | 30.09.2015 19:27 Uhr

gehobener Hochglanz

...für das gehobene segment...
..entwickelt aus der gegebenen Bauaufgabe eine individuelle Fassade, die dem Gebäude ein qualitätvolles Alleinstellungsmerkmal gibt...

Hoppsala. Bin ich da schon auf Porsches Prospektseite gelandet?

3

latimer | 29.09.2015 18:03 Uhr

Porsche Design

Der Entwurf von Grüntuch-Ernst war ganz schlicht - und einfach langweilig. Die horizontalen Terrassen waren sicher minimalistisch, vermitteln aber leider nur 70er Jahre revisited. Als Wohnstandort für das gehobene Segment ist das kaum vermittelbar.
Der 2. Preis ist dahingegen ganz und gar nicht "verspielt" (schon wieder so ein Begriff, der in Deutschland unter Planern fast immer diffamierend verstanden wird) sondern entwickelt aus der gegebenen Bauaufgabe eine individuelle Fassade, die dem Gebäude ein qualitätvolles Alleinstellugnsmerkmal gibt.
Die Entscheidung ist daher mehr als verständlich.

2

Lars K | 29.09.2015 16:40 Uhr

Glückwunsch

finde ich eine exzellente Wahl. Glückwunsch Frankfurt, Glückwunsch Hamburg!

1

julia | 29.09.2015 16:02 Uhr

nochmals die Kurve bekommen..

Wenn man bedenkt, welch katastrophale Wettbewerbsentwürfe da vor ein paar Monaten dabei waren, ist dieser hier doch ganz gelungen.

Auch wenn ich den ersten Gewinnerentwurf fast ein bisschen spannender fand und es mal ein Hochhausentwurf ohne irgendwelche Boxen in der Fassade gewesen wäre.

 
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