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30.05.2008

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Zwei Sieger für Uni-Neubau in Gießen


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Liegt es an der Unentschlossenheit der Preisrichter? Oder sind die eingereichten Vorschläge nicht überzeugend genug? Dass Wettbewerbe mit mehr als einem Sieger enden, scheint derzeit in Mode zu kommen. Außer der Vergabe von zwei zweiten Plätzen bei den Meisterhäusern in Dessau (siehe BauNetz-Meldung vom 23. Mai) und den vier gleichrangigen Siegern beim Kulturzentrum in Norwegen (siehe BauNetz-Meldung vom 28. Mai) fand auch der städtebauliche Realisierungswettbewerb für das Chemie-Institutsgebäude der Justus-Liebig-Universität in Gießen vorerst zwei Sieger. Die Jury (u.a. Mario Campi, Christine Nickl-Weller und Christian Pelzeter) um den Vorsitzenden Bernd Scholl vergab in dem mit insgesamt 210.000 Euro dotierten Verfahren zwei erste Plätze an Auer + Weber + Assoziierte und an Gerber Architekten.

Gesucht war nach Lösungen für einen Neubau mit etwa 12.600 Quadratmetern Hauptnutzfläche, der nach dem Rückbau des veralteten und vor allem zu klein gewordenen Chemiegebäudes dem Fachbereich auf dem naturwissenschaftlichen Campus Räume und Anlagen bieten soll, die eine zeitgemässe Ausbildung dort zulassen. Bei der Positionierung des Gebäudes sollten mittelfristig hinzukommende Neubauten für den Campus in einer städtebaulichen Neuordnung mitgedacht werden.

Unter den 27 eingereichten Arbeiten der zuvor ausgewählten Büros wurden  folgende Preise vergeben:

  • 1.  Preis: Auer+Weber+Assoziierte, Stuttgart / München
  • 1. Preis: Gerber Architekten, Dortmund
  • 3. Preis: agn Niederberghaus & Partner GmbH, Ibbenbüren
  • 4. Preis: Hascher Jehle Architektur, Berlin
  • Ankauf: Wulf & Partner, Stuttgart
  • Ankauf: BMBW Architekten + Partner, München


Es war wohl vor allem der unterschiedliche Umgang mit den Freiflächen, der die Jury zögern ließ: Während Auer+Weber die Trakte ihres Gebäudes um vier innen liegende Höfe gruppieren, konzentrieren Gerber Architekten ihr Gebäude auf dem nördlichen Teil und lassen so weite Teile des Wettbewerbsgeländes frei.

Die Jury urteilte über den Entwurf von Auer+Weber wie folgt:
„Drei großzügig gehaltene Freiräume in Verbindung mit drei neu gesetzten Volumen prägen das städtebauliche Konzept des neuen Campus der Justus-Liebig-Universität. Im Norden liegt das Institut der Biologie-, Agrar- und Ernährungswissenschaften an der Fußgängerachse und wendet sich geschickt dem Campusplatz einerseits und der Campuswiese anderseits zu. Das Bibliotheks- und Mensagebäude zeichnet sich durch seine subtile Zuwendung zu beiden, dem Campus und der Aussicht zur Stadt Gießen, aus.
Der Neubau der Chemie präsentiert seinen Eingangshof als räumlich überzeugende, architektonisch attraktive öffentliche Terminierung der Fußgängerachse bis ins Gebäude. Eine modular gegliederte Grundrissstruktur kennzeichnet das statische System und ermöglicht somit die weitgehende Flexibilität des Gebäudes.
Die Gestaltung des Gebäudes ist volumetrisch einfach gehalten und mit Glasfassaden versehen. Sie wirken elegant und architektonisch ansprechend. Das Gebäude erscheint an diesem Ort des Campus als überzeugende Terminierung der Anlage.“


Gleichwohl sollen die Architekten in der Überarbeitung nun konstruktive Nachweise z.B. zur Überbaubarkeit der Hörsäle, sowie ein komplette Überarbeitung des Technikkonzepts nachreichen.

Über den Entwurf von Gerber Architekten urteilte man so:
„Die Konzentration der Erweiterungsbauten auf dem südlichen und nördlichen Campusbereich zugunsten eines großzügigen Grünbereiches als Campuspark wird positiv bewertet, wobei die Massivität im Norden kontrovers betrachtet wird. Die vorhandene Magistrale erhält auf beiden Enden eine städtebauliche Aufwertung und schafft eine klare Adressenbildung für den Neubau der Chemie. Die Gebäudetypologie mit der innen liegenden Magistrale, die sich entlang eines abgetreppten Gartenhofes mit Außenbezug entwickelt, erlaubt eine gute Orientierung, interne Kommunikation und Ausblicke in den umgebenen Grünraum. Die Freistellung des Hörsaalkomplexes als eigenständiger Baukörper mit direktem Zugang vom Vorplatz aus ist überzeugend und birgt eine hohe Qualität.“


Bei den Dortmundern forderte die Jury nun präzisere Aussagen  zur Fassadengestaltung und teilweise eine Verbesserung der Tasgelichtqualität.

Am Ende wird man sich dann wohl doch auf einen Sieger festlegen müssen.


 
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