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22.10.2018

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Bauhaus fällt um

Zur Debatte um Konzertabsage in Dessau


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Kommentar von Alexander Stumm
 
Der öffentlich-rechtliche Rundfunk organisiert seit 2011 die Konzertreihe zdf@bauhaus. Vergangene Woche hat die Bauhaus Stiftung Dessau unter Berufung auf ihr Hausrecht den für den 6. November geplanten Auftritt der linken Punk-Band Feine Sahne Fischfilet untersagt. „Politische extreme Positionen, ob von rechts, links oder andere finden am Bauhaus Dessau keine Plattform, da diese die demokratische Gesellschaft – auf der auch das historische Bauhaus beruht – spalten und damit gefährden,“ heißt es in der Presseerklärung vom 18. Oktober.
 
Die Konzertabsage hat einen Sturm der Kritik ausgelöst. Die Zeit und andere Medien werteten die Entscheidung der Stiftung vor allem als Einschränkung der Kunstfreiheit und als ein Einknicken vor rechter Gewaltandrohnung. Nach einem Bericht der Berliner Zeitung hat der Berliner Kultursenator und aktuelle Vorsitzende des Bauhaus-Verbunds Klaus Lederer inzwischen angeboten, die Band im Bauhaus-Archiv in Berlin auftreten zu lassen.

Die Situation ist für die vom Land Sachsen-Anhalt, in dem die die AfD mit über 24 Prozent als zweitstärkste Partei im Landtag sitzt, finanziell mitgetragene Stiftung Bauhaus Dessau nicht frei von Brisanz. Kulturpolitische Einflussnahme liegt nahe – die sachsen-anhaltinische CDU kritisierte das Konzert im Vorfeld, AfD und rechte Gruppen wetterten im Netz mit polemischen Parolen und übler Hetze.

Zugegeben, die Band, die zwischenzeitlich vom Verfassungsschutz unter Beobachtung stand, ist nichts für schwache Nerven. Nichtsdestotrotz: Es zeugt von seltsamer Vergessenheit oder verwegenem Willen zur Umdeutung der Geschichte, wenn sich eine Institution zur Wahrung des Bauhauserbes in ihrer Stellungnahme als politikfernes Kulturforum generiert. Noch dazu, wenn sie sich argumentativ auf eine aus dem Kontext gerückte Presseerklärung des staatlichen Bauhauses Weimar von 1920 stützt, in der es hieß: „Zu den wiederholten Beschuldigungen einer radikal-politischen Parteinahme im Bauhaus haben die Leitung und der Meisterrat schon mehrfach mit der Erklärung Stellung genommen, daß jede politische Tätigkeit im Bauhaus von jeher untersagt war.“

Forderte Walter Gropius denn nicht zeitgleich im Arbeitsrat für Kunst die Schleifung aller Kriegerdenkmäler? Setzte er sich nicht entschlossen für den sozialen Wohnungsbau ein? Vor allem aber sein Nachfolger auf dem Direktorenstuhl Hannes Meyer eckte mit seinen offenen Sympathien für den Kommunismus im politischen Betrieb der Zeit an. Schon in seinem frühen Schaffen als Vertreter der Genossenschafts- und Bodenreformbewegung entwickelte Meyer das Bauhaus in seiner kurzen Zeit als Leiter zu einer antielitären und auf Kooperation ausgelegten Schule weiter. Nicht zufällig war die Kunst vieler Bauhausmeister nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten als „entartet“ diffamiert.

Im anstehenden Jubiläumsjahr gilt es jedoch offensichtlich, die „Marke Bauhaus“ als eine primär ästhetische Bewegung zu stilisieren, um der Verwertung durch die Tourismusindustrie keine Steine in den Weg zu legen. Bauhaus, das soll für die Stiftung offenbar stolzes, dem profanen Tagesgeschehen enthobenes UNESCO-Weltkulturerbe sein – Aufmärsche von Neonazis und Rechtsradikalen wie im März 2017 vor dem Hauptgebäude wollen da nicht ins Bild passen.

Tatsächlich ist das Bauhaus Dessau seit einiger Zeit (wieder) Projektionsfläche perfider rechtspopulistischer Agitation. Wie das Bauhaus jedoch zur Wahrung der Demokratie beitragen soll, wenn im vorauseilenden Gehorsam kritische künstlerische Positionen unterbunden werden, bleibt schleierhaft. Vielmehr scheut hier eine Institution, sich in politisch brisanteren Zeiten aus der Deckung zu wagen und ihre Tradition als gesellschaftlicher Akteur weiterzuführen. Demokratie und politische Haltung widersprechen sich nämlich nicht, sondern bedingen sich.


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Kommentare

39

Karl | 24.10.2018 20:00 Uhr

Fehler?

Seit wann ist die Region "durch" ?
Genau diese Regionen haben das Bauhaus mit hervorgebracht, ob es der internationalen Wahrnehmung passt oder nicht.
Die Entscheidungen haben die Leute getroffen, die Verantwortung tragen. Mittlerweile ein seltenes Phänomen.

38

tobi | 24.10.2018 18:03 Uhr

leute, leute, leute


dass diese entscheidung ein fehler war ist bereits in der internationalen wahrnehmung angekommen und fuehrt zu fragezeichen und imageverlust für die institutionen bauhaus, die region ist sowieso durch

wer zeit hat kann hier gerne weiter mit den rechten trollen "diskutieren", ich muss los

37

Markus | 24.10.2018 15:49 Uhr

Fehler im Bild

Man wird mit Feine Sahen Fischfilet medial ja förmlich zugedröhnt, nun auch im Baunetz. Meine Kritik gilt auch der Baunetz-Redaktion, die den Vorfall im Dessau sehr unreflektiert und einseitig üro FSF wiedergibt. Mich irritiert in Zusammenhang mit dieser Band allerdings schon länger sehr vieles.
1. Diese Band wird mir aus dem Nichts plötzlich überall wo es um Rechts und Links geht wie ein rotes Knallbonbon vor die Nase gehängt, sogar der Bundepräsident bewirbt die Band. Die Vergangenheit mancher Bandmitglieder u. a. in der Ultra-Szene werfen doch Fragen auf. Also vom Saulus zum Paulus gewandelte Leute die von 0 auf 100 Aushängeschilder der Republik sind und sogar als Kunst zu verstehen sind? Bei solchen Entwicklungen muss ich komischerweise an den Verfassungsschutz denen?!
2. Kunstfreiheit ja, aber ist jetzt wirklich alles Kunst? Also Volksvernichtung, Atomkriegsgelüste, was sonst noch alles für Abscheulichkeiten in Ihren Texten vorkommen. Also sterben und töten als Kunst?? Aha – und dann soll das auch noch links sein? Nein, dann bin ich kein Linker mehr und damit zum letzten Punkt:
3. FSF sind nicht Links und haben nichts mit Kunst zu tun. Das Bauhaus hat zudem nichts mit Nihilismus zu tun. FSF fügen der linken Idee, der Aufklärung und dem Bauhaus (bei einem Auftritt) großen Schaden zu. Das Antiintellektualismus war auch das Grundübel der Nationalsozialismen. Und dort schließt sich der Kreis.
Bauhaus bleib frei und lass dich von niemand vereinnahmen, nur glaube ich reicht dazu das Rückgrat der Beteiligten nicht.

36

ixamotto | 24.10.2018 14:40 Uhr

@STPH

Hab mir schon bei Ihren ersten beiden Kommentaren gedacht, dass Sie zur Aluhut-Fraktion gehören. Danke für die Bestätigung. Für "'Leitkultur' von links" - Phantasien stehe ich nicht zur Verfügung - das ist eher was für Verschwörungstheoretiker wie sie > "Revolutionswächter"? "Berufsverbot"? "'Kultur' gegen Demokratie"?

35

Sven | 24.10.2018 14:08 Uhr

@Karl

Das "Wahre, Schöne, Gute"? Unsicher, ob sie das gleichen Thema ansprechen, aber hier geht es doch weniger um formale Dinge als um etwas übergeordnetes.

34

Adrian | 24.10.2018 13:00 Uhr

Kunstfreiheit

@Jan
du hast Recht, niemand ist sicherlich Stolz auf alles was getan/geschaffen hat. Dies gilt im Besonderen auch für uns Architekten!
Ich störe mich nur sehr an dem Begriff Kunstfreiheit. Vielleicht sollte die Frage eher heißen - wieviel Diskurs und Provokation lässt eine Einrichtung wie das Bauhaus zu und hält es aus...und das scheint nicht viel zu sein

33

STPH | 24.10.2018 12:09 Uhr

26, 32

Hier riecht es stark nach " Leitkultur ", aber von links. Deshalb euer Aufschrei, die eigenen Methoden am eigenen Leib. ungewohnt gell?

32

Jan | 24.10.2018 10:42 Uhr

Gesamtwerk

Vielen Dank ixamotto,

Sie haben mir aus der Seele geschrieben und meinen zu schreibenden Beitrag durch den Ihrigen erheblich verkürzt.

An diser Stelle möchte ich anmerken, dass man sich das Gesamtwerk der Künstler (FSFF) ansehen sollte und feststellt, dass die hier zitierten Textzeilen schon eineige Jahre auf dem Buckel haben.

Aus einigen zuvor geschriebenen Kommentaren entnehem ich eine totalitaristische Haltung an das Werk einen Kunsschaffenden das von homogenität und gleichbleibender Qualität geprägt ist.
Bechäftigt man sich mit Kunsttheorie oder -Philosophie wird man erkennen, dass eine konstante Qualität des OEvres kaum möglich und erst garnicht wünschenswert ist.
Oder sind alle Kollegen hier gleichermaßen stolz auf ihre Werke?

Zuletzt möchte ich als ehemaliger Student der Bauhaus-Universität Weimar mit Bedauern feststellen, dass der Glanz dieser historischen, weltberühmten und unser aller Leben prägenden Institution mit dieser Causa ein stück schwächer geworden ist. Den Verantwortlichen sollte klar sein, dass sie wegen ein paar lauter Störenfriede einen Imageverlust riskieren, der gewiss langanhaltender sein wird als schrille Töne eines rechten Mobs.

31

Karl | 24.10.2018 10:41 Uhr

@sven

Was ist denn der Knackpunkt des Themas, wenn nicht das Wahre, Schöne, Gute? Man kann dies natürlich dekonstruieren und Antithesen aufstellen, aber am Ende entsteht nichts außer Trümmern und Versatzstuecken.
Diese destruktive Band ist das Gegenteil des schöpferischen Bauhauses und deshalb ist der Reflex der Ausladung genau richtig.

30

ixamotto | 24.10.2018 10:01 Uhr

@karl

Tja Karl,

nur hat halt eine "primär ästhetische Bewertung" gar nicht den Ausschlag für die Absage des Konzertes durch Bauhaus-Stiftung gegeben, sondern etwas ganz anderes.
Vielleicht doch noch mal genauer nachlesen, statt Trump-mäßig 'alternative facts' in die Welt setzen.
Aber trotzdem 'chapeau'! Sie sind ein wahrer doyen der Kunstkritik!

29

Sven | 24.10.2018 08:39 Uhr

@Karl

Während "Ästhetik" als Argument in dieser Frage wohl am eigentlichen Knackpunkt vorbei geht fragen wir uns, wie sie im Studium Architektur- und Kunstgeschichte verpassen konnten.

28

Karl | 24.10.2018 07:32 Uhr

Chapeau

Die Entscheidung, diese Provokation abzusagen, verdient höchsten Respekt. Was soll eine Punkband im Bauhaus? Aus Graffiti wird nie ein Fresko und nicht alle, die sich einen Knopf an die Backe nähen, sind Künstler. Die "primär ästhetische Bewertung" bringt es auf den Punkt. Diese primär unästhetische Combo muss man nicht einladen, auch wenn die Jungs eine schwere Kindheit hatten.

27

Frank | 23.10.2018 18:10 Uhr

@ixamotto

Danke für diesen guten Kommentar!

26

ixamotto | 23.10.2018 15:28 Uhr

@rigobert

Nein lieber Rigobert,

"Nie wieder Deutschland" ist nicht volksverhetzend. Ganz im Gegenteil - es ist eher ein Aufruf, alles Denken in völkischen Kategorien hinter sich zu lassen.

Ob es allen anderen im Forum passt oder nicht: Die Textzeilen von FSFF fallen - ganz im Gegensatz zu den antisemitischen, verfassungsfeindlichen und den Holocaust verherrlichenden Texten des Neonazi-Band 'Landser' (welcher zynische Mensch kommt ernsthaft auf solche Vergleiche?) - in den Bereich der Kunstfreiheit > siehe dazu die entsprechenden Artikel in der Zeit und im Tagesspiegel: context matters (damit können Architekt*innen doch was anfangen, oder?) Auch deshalb hat der Verfassungsschutz inzwischen von einer Beobachtung der Band Abstand genommen.

Und noch mal als Klarstellung, weil die Diskussion jetzt dank einiger Teilnehmer*innen ins Postfaktische abzugleiten droht:
- Der Baunetz-Kommentar hängt sich erstens am fehlenden Geschichtsverständnis des Stiftungsrates auf - der in seiner Presseerklärung schlicht und ergreifend Unwahrheiten über das "historische Bauhaus" verbreitet (ich vermute, weil alles andere nicht in das reaktionäre und totalitarismustheoretische Weltbild maßgeblicher Mitglieder passt).
- Und zweitens daran, dass wir uns inzwischen in einer Situation befinden, in der die Androhung rechtsradikaler Gruppen, eine Demo zu veranstalten Anlaß gibt in die kulturpolitische Entscheidungshoheit einer öffentlich-rechtlichen Sendeanstalt (nicht des "GEZ-alimentierten ZDF") einzugreifen. Und das alles, nachdem das Bauhaus sowohl in der älteren als auch in der jüngeren Vergangenheit Ziel rechter Attacken gewesen ist - eigentlich unfassbar.

Natürlich kann man über FSFF und ihre Texte streiten. Man kann ihre Inhalte auch ablehnen. Aber daraus dann "rechts = links" zu machen bzw. Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und das Auskeilen gegen die Schwächsten und Schutzbedüftigsten mit linksradikalen Macho-Selbstermächtigungsparolen nach "auf die Fresse kriegen" auf ner Demo gleichzusetzen, zeugt entweder von fehlendem Differenzierungsvermögen, mangelnder politischer und historischer Bildung und unausgegorenem empirischen Urteilsvermögen - oder aber schlicht und ergreifend von neu-rechter Denke (die Trolle im Forum wissen schon Bescheid...)

25

STPH | 23.10.2018 15:17 Uhr

zu 1

....und wer es wagt die Revolutionswächter zu behindern bekommt die bewährte deutsche Höchststrafe: Berufsverbot

24

Hans jHeidenreich | 23.10.2018 15:04 Uhr

Schade,

dass das Baunetz nun auch noch dümmlichen pseudolinken Zeitgeist verbreitet. Die Band eines wohlhabenden Zahnarztsöhnchens, die zu Gewalt gegen Polizisten aufruft ist genauso "links" wie Stalin ides einst war - und "links" ist eben nun einmal noch keine Qualität per se.

23

peter | 23.10.2018 13:02 Uhr

es war zu erwarten, dass

der rechte troll-mob auch hier sein unwesen treiben wird.

22

Rigobert | 23.10.2018 11:45 Uhr

Links Links Links

immer schön weitermarschieren. Baunetz Anarchie. Wollte im letzten Artikel noch jemand einen Beweis für die politische Orientierung von Baunetz? Hier ist er. Ist "Nie wieder Deutschland" nicht volksverhetztend?? Wie verbohrt muss man sein um nicht zu merken in welchem extrem man sich befindet.

21

Adrian | 23.10.2018 11:23 Uhr

...

Was für eine Bullshit wieder mal unter dem Schirmmantel der Kunstfreiheit verpackt wird.
Es ist einfach Meinungsäußerung keine Kunst - Punkt. Linkes Gedankengut zu fördern - wie ich es selber tue - ist das Richtige...Von "Bullenschweinen" zu singen ist einfach respektlos und lächerlich.
Respektiert also einfach Entscheidungen die genau so etwas ablehnen.

20

David | 23.10.2018 11:05 Uhr

Deutschland verrecke...

An Alle die sich empören, dass das Bauhaus das Konzert nicht stattfinden läßt.

„Deutschland verrecke, das wäre wunderbar (…) Deutschland ist scheiße, Deutschland ist Dreck! Gib mir ein ‚like’ gegen Deutschland / Deutschland ist scheiße, Deutschland ist Dreck!“

(Textpassage aus einem Lied von "Feine Sahne Fischfilet")

19

Annika | 23.10.2018 09:43 Uhr

@ T.C.

Ich kann sie nicht unterrichten, empfehle aber unbedingt sich mit der Geschichte zu beschäftigen, oder warten bis auch das Bauhaus Dessau es erkennen wird.

18

... solong ... | 23.10.2018 07:51 Uhr

... ich kanns nicht glauben ...

... da kommt so eine kleine "deutschrockband" ... die keine angst hat gegen die "rechtsradikalen schlägertrupps" in mecklenburg vorpommern zu singen ... und wird hier gleich in die linke "radikaloecke" gestellt ... fremdschäm !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
... zum glück scheint die stiftung ... begriffen zu haben ... die ausladung wurde zwischenzeitlich revidiert ....

17

STPH | 23.10.2018 07:18 Uhr

viel schlimmer

Demonstrationen werden „weggebasst“. „Kultur“ gegen Demokratie auch in den Medien, im ZDF.

16

T.C. | 22.10.2018 20:51 Uhr

@Annika

Teilweise unverständlich, was Sie da schreiben, ich hoffe Sie sind nicht Architektin, sonst müsste ich mich jetzt fremdschämen.
Die Polizei ist die Executive unserer demokratischen Staatsform. Sie ist damit ein Ausdruck aller Bürger dieses Landes, die die Verfassung unterstützen. Ein Aufruf zur Gewalt gegen dieses Organ ist damit ein Aufruf zur Gewalt gegen uns alle. Das hat das Bauhaus richtig erkannt.

15

Jörg Reiners | 22.10.2018 20:05 Uhr

Feine Sahne Fischfilet - Bauhaus-Stiftung out of order?

Das ZDF hat im Rahmen ihrer Reihe zdf@bauhaus die dem linken Gesellschaftsspektrum zugehörige Punkband FEINE SAHNE FISCHFILET für ihr Programm eingeplant. Dort gibt es eine fachkundige Redaktion, die offenbar keine nennenswerten Bedenken gehabt haben. Und das ZDF darf man getrost als recht konservativ betrachten.

Angesichts angekündigter Proteste rechtslastiger Gruppierungen hat die Bauhaus-Stiftung von ihrem Hausrecht Gebrauch gemacht, und das ZDF angewiesen, besagte Band auszuladen.

Die Frage stellt sich, ob die Stiftung auf einer Ausladung der Band auch ohne diese Ankündigungen bestanden hätte. Vermutlich kaum. Von daher darf man diese Entscheidung als Feigheit vor einem ewiggestrigen Mob werten. Mit ihrer Entscheidung, besser ihrem Verhalten hat sich die Bauhaus-Stiftung keinen Gefallen getan. Das war und ist das absolut falsche Zeichen!

FEINE SAHNE FISCHFILET sollte jetzt erstrecht Dessau rocken!

14

Konrad | 22.10.2018 19:29 Uhr

Lasst doch FSFF auftreten und...

...Onkelz, Landser sind aus Gründen der politischen Ausgewogenheit gleich mit von der Partie und das Publikum wird auch mit einbezogen: für ein zünftiges 20er-Jahre Reeanectment (LARP), wäre das nicht im Sinne des Bauhauses?

13

Annika | 22.10.2018 19:22 Uhr

Diskussion

Selbst hier wollen es einige scheinbar nicht verstehen, wäre schön wenn etwas differenzierter nachgedacht wird, hätten sie die Polizei in den Jahren des echten Bauhauses genauso in Schutz genommen? Hat sie als Executive etwas mit der Politik zu tun? In welchen Bundesländern? Wieso ist das ZDF schuld? Und die Kunstfreiheit darf das nicht? Teilweise unverständlich, was hier geschrieben wird, Fr. Perren sollte sich - alleine aus Respekt vor ihren Vorgängern (die sich momentan in ihren Gräbern umdrehen) - die Entscheidung nochmals überlegen.

12

Toni Tank | 22.10.2018 18:31 Uhr

Haltung

Ist alles, was gegen Rechts ist, auch demokratisch und legitim? Wer Hasslieder mit freier Meinungsäußerung verwechselt, hat auch am Bauhaus nichts zu suchen.
Die selten dumme Ansicht, dass jeder Linke ja ein Guter sei, da er gegen rechts ist, bestätigt einmal mehr das Baunetz. Ich lehne jede Art von Gewalt ab, sei sie auch verbaler Art. Vielen Dank an das Bauhaus, dass es in diesem Punkt Haltung bewiesen hat!

11

Feine Sahne Fischilet | 22.10.2018 17:51 Uhr

Lassen wir diese Band doch einfach hier in der Kommentarspalte auftreten, wenn das Bauhaus sie ausläd.

„Wir stellen unseren eigenen Trupp zusammen / Und schicken den Mob dann auf euch rauf / Die Bullenhelme – sie sollen fliegen / Eure Knüppel kriegt ihr in die Fresse rein / Und danach schicken wir euch nach Bayern / Denn die Ostsee soll frei von Bullen sein.“

10

Monika | 22.10.2018 17:50 Uhr

TAZ Artikel "Zwischen den Stühlen"

Die Zeitung bringt es auf den Punkt: "Die heutige Stiftung Bauhaus ist nicht die Fortsetzung des Bauhauses, das bis 1932 seinen Sitz in Dessau hatte. Und Claudia Perren nicht die Nachfolgerin von legendären Bauhaus-Größen wie Walter Gropius oder Ludwig Mies van der Rohe." Zitat TAZ

9

Hallo | 22.10.2018 17:45 Uhr

Viel eher "Danke" an das Bauhaus, ...

... dass es so standhaft bleibt, sich nicht von linksextremen Bands, die offen zur Gewalt gegen Polizisten und Andersdenkende aufruft, vereinnahmen zu lassen. Mit "Kunstfreiheit" hat das nicht zu tun, wenn politische Extremisten ihren Hass verbreiten wollen, egal ob links oder rechts.

DAS ist eine demokratische Haltung, diese Antidemokraten nicht in dieses Haus zu lassen!

Jetzt muss das Bauhaus sicher bangen, nicht Opfer von feigen Antifa-Schmierereien an seiner Fassade zu werden.

8

Justus | 22.10.2018 17:38 Uhr

Ganz so einfach ist es doch nicht.

Man sollte nicht so schnell sein mit dem Bauhaus-Bashing.
Das Problem ist aus meiner Sicht das GEZ-alimentierte ZDF. Habt Ihr mal die Texte diese Fischfreunde gelesen? Eine Band, die Institutionen unseres Staates in übler Form ablehnen und klar zu Gewalt gegen u.a. die "Bullen" aufrufen, haben in einer ZDF-Sendung nichts zu suchen.
Kunstfreiheit hin oder her.
Das das Bauhaus jetzt als Prügelknabe herhalten muss, ist bedauerlich.
Über die Begründung des Bauhauses können wir sicher gerne diskutieren. Hier hätte ich im politischen Sinnen eine klarere Kante erwartet.

7

Michael Kühn | 22.10.2018 17:32 Uhr

Konzert von FSFF im Bauhaus Dessau

Ich finde es richtig, dieser Band, die sich vermutlich die Kutte der linksextremen Bürgerlichkeit angezogen hat, und von Texten mit Bullen prügeln jetzt zur nicht gesagten Aufforderung von Nazis prügeln konvertiert ist, nicht im Bauhaus eine Plattform zu geben.
Auch nicht in Berlin.

6

Anonym | 22.10.2018 17:21 Uhr

wenn's gut werden muss

... sie leben von ihrer Geschichte und verstehen ihre Geschichte nicht, da finde ich die Baumärkte ehrlicher

5

Ingo | 22.10.2018 17:18 Uhr

Genau

Als ich gestern die Nachrichten dazu las, mochte ich es gar nicht glauben. Als Bauhaus gehört sich das Einknicken nicht. Dass die Verantwortlichen auch noch durch Parteien (ok, von der AfD kann man nichts anderes erwarten) keinen Rückhalt für die Sache bekommen, ist umso erschreckender.

4

Stefan | 22.10.2018 17:10 Uhr

Bauhaus ehem. Student

Was ist aus den Institutionen in Dessau, Weimar, Berlin nach dem Krieg noch interressantes gekommen? Die Schulen da in der Prärie hoffen etwas vom Glanz des Wortes abzubekommen aber man sollte Nichts innovatives erwarten, geschweigedenn eine in diesem konkreten Fall mutige Positionierung.

Sehr schön, dass man hier einen solch guten Artikel mit fachübergreifenden Themen findet.

3

so ein archi | 22.10.2018 17:07 Uhr

Hannes Meyer

...rotiert derweil im Grabe.

2

ixamotto | 22.10.2018 16:18 Uhr

beide daumen hoch...

...für diesen kommentar!
das bauhaus als unpolitische institution?
das ist nicht nur geschichtsvergessen. es deutet auch auf eine politische neuausrichtung hin. die scheint bereits im vollen gange zu sein, wenn man sieht, wie rechtsradikale drohkulissen zur begründung einer absage herangezogen werden, anstatt es den sicherheitskräften zu überantworten, eine solche drohkulisse auch kulisse bleiben zu lassen.
die als "entartet" diffamierten und zur migration verdammten gründer*innen des bauhauses würden isch im grabe umdrehen...

1

peter | 22.10.2018 15:38 Uhr

danke

für den kommentar.

perren sollte zurücktreten.
sie hat die bauhaus-Historie offensichtlich nicht verstanden.

 
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