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01.10.2007

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Oft bunt, manchmal fröhlich

Zum Tode des Berliner Architekten Konrad Wohlhage


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Im Herbst 2006 war er noch als Gastautor für den BauNetz-Blog mit uns auf der Architektur-Biennale in Venedig, heute haben wir die traurige Pflicht, seinen Tod zu vermelden: Eines der ambitioniertesten Berliner Architekturbüros der „mittleren“ Generation hat einen ihrer Prinzipalen verloren. Konrad Wohlhage, Gründungspartner und Mitinhaber des Büros Léon Wohlhage Wernik, ist vor der Zeit gestorben. Er erlag am Freitag, 28. September 2007 im Alter von 53 Jahren einer schweren Krankheit.

Hilde Léon und Konrad Wohlhage haben nach ihrem Studium 1983 in Berlin ihr gemeinsames Büro gegründet – und schnell ihren eigenen Stil gefunden. Immer ausgehend von der Ideen- und Formenwelt der klassischen Moderne, haben sie eine oft bunte, manchmal fröhliche, meist asymmetrische und immer formal eigenständige Architekturwelt geschaffen. Blockrand, Traufhöne und regelmäßig gerasterte Lochfassade, also die Vorgaben der offiziellen Berliner Baupolitik seit 1990, sind ihre Sache hingegen weniger.

Léon und Wohlhage, zu denen später noch Siegfried Wernik als „Organisationstalent“ und dritter Partner stieß, sind immer dort am besten, wo sie größere Freiheiten genießen, sei es beim knallroten Kubenspiel der Bremischen Landesvertretung (BauNetz-Meldung vom 10. September 1999) oder dem zweiteiligen Bürohaus „Zitrone“ am Berliner Halensee, das aus steinernem Sockel und frei gerundetem Glasturm besteht. Weitere Berliner Bauten sind die Zentrale des Sozialverbands Deutschland e.V. am Rolandufer (BauNetz-Meldung vom 8. Mai 2004) und die indische Botschaft (BauNetz-Meldung vom 17. Januar 2001), die mit ihrer Natursteinverkleidung eine bis dato im Werk der Architekten nicht gesehene Noblesse ausstrahlt. Längst sind sie nicht nur in Berlin tätig; so bauten sie die Schwaben-Galerie im Stadtzentrum Stuttgart-Vaihingen (BauNetz-Meldung vom 17. September 2004 oder werden einen Block in der Hamburger Hafen-City bauen (BauNetz-Meldung vom 21. Dezember 2006). Erfolge in anderen Kontinenten kamen jüngst hinzu: Sie gewannen 2004 den Wettbewerb für einen Fernseh- und Aussichtsturm im chinesischen Gouangzhou (BauNetz-Meldung vom 30. August 2004) sowie 2007 das Verfahren um die Errichtung des neuen Regierungsviertels im lybischen Tripolis (BauNetz-Meldung vom 29. Juni 2007).

Hilde Léon und Siegfried Wernik, zwei weitere Assoziierte sowie 35 Mitarbeiter müssen den Weg des Büros ohne Konrad Wohlhage weiter gehen. Sie werden es im Sinne des Verstorbenen und zum Wohle der Architektur tun.

Benedikt Hotze



 
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