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11.01.2021
Endmoräne des bürgerlichen Zeitalters
Zum Tod von Georg Heinrichs
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Jörg Pampe | 12.01.2021 18:21 Uhrverräumlichtes Blockraster
im Wohnungsbau wird durch den Schlangenbader Balken die sensible Weiterentwicklung des Berliner Blockrasters von Georg Heinrichs vergessen. Er hat das Hobrechtsche Blockraster veräumlicht (!) Das Blockraster bildet ja keine Räume, nur da wo ein Block unbebaut ein Platz ist, oder wo Fluß oder Bahntrasse oder die Magistralen das Raster schneiden haben sich Stadträume gebildet. Georg Heinrichs hat die Blockränder zum Schwingen gebracht und damit im Blockraster Räume geschaffen. Diese Stadträume sind ein Mehrwert für das Wohnen geworden, ein Zugewinn. Die Beispiele stehen in > Krummestr., > Wolliner Str. am Vinetaplatz, > Kleiststr., > Uhlandstr., >Bismarck-Zillestr. - Der oft zitierte Vinetablock von Kleihues war in diesem Sinne keine Weiterentwicklung. Georg Heinrichs Denken in Räumen liegt auch dem städtebaulichen Plan des Märkischen Viertels zu Grunde. Das zeichnet ihn als großen Architekten der Moderne aus.
Berlin hat in den 90ern dieses Potential verkannt und den Blockrand im Klein-Klein nachgezeichnet, bis in den 00er Jahren die Investoren mit der Brechstange Räume in die Blöcke getrieben haben. Wie geht es weiter?
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Wolfgang Meier-Kühn | 12.01.2021 16:32 UhrDas Jugendgästehaus in der Kluckstrasse
Nicht zu vergessen!
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Hinrich Schoppe | 11.01.2021 16:29 UhrBürgerlich
Ein erfülltes Leben ist zu seinem Ende gelangt.
Vielen Dank diesem Herren, in all seiner Sperrigkeit, die durchaus der jeweiligen Zeitströmung entsprach.
Mit dem doch so zu nennenden Glück, in dieser Zeit aktiv gewesen sein zu dürfen.
Spannend seine Einschätzung von "Bürgerlichkeit", die landläufig doch eher mit einer gewissen "Klassizität" verbunden wurde und wird, beginnend vielleicht bei Wolf Jobst Siedler und längst nicht aufhörend bei der Enkel-Generation der OMU-Schüler, die vor Allem in Berlin ihr Wesen treiben. Und das nicht zum Schlechtesten, denn Qualität neben den ausgetretenen schinkelesken Pfaden zu erzielen, wenn auch durchaus sperrig, wie gesagt ist nicht jedem gegeben. Herr Heinrichs hat dies m.E. durchaus vermocht. Möge sein Werk dem unbescholtenen und zweifelndem Betrachter nahe gebracht werden. Vielen Dank.
Georg Heinrichs im Jahr 2007
Autobahnüberbauung Schlangenbader Straße in Berlin, in Zusammenarbeit mit Gerhard und Klaus Krebs, 1971–82
Haus Karsch in Berlin, 1959/60
Leitz-Fabrik in Stuttgart-Feuerbach, 1962–70
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Alexander Walter | 13.01.2021 23:26 UhrDanke
Noch weit vor meinem Studium durfte ich in Heinrichs' Büro als Schüler praktizieren. Seine Persönlichkeit, die Moderne und das perfekte Handwerk hat meine Arbeit geprägt. Vielen Dank!