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11.06.2013

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Unbequeme Denkmale

Zum Tod des Kunsthistorikers Norbert Huse


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Norbert Huse, von 1980 bis 2007 Ordinarius für Kunstgeschichte an der Architekturfakultät der TU München, ist tot. Er starb am 1. Juni 2013 in München im Alter von 71 Jahren.

Der 1941 in Gotha geborene Kunstgeschichtler, der 1961-66 in München, Freiburg, Frankfurt und Rom studiert hatte, hat sich über Jahrzehnte vor allem die Vermittlung der Architektur der klassischen Moderne zur Aufgabe gemacht. Er gehörte damit zu denen, die den Wert, auch den Denkmalwert einer bis dato unterschätzten Architekturgattung früher als andere ins Bewusstsein hob.

So erschien zum Beispiel 1976 seine kompakte Monographie zu Le Corbusier in der verdienstvollen, populärwissenschaftlichen Reihe der rororo-Bildmonographien und machte damit das Werk des Über-Architekten der Moderne einem breiten Publikum zugänglich.

Ein weiteres Standardwerk Huses behandelt „Neues Bauen 1918-1933: Moderne Architektur in der Weimarer Republik“ und erschien bereits 1975 – also zu einem Zeitpunkt, zu dem die Architektur der Moderne, von vereinzelten Ausnahmen abgesehen, noch nicht als denkmalwürdig galt.

Ein zentraler Schwerpunkt waren ihm die Geschichte und Theorie der Denkmalpflege. Hier setzte er sich für die Erhaltung von Geschichte ein, auch von „unbequemen Denkmalen“. In der Debatte der letzten Jahre hat sich Huse stets gegen Rekonstruktionen gewandt. Damit bildete er zunehmend einen Gegenpol zu den Tendenzen seines Münchner TU-Kollegen Winfried Nerdinger. (-tze)


Kommentare

5

Linack Sebastian | 17.06.2013 09:12 Uhr

Huse

Ich kann mich nur anschliessen. Er hat es ueber seine subtile, feinfuehlige Art geschafft einen Grossteil der Studierenden in seinen Bann zu ziehen und uns Wertschaetzung, Respekt und Verstaendnis fuer Geschichte und Baukultur bei und nahe zu bringen.

In Dankbarkeit und Trauer fuer/um eine starke Persoenlichkeit und einen grossen Lehrenden.

4

Sebastian Finckh | 14.06.2013 16:27 Uhr

Huse

Auch ich habe seine Vorlesungen - damals abends - in ebenso plastischer wie farbiger und lebendiger Erinnerung. Bei ihm war breiter Überblick gekoppelt mit fundiertem Detailwissen und beides mit Augenmaß und Leidenschaft verknüpft. Ein wahrer Architekturvermittler und nun ein großer Verlust.

3

Franziska Niemeyer | 13.06.2013 12:48 Uhr

Huse

Seine Vorlesungen in der Mittagszeit waren ein Lichtblick im Architekturstudium!

2

Robert Rechenauer | 12.06.2013 10:24 Uhr

„Von der Kunst, eine Stadt am Wasser zu bauen"

lautet der geradezu poetische Untertitel dieses einmaligen Buches über Venedig von Norbert Huse. In Anbetracht der Worte möchte man meinen, dass es hier um ein verloren gegangenes Architekturtraktat geht. Tatsächlich handelt es sich bei dem schmalen Buch jedoch um das erfreuliche Vermächtnis eines wirklich grossen Kunsthistorikers: dicht gepacktes Wissen voller Anmut und Wertschätzung.

1

huber | 11.06.2013 15:58 Uhr

Huse

auch
seine vorlesungen
über venedig waren legendär !

 
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