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29.11.2018

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Erbe, Bestand und Zukunft

Zum Bericht der Bundesstiftung Baukultur 2018/19


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Zahlen- und datengesättigte Infobroschüren von Stiftungen zählen für die meisten Menschen nicht unbedingt zur bevorzugten Lektüre. Wer den kürzlich erschienenen „Baukultur Bericht 2018/19“ in Händen hält, sollte das bunte Softcover jedoch auf keinen Fall vorschnell zur Seite legen. Zum dritten Mal legt die Bundesstiftung Baukultur nun einen solchen Bericht vor. 2014/15 lautete der Titel „Fokus Stadt“, 2016/17 widmete man sich dem Spannungsverhältnis von „Stadt und Land“, nun ist man beim Dreischritt „Erbe – Bestand – Zukunft“ angekommen. Es geht also um die Herausforderungen des Um- und Weiterbauens, zu denen die Verleger drei Kernbotschaften formulieren: „Gemischte Quartiere weiterbauen“, „Umbaukultur etablieren“ und „Erfolgreiche Prozesse gestalten“.

Das ist zugegebenermaßen nicht alles neu, denn die beiden früheren Berichte weisen in eine ganz ähnliche Richtung. Man kann es aber auch anders sehen, nämlich als Verfestigung einer kontinuierlichen Programmatik, die sich um soziale- und Nutzungsmischung, die weitere Etablierung von Baukultur im öffentlichen Bewusstsein und die Implementierung zeitgemäßer Planungsprozesse dreht. Das klingt für Fachleute vielleicht nicht unbedingt spektakulär, aber der Bericht wendet sich ja auch an die breite Öffentlichkeit. Und da gilt bekanntlich: Steter Tropfen höhlt den Stein.

Der eigentliche Wert der Publikation für Architekten, Wissenschaftler und Autoren ist aber vielleicht ein anderer: Wer Zusammenhänge recherchiert, Vorträge vorbereitet oder sich für die Praxis des Bauens und Planens hierzulande interessiert, wird sich über die schnell verfügbaren und gründlich recherchierten Zahlen und Grafiken freuen. Hinzu kommt eine sehr brauchbare, thematisch geordnete Literatur- und Quellenübersicht im Anhang. Den Autorinnen ist gelungen, was oft schiefgeht und als das eigentliche Kunststück bei einer solchen Publikation gelten darf: Die problemorientierte Aneinanderreihung der Argumente, Zahlen und Statistiken ist spannend und ermüdet nicht. Hinzu kommen 15 aktuelle Beispiele vorbildlicher Planungen, darunter Florian Naglers Wohnüberbauung am Dantebad in München, der Umbau des Kulturpalasts in Dresden durch gmp oder die Aufstockung eines Parkhauses in Hannover vom Büro Cityförster.

Sogar Humor beweisen die Macher des Berichts: Um die zyklischen Abläufe des Entwickelns, Planens, Bauens und Betreibens anschaulich darzustellen, reiht eine große Grafik in der Mitte der Broschüre Dutzende fleißiger Figuren auf, die sich eine „unendliche Treppe“ hinaufarbeiten, wie man sie von M. C. Escher kennt. Soll heißen: Planen und Bauen sind permanent fortschreitend, es gibt keinen Null- und Endpunkt. Aber es ist eben auch ein schwindelerregend irrwitziger Prozess, dessen Dynamiken manchmal jeglicher Logik entbehren. Der „Baukultur Bericht“ möchte hier für Orientierung und gesellschaftliche Bodenhaftung sorgen. (gh)


Zum Thema:

Der Baukultur Bericht steht hier zum kostenlosen Download bereit, aber eigentlich sollte man ihn sich gedruckt besorgen. Der Bericht ist gratis, die Stiftung verschickt ihn kostenfrei. Er kann über ein Formular auf der Webseite der Bundesstiftung Baukultur bestellt werden.


 
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