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02.06.2025

Spätwerk im Griff

Zum 90. Geburtstag von Norman Foster


Happy Birthday, Norman Foster! Die runden Geburtstage des wohl erfolgreichsten Architekten der letzten 50 Jahre haben die BauNetz Meldungen von Anfang an begleitet. Konnte man zum 65. und 70. bereits Rückblicke auf ein Lebenswerk voller Klassiker wagen, stand Foster zum 75. insbesondere als Architekt der Reichstagskuppel im Fokus. Spätestens mit 80 Jahren zählte er dann endgültig zum Elder Statesment der Gegenwartsarchitektur. Eines seiner Anliegen war damals schon die Förderung der nächsten – besser: übernächsten – Generation. Und natürlich kam im Geburtstagsgruß auch schon eine gewisse Bewunderung angesichts des weiterhin hohen Outputs seines Büros Foster + Partners zum Ausdruck.

Gestern beging Lord Norman Foster, der am 1. Juni 1935 als Kind einer einfachen Arbeiterfamilie in Manchester geboren wurde, seinen 90. Geburtstag. Und wie er kürzlich in einem Interview verlauten ließ: „I have everything left to achieve“. Den anhaltenden Schaffensdrang, der in diesem Statement zum Ausdruck kommt, kann man ihm dabei ruhig abnehmen. Nicht zuletzt ist er noch immer an vielen hochkarätigen Projekten seines Büros beteiligt – auch wenn die Mühen des Alltags längst auf viele Partner*innen verteilt sind. Und dann wäre da noch die Arbeit für seine 2017 in Madrid eröffnete Stiftung, mit der er sein Engagement für den Nachwuchs verstetigt hat. Auch die läuft weiterhin auf Hochtouren.

Man darf sich Foster also ruhig als einen Architekten vorstellen, der sein Spätwerk im Griff hat. Deutlich machen dies nicht zuletzt die vielen Fertigstellungen seines Büros, die im BauNetz seit seinem letzten runden Geburtstag zu sehen waren. Nicht alles, aber doch vieles reicht durchaus an seine älteren Meisterwerke heran. Zumal er sich beispielsweise in Madrid und Sankt Moritz auch auf für ihn zunächst eher ungewohnte Materialien wie Holz oder Backstein eingelassen hat.

Als herausragende Projekte der letzten zehn Jahre wären ansonsten Firmensitze in Kopenhagen und Shenzhen, Forschungsgebäude in IndienIsrael und Südkorea, eine sensible Hochhaussanierung in San Francisco und der höchste Büroturm der EU in Warschau zu nennen. Ebenso ein Bahnhofsgebäude in Saudi-Arabien, eine Bibliothek in Schardscha und ein Museum in Narbonne. Und selbstverständlich sein fortwährendes Bauen für Apple, mit dessen Mitgründer Steve Jobs er sein Faible für technische Perfektion teilte.

Zugegen war er kürzlich auch auf der Biennale in Venedig. Vor seinem Pavillon, der im Rahmen der Hauptausstellung im Becken des Arsenale schwimmt, trat er höchst selbst auf einem Wasserfahrrad in die Pedale. Von dort ging es weiter, um in Mailand bei der Triennale sein Shelter-Programm vorzustellen.

Dass es darüber hinaus noch zahlreiche Vorhaben gibt, die sich derzeit in der Umsetzung befinden – geschenkt. Die können warten bis zum nächsten Geburtstagsjubiläum dieser absoluten Ausnahmefigur. (sb)

Fotos: Nigel Young, Chuck Choi, Dennis Gilbert


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Norman Foster, Foto: Jose Manuel Ballester

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Manhattan: Hearst Tower

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London: Millennium Bridge

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