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12.05.2023
München ohne Schrägaufzüge
Zu Herzog & de Meurons neuen Plänen für die Hochhäuser an der Paketposthalle
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a_C | 15.05.2023 16:01 UhrDie Verzwergung der Pakeposthalle...
Was heißt hier "lächerliche Hochhausangst"? Die Stadt bekommt hier - ganz simpel - keine Typologie, die ihr bei der Bewältigung ihrer Probleme weiterhilft - im Gegenteil: Das sind zwei an dieser Stelle völlig überdimensionierte Türme, die jeglichen Maßstab sprengen.
Mal ganz davon abgesehen, hat die Münchner Skyline bisher genug Selbstbewusstsein gehabt, auch ohne Hochhäuser zurecht zu kommen. Wenn Frankfurt diese aus der Zeit gefallenen Gesten seinen Banken zugesteht, meinetwegen. Aber per se braucht eine mitteleuropäische Großstadt keine Hochhäuser.
Und meinen Sie etwa, 1.100 Wohnungen ("davon die Hälfte preisgedämpft") ließen sich hier nur über Hochhäuser realisieren!? Quatsch: Wir reden hier ja über knapp 9 Hektar Entwicklungsfläche!
Ansonsten: Hotel, Retail, Büros, Retail, Gastro, Retail ... Geht's eigentlich noch!?
Damit wir uns nicht falsch verstehen: Ich bin sehr dafür, dass diese Fläche überplant wird - idealerweise mit Nutzungen, die der Stadt WIRKLICH weiterhelfen (und dabei keinen so katastrophalen ökologischen Fußabdruck hinterlassen). Aber Hochhäuser braucht es dafür nicht - erst recht nicht in einer Höhe, die fast das Doppelte von dem ist, was hier bisher erlaubt war.
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Baudichtungslaie | 15.05.2023 15:35 Uhr@ 8 Frauke
Alles gut und schön, doch allein
dafür muss es kein Hochhaus sein!
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Baudichtungslaie | 15.05.2023 14:25 Uhr@ Frauke
Bliebe nur noch,
zu erklären,
wo beim Hochhaus liegt
(und verbleibt!)
der Gewinn,
denn Veränderung allein
macht ja ohne Mehrwert noch keinen Sinn!
Schafft´s also Soziales?
Günstigen Wohnraum?
Löst es irgendein Problem?
Dass das nicht der Fall ist, ist nämlich in Frankfurt
-neben den Hochhäusern-
bestens zu seh´n!
Über deren Ansehnlichkeit ließe sich sicher
ganz vortrefflich und kontrovers streiten,
doch um sie als Stadtbaustein wertzuschätzen,
dafür muss man den Blick schon gewaltig "weiten".
Denn bei aller streitbarer Meinung, wie sie
solitär, für sich jeweils allein, dort steh´n:
Für Passanten sind sie jedenfalls keine Einladung,
zwischen ihnen spazieren zu geh´n!
Sie bleiben Solisten, dort steht kein Ensemble!
Soziale Stadt sieht anders aus!
Mit German Angst hat das nichts zu tun!
Es geht stets auch um Stadt
und nicht nur um ein Haus!
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Frauke | 15.05.2023 12:00 UhrWohnraum
"Vorgesehen ist der Bau von etwa 1.100 Wohnungen, davon rund die Hälfte preisgedämpft und gefördert" Wer dagegen protestiert sollte dann auch nicht über den Wohnungsmangel in München jammern. Sind leider meist dieselben Leute.
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Frauke | 15.05.2023 11:58 UhrAngst
Deutschland sollte endlich mal seine lächerliche Hochhausangst überwinden. In Frankfurt hat es doch auch ganz ansehnlich geklappt. In Berlin sieht man was das Rumgedoktere an den Höhen als Kompromiss anrichtet. Die Proportionen, Eleganz und skulpturale Qualität der Hochhäuser geht verloren.
Der deutsche Verband für Kunstgeschichte hat keinerlei städtebauliche Kompetenz. Auch sollte man die Zukunft der Stadtplanung nicht von Historiker*innen bestimmen lassen.
Bürgerbescheid und Bürgerbegehren werden zunehmend nur noch als partikular Interessen Vertretung und Verhinderungsmechanismen eingesetzt. So geht jede Möglichkeit zu Innovation und Transformation verloren und es geht nur noch darum jede Veränderung zu verhindern.
Weder die Frauenkirche noch das Schloss Nymphenburg stellen architektonisch herausragende Bauten dar. Sie sind einfach nur alte Gebäude, die durch moderne Häuser die höher sind in keinster Weise an Wert verlieren.
Die Entwürfe von HdeM mit der plastischen Fassade stellen einen interessanten Beitrag zum Hochhaus als Wohntypologie dar.
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auch ein | 15.05.2023 08:44 Uhrarchitekt
super!
bei den komischen bewohnern sieht jeder bei jedem drauf und in die wohnung.
schon mal vorhänge, pflanzen, barrikaden, stoffverhänge der brüstungen reinzeichnen, dann siehts ganz anders aus.
obs ohne schrägaufzüge besser ist?
herzog darf wohl alles fürs münchner image.
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a_C | 13.05.2023 17:06 UhrEinfach zu hoch!
Auch ich begrüße es, dass die Schrägaufzüge nun in die Fassade integriert wurden und nicht mehr so unansehnlich zwischen den Gebäuden stehen. Überhaupt ist die Fassade ein positive Überraschung: Keine glatte, sterile Hülle, sondern Vor- und Rückschwünge und wieder zwei gekrümmte und sich zueinander orientierenden Türme. Gut.
Dennoch werfe ich den Türmen zwei Dinge vor:
1. Sie bringen keinen Mehrwert für die Stadt und lösen keinerlei Probleme - im Gegenteil.
2. Sie sind einfach zu hoch und werden - so verloren an der Friedenheimer Brücke - die Stadtsilhouette erheblich stören.
Zu 1.: Hochhäuser bringen keinerlei Mehrwert für die Stadt!
Ihre städtebauliche Dichte ist kleiner als die einer Schwabinger Blockrandbebauung. Die Freiflächen drumherum sind von Natur heraus ungestalt und taugen nur zur Dekoration. Die Herstellungskosten sind enorm, was zwangsläufig zur Vermarktung im Luxussegment führen wird. Sie heben sich - im negativen Sinne - von ihrer Umgebung ab und bieten sehr viel weniger ebenerdig zugängliche Fläche als klassische Bebauungen, was ein Miteinander der Nachbarn verhindert. Und vor allem: Ihr ökologischer Fußabdruck ist eine einzige Katastrophe (selbst wenn man heute vorgibt, Teile in Holz errichten zu wollen).
Die gegenwärtigen Akteure in der Münchner Politik aber auch in der Verwaltung haben sich in die Idee verliebt, mit Hochhäusern ihre ganz persönliche Duftmarke in der Stadt zu hinterlassen. Nicht nur hier sind sie Investoren auf den Leim gegangen, die ihnen erzählt haben, dass Hochhäuser einen Beitrag bei der Bekämpfung der gravierenden Münchner Probleme - Wohnungsknappheit, teure Mieten, Verdrängung von Gering- und Normalverdienern, Flächenkonkurrenzen - einen Beitrag leisten könnten. Das ist falsch.
Zu 2.: Zwei Türme á 155 m waren sicher von Anfang lediglich Verhandlungsmasse des Investors gegenüber der Stadt, der selber sicher nicht mit mehr als 120 m hier gerechnet haben dürfte. Immerhin war bei allen anderen aktuellen Entwicklungen ringsherum bei 80 m (!) Schluss.
Stattdessen erkennen Politik und Verwaltung diese Salami-Taktik nicht, verpassen es, diese unglaubliche Höhe zu hinterfragen und winken sie einfach durch. Ein Skandal!
Hier ist - trotz Hochhausstudie - keine kohärente Hochhauspolitik der Stadt erkennbar. Dieses Vorhaben soll über die Köpfe der Bürgerinnen und Bürger hinweg durchgesetzt werden. Darüber kann auch das von Auftragnehmern des Investors "eng betreute" BürgerInnen-Gutachten nicht hinwegtäuschen.
Wenn dieser Bezugsfall erst mal geschaffen wurde, werden wir über viele Jahre hinweg Debatten über ähnliche Projekte haben. Und die Bürgerinnen und Bürger werden die Leidtragenden sein.
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arcseyler | 13.05.2023 09:23 Uhr.........
HDM als bewährter Rammbock für unbeliebte Megaprojekte: Elphi, M20, jetzt hier. Immerhin auch zuhause in Basel.
Rammbock einer Rammbockpolitik.
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Claudia Mann | 13.05.2023 07:08 UhrWolkenkratzer an der Paketposthalle beeinträchtigen Denkmalensemble
Deutscher Verband für Kunstgeschichte hält Eintrag von Schloss Nymphenburg auf der Roten Liste aufrecht und ergänzt: Hochhäuser an der Paketposthalle beeinträchtigen Denkmalensemble.
Ungemach droht dem Schlossensemble Nymphenburg durch die geplanten Festschreibungen in der Münchner Hochhausstudie (HHS) 2023 und den auf den Weg gebrachten Bebauungsplan für zwei Wolkenkratzer an der Paketposthalle. Mit einer geplanten Höhe von jeweils 155 Metern werden sich diese Türme, wiewohl 1,9 km entfernt von Nymphenburg, unübersehbar in das Stadtbild einschreiben und Sichtachsen und Blickbeziehungen dauerhaft belasten, so die Verlautbarung des Deutschen Verbandes für Kunstgeschichte, vom Montag, 8.5.2023.
Werden die Untersuchungen nicht verbessert und entsprechend die Planungen korrigiert, könnte sich nach Ansicht des Verbandes künftig also neuzeitliche Architektur in einer Weise in dieses Blick-Gefüge hineindrängen, die die historische Schlossanlage, ihre baukünstlerische Aussage und ihre Denkmalbedeutung erheblich beeinträchtigt. Die auf der mangelhaften Untersuchung basierende Hochhausplanung ist daher in dieser Form abzulehnen und eine erneute Untersuchung zu fordern, die auch dem Vergleich mit anderen bundesweiten und internationalen Anlagen und den dort angesetzten Qualitätsmaßstäben Stand hält.
Schloss und Park Nymphenburg stellen ein Kulturdenkmal von internationalem Rang dar. Eine Entwertung stellt eine schwere Hypothek auch für dessen künftige Vermittlung und seine internationale Anerkennung dar.
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Jakob Bimslechner | 12.05.2023 20:33 UhrPaketpost-Areal
Wie hier geschummelt wird, sieht man schon am ersten Bild, das von der Rückseite mit nicht dazugehöriger Wiese verfälschend draufblickt. Es gab noch keine einzige Computerillustration von der Hauptstraße her, wo die Paketposthalle kaum mehr zu sehen wäre. Es gibt auch keine Vorschau von den Tiefgarageneinfahrten direkt unter den Gebäuden oder andere Darstellungen, die die irre Enge der Freiflächen deutlich machen würden. Wozu diese Enge bei der großen Menschenmenge zwangsläufig führt, sieht man bei ähnlichen Projekten in München: fast vollständige Plattenbelegung, weil eh kein Gras mehr wachsen könnte.
Fast schon genial ist der Trick: erst keine Schrägaufzüge, dann Schrägaufzüge, dann wieder keine. Und schon haben einfache Gemüter ihre "heftige Debatte" gehabt und es ist ihnen alles gut. Dieser antiökologische Horror wäre vermeidbar, wenn ohne 3000 Büroarbeitsplätze, ohne Hotel und ohne Luxuszweitwohnungen ein Neuhausen-gemäßes Wohnviertel geschaffen würde. Stattdessen dem Profit zuliebe: Nach uns die Sintflut.

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elke wendrich | 19.05.2023 01:23 UhrDes Kaisers neue Kleider
Wie selbst namhafte Architekten auf diese Taschenspielertricks reinfielen war beschämend. Das fängt an mit der Begründung der Wolkenkratzerhöhe (Kippung der Halle) und hört auf mit der ausführlichen Präsentation zweier Glasvasen (Vase 1 und Vase 2) befüllt mit bunten Kugeln. Selbst deren Färbeprozess wurde ausführlich dokumentiert, schließlich soll niemand denken, sie kämen ganz trivial aus dem Bastelladen. "Des Kaisers neue Kleider" hätte man diese "Vasen-Setzkasten-Schrägaufzugs-Schönfärberei betiteln können. Leider waren "der ist ja nackt" rufende Architektenkinder nicht anwesend. Lediglich Frau Wolf (DIE LINKE) machte einen Versuch und stimmte mit dem Stadtheimatpfleger gegen die Planungen. Stadträtin, BA-Vorsitzende und Sitzungsleiterin Anna Hanusch wartete mit der Abstimmung bis der Kritik übende Vertreter des Landesamtes für Denkmalpflege auf die Toilette entschwunden war. Ein neuer Akt der Inszenierung "denkmalgeschützte Paketposthalle", für die Herzog und de Meuron immernoch weder ein Nutzungs- noch ein Instandsetzungskonzept präsentierten. Inzwischen wurde Schloss Nymphenburg in die Rote Liste gefährdeter Baudenkmäler eingetragen. Dort lesen wir: "Das Denkmalnetz Bayern hat in seiner Stellungnahme im Rahmen der frühzeitigen Bürgerbeteiligung "Änderung des Flächennutzungsplans mit integrierter Landschaftsplanung für den Bereich V/65 und Bebauungsplan mit Grünordnung Nr. 2147" im März 2023 eine klare Position gegen diese Hochhausplanungen bezogen. Die Rote Liste gefährdeter Kulturdenkmäler im Deutschen Verband für Kunstgeschichte schließt sich dieser Einschätzung an."