Auf einer Brache des ehemaligen Spezialchemie-Herstellers Clariant plant die Stadtwerke-Tochter INNO Innovationscampus Offenbach GmbH & Co im Auftrag der Stadt Offenbach derzeit einen 36 Hektar umfassenden Innovationscampus. Als „zukunftsweisendes Gewerbegebiet“ soll er vor allem neue Formen des Arbeitens ermöglichen und viele unterschiedliche Branchen zusammenführen.
Die 3-Bogen-Halle im Westen des Areals zählt zu den prägendsten Industriebauten des früheren Chemie-Standorts und steht unter Denkmalschutz. Das Gebäude soll nach dem Nutzungskonzept der Offenbacher Künstlergruppe YRD.Works zu einem öffentlichen Kreativzentrum des Innovationscampus entwickelt werden. Die Gruppe wird die Halle pachten, betreiben und auch selbst einen Teil beziehen.
Mit der Planung und Umsetzung des rund 3.000 Quadratmeter großen Vorhabens wurde das ebenfalls ortsansässige Büro pätzold kremer architekten betraut. Die Sanierungsarbeiten, darunter die Instandsetzung der Dach- und Wandkonstruktionen, die Erneuerung von Dachdeckung und Boden sowie das Einbauen von notwendigen Fluchttreppenhäusern, sollen ab 2023 beginnen. In diesem Zuge sollen teilweise auch zugemauerte Fensterbögen und verschlossene Dachflächen in Abstimmung mit der Denkmalpflege wieder geöffnet sowie ein nachhaltiges Haustechnik- und Brandschutzkonzept umgesetzt werden.
Entsprechend der Bauweise sieht das Raum- und Nutzungskonzept eine Dreiteilung der 3-Bogen-Halle vor. Herzstück ist die deckenhohe Markthalle im Zentrum des historischen Gebäudes. Sie soll Veranstaltungen wie Weinfeste, Nightmarkets und Musikevents Raum bieten, aber auch Co-Working-Bereiche und gastronomische Angebote aufnehmen. Darüber hinaus werden in den Seitenschiffen nach dem Haus-im-Haus Prinzip mehrere Ebenen mit bis zu dreigeschossigen Einbauten aus Holz eingezogen, auf denen sich Arbeitsräume und Werkstätten erstrecken. Diese öffnen sich durch eine Glas-Metall-Konstruktion zur Markthalle.
Auf der östlichen Hallenseite sind zudem fünf zweigeschossige Maisonette-Ateliers als mietbare „Residencies“ vorgesehen. Im westlichen, von YRD.Works „Drive“ getauften Seitenschiff wird die Künstlergruppe selbst einen Teil mit Büro, Werkstatt und einen Projektraum nutzen. In letzterem sollen Ausstellungen und Kunstaktionen stattfinden. Ergänzend werden Küche, Gastraum und ein Teil der Lager und Versorgungseinrichtungen in das westliche Seitenschiff einziehen.
Mit dem Nutzungskonzept möchten YRD.Works den historischen Bau zu einem sozialen Treffpunkt mit Kunst und Kultur, Freizeit und zeitgenössischer Arbeit verwandeln, ein „Dreiklang aus Kultur, Gesellschaft und neuer Arbeit“. Fertigstellung und Einzug sind für das erste Quartal 2025 geplant. Das Projekt, das mit Fördermitteln aus dem Bund-Länder-Programm „Wachstum und nachhaltige Erneuerung – Lebenswerte Quartiere gestalten“ realisiert wird, ist zunächst lediglich als zehnjährige Interimsnutzung angedacht. (tp)
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auch ein | 23.05.2022 14:48 Uhrarchitekt
sehr mager...
wenn man auf den link www.offenbach.de geht kommt:
"Ooops - wie konnte das passieren?" system error.
dem muss man sich leider anschliessen...;-)