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23.06.2020

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Keine Augenringe in Treptow

Wohnungsbau von zanderroth architekten in Berlin


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Wer lieber Baumringe statt Augenringe mag, sei im ruhigen Berlin-Treptow bestens aufgehoben – so offen und ehrlich bewerben Garbe Immobilien-Projekte ihren Wohnungsbau am Schmollerplatz. Dort haben zanderroth architekten (Berlin) in den Jahren 2015 bis 2019 ein Ensemble aus zwei Mehrfamilienhäusern samt vorgelagertem Platz realisiert. Schon seit einiger Zeit weiß man in Berlin, dass sich direkt östlich des alt-hippen Kreuzbergs der schöne grüne Bezirk Treptow-Köpenick als gute Wohnlage anbietet. Bereits vor Baubeginn waren über fünzig Prozent der Eigentumswohnungen in Holz-Hybridbauweise verkauft.
 
Das Projekt wurde zunächst kontrovers diskutiert. Der längliche Schmollerplatz wird von gründerzeitlicher Blockrandbebauung und Zeilenbauten aus den 1930er und 1950er Jahren umgeben. Das nun bebaute Areal markiert das südwestliche Ende des Platzes. Zuletzt nutzte hier eine Supermarktkette eine inzwischen abgerissene DDR-Kaufhalle. Mit einem positiven Bauvorbescheid für eine Wohnbebauung wurde das Grundstück an die Projektentwickler Garbe aus Hamburg verkauft. Anwohner*innen hatten eine Wiedereingliederung des Baugrundstücks in die bestehenden Grünanlagen am Schmollerplatz befürwortet, das Stadtenwicklungsamt Treptow-Köpenick lehnte dies aufgrund von baurechtlichen und finanziellen Schwierigkeiten jedoch ab.
 
Der realisierten Bebauung sieht man den letztlich geschlossenen Kompromiss auf positive Art und Weise an. Die zwei Siebengeschosser fassen einen neuen städtischen Platz, der auch der Nachbarschaft zur Verfügung steht. Durch ein 75 Zentimeter erhöhtes Plateau, unter dem sich eine Tiefgarage befindet, werden die Grün- und Spielflächen von den öffentlichen Grünanlagen getrennt, sind jedoch für alle zugänglich. Allen im Erdgeschoss liegenden Wohnungen ist außerdem ein privater Garten zugeordnet.
 
Zanderroth Architekten – die in Berlin unter anderem für ihre Wohnbauten in der Christinenstraße, Zelterstraße oder Adalbertstraße bekannt sind – planten insgesamt 78 Wohnungen. Vom 1-Zimmer-Appartment bis zur 5-Zimmer-Familienwohnung ist alles auf den rund 8.300 Quadratmetern BGF untergebracht. Ähnlich wie bei anderen Projekten aus der Feder des Büros zeichnet sich die Architektur durch eine recht strenge horizontale Fassadengliederung und tiefe Balkone aus. Für tragende Wände, Decken und Stützen wurde Beton als Baustoff verwendet, die Außenwände bestehen aus Massivholz und wurden mit Holz aus dem Schwarzwald verkleidet. Durch mehrlagig zueinander versetzt und diagonal angeordnete Hölzer kommt die Konstruktion der Außenwand ohne Klebstoffe und Folien aus. Für ihr erstes Projekt in Berlin investierten Garbe Immobilien-Projekte ganze 27 Millionen Euro. (kg)

Fotos: Simon Menges



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Kommentare

8

tine wittler | 25.06.2020 13:47 Uhr

trendscheibe

...das ist leider nicht ganz richtig, reinhard04.
Es gibt nicht zu wenige bauherren, häufig auch genossenschaftlich, die großen wert darauf legen, die einsehbarkeit von freisitzen durch bspw loggien oder abgeschirmte balkonverkleidungen gar zu reduzieren. ob das alles gestalterisch konform ist und mit dem lebensgefühl anteiliger nutzer einhergeht, ist oft auch durch langjährige erfahrungen derer enstanden. das kann man dikutieren oder funktional und architektonisch umsetzten...

7

.,- | 25.06.2020 12:19 Uhr

Reinhard04

Vielen Dank für diesen Kommentar!

sehr wahr sehr wahr!


6

Reinhard04 | 24.06.2020 14:01 Uhr

Urbanität vs. Reisstrohmatten

Diese Aufregung mit der Einsehbarkeit der Balkone verstehe ich nicht - es scheint als hätten wir Architekten mittlerweile die Vermarktungsslogans der Investoren übernommen.
Die Einsehbarkeit und der visuelle und nachbarschaftliche Kontakt ist meines Erachtens ein Teil des urbanen Lebensgefühls. Alle schreien nach urbaner Nachverdichtung - mental lebt man aber auf dem Lande. Wer sich daran stösst, hat die Möglichkeit im eingezäunten, stadtrandnahen Reihenhaus zu leben.

5

auch ein | 24.06.2020 09:10 Uhr

architekt

@3 hopf:

grundsätzlich sind grosse balkone gut, man versucht durch das versetzen auch die jeweils unteren balkone/wohnräume möglichst wenig zu verschatten/verdunkeln.
dadurch ist aber die einsichtigkeit von OBEN auch das problematisch,

von der seite können sie ja immer ihr geranienbüschlein pflanzen....

4

Dr. Yikes | 23.06.2020 22:38 Uhr

Schni

Ich bin Platti, der kleine Plattenbau
Komm ausm Osten, da ist es wirklich toll

Zumindest biete ich ein Klo
Das macht die Zugezogenen froh

Pli-pla-Platte Platte-Platte-Platt
Pli-pla-Patte Platte-Platt-Platt

Don't @ me

3

Hopf | 23.06.2020 21:50 Uhr

@auch ein

Versteh die Kritik von "auch ein architekt" nicht. Das ist doch der Sinn dieser riesigen Balkone, die versetzt angeordnet werden. Sich aus dem Weg gehen – möglichst den Abstand zum Nachbarn suchend. Alternativ könnte man die Balkone – halb so lang – übereinander stapeln. Dieses Haus mit "Stummelbalkönchen" um nicht zu sagen "Conterganärmchen" mag ich mir nicht vorstellen. Im Gegenteil, wenn ich die großen Balkone möchte, und ich empfinde die durchaus als Wohnqualität, ist das doch hier hervoragend gelöst..? Im Übrigen finde ich nebeneinander liegende, durch "Schamwände" abgetrennte Balkone, viel schwieriger. Im Sitzen schaut hier niemand, niemand aufs Tablet...

2

archi | 23.06.2020 19:02 Uhr

Dann...

...sollen eben da die Menschen auf andere Menschen schauen :) Und dann Trennwändchen bauen, und weiter auf irgendwas schauen... Schauen, denken, meinen, schauen, schauen, schauen, denken, meinen usw

1

auch ein | 23.06.2020 17:44 Uhr

architekt

sobald bischen platz ist werden so balkonorgein abgezogen in denen JEDER JEDEM aufs tablett schaut.

nach nem Jahr wieder hinfahren und schauen wo die ganzen fertig-trennwändchen aus dem baumarkt sind.
der nachbar mit dem schönen defender hilft liefern....

 
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