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11.09.2024

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Pragmatisch und robust

Wohnungsbau von hirner & riehl in München


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In zehn Tagen heißt es in München wieder einmal „O‘zapft is!“ Dann eröffnet das 189. Oktoberfest. Auf diesem werden bekanntermaßen nicht nur Unmengen an Bier getrunken, sondern auch Unmengen an Fotos produziert, die ein bayerisch-folkloristisches Klischeebild verbreiten. Doch natürlich hat die Stadt auch ziemlich pragmatische Ecken. Die Schwanseestraße in Obergiesing gehört dazu. Sie führt als mehrspurige Hauptstraße vom Bahnhof Giesing bis zur Stadelheimerstraße, an der wiederum Münchens größte Justizvollzugsanstalt liegt.

Zwischen den generischen Wohnbauten an der Schwanseestraße haben hirner & riehl architekten (München) einen mehrgeschossigen Wohnungsbau fertiggestellt. Auf knapp 4.000 Quadratmeter Bruttogrundfläche entstanden für einen privaten Bauherrn 24 Mietwohnungen mit je ein bis vier Zimmern und eine Tiefgarage. Planungsstart war 2019, gebaut wurde seit 2021.

Die Architekt*innen schreiben, was man bereits beim schnellen Blick auf das Haus an der mehrspurigen Straße erahnt: Der „effiziente Umgang mit dem zur Verfügung stehenden Raum“ sowie die „Anforderungen an den Schallschutz“ waren entscheidende Aspekte des Entwurfs. Das Ergebnis ist ein schnörkelloser, in Massivbauweise realisierter Sechsgeschosser mit Walmdach.

An der Fassade kam eine hinterlüftete Konstruktion aus unterschiedlichen Metallblechen zum Einsatz. Das schafft ein einheitliches Erscheinungsbild, nicht ohne einen Hauch robuster Eleganz. Auffällig ist schließlich die hohe Durchfahrt. Sie dient der Erschließung eines bestehenden Firmengebäudes auf dem hinteren Teil des Grundstücks. (gh)

Fotos: Sebastian Schels


Zum Thema:

Das Haus unterscheidet sich von den Projekten des Büros, die wir in letzter Zeit gebracht haben. Bei der im März 2023 eröffneten Franziskus-Grundschule in München-Haidhausen kam eine Massivholzkonstruktion zum Einsatz, beim 2022 eingeweihten Haus St. Wunibald der Benediktinerabtei Plankstetten Holz, Stroh und Lehm. Weit über München hinaus kennt man das sozial engagierte Umbauprojekt Bellevue di Monaco, an dem hirner & riehl maßgeblich mitwirkten.


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

10

Caesar, Helmuth | 13.09.2024 12:18 Uhr

Pragmatisch und robust?

Das Projekt hat den Deutschen Melancholiepreis verdient, Das Publikum verneige sich!

9

peter | 13.09.2024 12:05 Uhr

@max

wenn der bauherr auf maximale rentabilität bestanden hätte, wäre ein treppenhaus rausgeflogen und dafür in den obergeschossen eine sechste wohnung hinzugekommen.

8

Frank Robanus | 12.09.2024 15:01 Uhr

Grundrisse

Liebe Kollegen,

ja die Grundrisse sind kompakt. Ja sie sind von der Struktur her eher traditionell.

Jedoch haben wir im Geschosswohnungsbau mal endlich wieder ausschließlich Tageslichtbäder. Die Grundrisse weisen Bereiche für eine Garderobe auf. Und durch die dargestellte Möblierung lässt sich ablesen dass diese auch im Alltag funktionieren. (Schrankflächen etc.)

Daher haben wir hier ein Gebäude mit einer ansprechenden materiellen Qualität, ordentlichen Räumen und insbesondere funktionierenden Grundrissen. Daher mit Sicherheit eines der besseren Beispiele.



7

auch ein | 12.09.2024 10:08 Uhr

architekt

@1:
die treppenhäuser sind nicht zu gross, das sind "normale" laufbreiten und die aufzüge sind im treppenauge. wie hätten SIE das kleiner gemacht??

6

... | 12.09.2024 09:49 Uhr

@Moppelhuhn

weil 50% der balkonfläche zur wohnfläche gerechnet werden können. sprich: diese unproportionierten riesenbalkone erhöhen das verwertungspotenzial der wohnungen. deshalb gibt es davon in manchen wohnungen gleich zwei, obwohl sie zur straße hin weitgehend nutzlos sind.

5

peter | 12.09.2024 09:05 Uhr

endlich mal wieder grundrisse

MIT EINER RICHTIGEN KÜCHE!

und dann gibt es auch noch vereinzelt bäder mit tageslicht. ich muss eine träne vergiessen, dass ich sowas nochmal erleben darf.

4

Arcseyler | 12.09.2024 04:54 Uhr

.de

Ganz allgemein zu Grundrissmimikri. Wenn der einfach nur vollgestopft erscheint ohne ehrliche auch konstruktive Struktur, dann fehlt das Kontinuum des Raumes. Nicht nur durch das Gebäude, sondern auch zwischen Mikro und Makro.

3

Moppelhuhn | 11.09.2024 21:18 Uhr

Warum ...

... sind eigentlich bei vielen Neubauten die Balkone so unproportioniert ...?

2

J.Kobus | 11.09.2024 19:10 Uhr

Pragmatisch und robust

Die DDR-Architektur im modernisierten Stil ist zurück......zurück zur Plattenbauweise, den wirren Gesetzen der Energieeinsparung und der klotzigen Förderung.

1

max | 11.09.2024 17:08 Uhr

wow

das sind ja mal echt traurige wohngrundrisse. zu vermuten ist, dass das nicht "schuld" der architekt*innen ist, sondern dass der bauherr hier alles rausgequetscht hat an rentabilität was geht.
funktioniert in münchen natürlich und sparsamkeit beim wohnflächenverbrauch ist wichtig, aber was sehen wir hier dann relevantes?

ps. ansonsten wäre es interesant, warum genau den treppenhäusern hier gar so viel raum eingeräumt wird?

 
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