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19.02.2020

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Ungleiche Schwestern in Zürich

Wohnungsbau von Sergison Bates


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In Seebach, im Norden Zürichs, hatten sich ein privater Investor und die evangelisch-reformierte Kirchengemeinde zusammengetan, um ihre Nachbargrundstücke an der Bahnhaldenstraße direkt am Bahnhof Seebach gemeinsam zu entwickeln. Das Viertel ist hier vom Bahndamm und den Gleisen südlich der Straße geprägt, nach Norden besteht die Bebauung aus lockeren, überwiegend mehrgeschossigen Stadtvillen, die frei im Grünen stehen. Die britischen Architekten Sergison Bates, die 2015 den Wettbewerb gewannen, orientieren ihre zwei Neubauten an dieser Typologie.

Es ist das erste Wohnungsbauprojekt des Büros in der Schweiz, das fertig gestellt wird. In England sind Stephen Bates und Jonathan Sergison schon länger bekannt und werden zu einer neuen Generation gerechnet, die gerne „altes Formenarsenal zu neuen Projekten“ verarbeitet, wie die Schweizer Zeitschrift Archithese es beschrieb. Ihren Entwurf an der Bahnhaldenstraße interpretieren die Architekten als „zeitgenössische Interpretation der urbanen Villen“ der Umgebung; es sind zwei eindeutig verwandte, aber nicht identische Wohngebäude. Im östlichen Gebäude sind 19, im westlichen 12 Wohnungen entstanden, die Größen variieren von 25 bis 96 Quadratmetern. Insgesamt sind in beiden Gebäuden 3.599 Quadratmeter Geschossfläche (nach SIA) entstanden – das ist deutlich mehr als die Fläche der beiden Häuser, die für die Neubauten abgerissen wurden.

Vorgeschrieben waren die Gebäudehöhe und die Abstandsflächen zur Grundstücksgrenze. Innerhalb dieser Parameter entwickelten Sergison Bates zwei Gebäude, die auf angenehme Weise asymmetrisch und dennoch kompakt wirken. Die Gebäude sind auf Minenergie-Standard ausgelegt und so konstruiert, dass ihre Bauteile getrennt und effektiv recycelt werden können. Das Erscheinungsbild der Fassaden wird durch die vertikalen Öffnungen strukturiert, die durch Stürze aus vorgefertigten Betonteilen zu Bändern zusammengefasst werden. Als Fassadenmaterial dominieren jedoch hochkant gestellte Ziegel, ein Lieblingsmaterial der Architekten, die das kleinere Haus in ein warmes Rot und das größere in ein dunkles „charcoal grey“ tauchen. Um die vertikale Richtung der Ziegelbänder zu betonen, wurden die vertikalen Fugen breiter ausgeführt als die horizontalen.

Die Eingänge liegen bei beiden Häusern unter einer offenen Gebäudeecke, die von einem absurd hohen Betonsturz gehalten wird, der auf einer demonstrativ dicken Betonstütze lagert. Um die mittigen Erschließungskerne mit Treppe und Aufzug haben die Architekten die Bade- und Nebenräume der Wohnungen gruppiert. Alle Schlaf- und Badezimmer sind rechtwinklig, während die Wohnräume, die Küchen und Loggien „etwas lockerer geformt“ wurden. Nun fehlt nur noch der Frühling, damit der neu angelegte Gemeinschaftsgarten, geplant von Müller Illien Landschaftsarchitekten (Zürich), sich endlich entwickeln kann. (fh)

Fotos: David Grandorge, London


Kommentare

2

ein auch@ | 20.02.2020 13:36 Uhr

@auch ein

Es gibt Bilder für den wachen Analysten und sogar noch einen Text.

1

auch ein | 19.02.2020 16:50 Uhr

architekt

gibt es denn einen fassadenschnitt wo man sieht ob es ziegel oder "plättli" sind als tapete?

 
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