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25.03.2010

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Bremer Stadtmusikanten

Wohnungsbau von Artec in Wien fertig


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Artec Architekten aus Wien schicken uns heute Bilder ihres soeben fertig gestellten Wohnungsneubaus in ihrer Heimatstadt. Das Projekt mit dem sinnfälligen Namen „Bremer Stadtmusikanten“ steht in der Tokiostraße im 22. Wiener Bezirk. Mit seinen gestapelten Doppelgeschossern und neuen Wohnungstypologien kann man es sowohl als eine zeitgenössische Alternative zum Vorstadtreihenhaus als auch als eine ausgeklügelte Variante verdichteten urbanen Wohnens verstehen. Der Entwurf ist aus einem geladenen Bauträgerverfahren hervorgegangen und wurde mit einem ersten Preis ausgezeichnet.

Die Architekten verstehen das Gebäude als eine Neuinterpretation des Terrassenhauses. Normalerweise in der Vorstadt verortete, zweigeschossige Wohnungen mit eigenen Freiräumen werden zu einem „dichten, städtischen Paket“ gestapelt: Ganz unten gibt es  einen offenen Raum mit Galerie im hinteren Bereich und einem vorgelagerten Garten. Darauf stellten die Architekten eine Maisonette, die sich zu einem Atrium orientiert, darüber folgen zweigeschossige Reihenhäuser mit Terrasse und zuoberst so genannte „Kleingartenhäuser“ mit Höfen zwischen den Häusern.

Direkt an der Tokiostraße steht zudem einen Riegel mit einer weiteren Wohnungsvariante, der so genannten „Casablanca-Typologie“. Das sind eingeschossige Wohnungen, die mit einer zweigeschossigen Loggia ausgestattet sind. Über die Loggien zieht sich ein bandähnliches Element, die „Spinne“, die die kubische Geometrie der Fassade einerseits bricht und gleichzeitig zusammenführt, zudem werden so die im Grundriss eingeführten Schrägen in die Fassadenebene übertragen. Dieser „Casablanca“-Riegel ist über offene Laubengänge mit den „Bremer Stadtmusikanten“ verbunden.

Im Inneren der Bebauung gibt es einen offenen Grünraum, der durch den aufgeständerten Sockel mit dem Straßenraum verbunden bleibt. Nach Norden und Süden wird die Bebauung  entlang der Straßen dabei lediglicht mit zwei Obergeschossen geschlossen.

Die markante Form der Baukörper erlaubte eine ausgeprägte Außenbeziehung der Wohnungen, die zusätzlich mit individuellen Freiflächen ausgestattet sind. Kritiker mögen hier sogleich die Vielzahl der Außenflächen im Verhältnis zum Volumen bemängeln, diese Geometrie weist jedoch neben einem zu erwartenden hohen Identifizierungsgrad der Bewohner weitere Vorteile auf: So können alle Wohnungen quer gelüftet werden, Küchen und Bäder sind natürlich belichtet und belüftet.

Auf der Dachebene des Straßen begleitenden Traktes dient ein Schwimmbecken mit befestigter Terrasse, mit Liegewiese und Aussicht über die Dächer den Bewohnern als Freizeitaufenthalt im eigenen Haus. In halber „Höhe“ der Bebauung befinden sich Spielplätze auf Terrassen, auch der begrünte Hof dient als Freizeitplatz für Kinder und Erwachsene.

Der Wohnungsbau verfügt über eine Bruttogeschossfläche von insgesamt rund 14.860 Quadratmetern. Die Baukosten lagen bei 9,6 Millionen Euro beziehungsweise 1.120 Euro pro Quadratmeter Nutzfläche. (cv)

Fotos: Marc Raeder


Kommentare

14

dethomas | 31.03.2010 02:01 Uhr

nett....

last mich doch bitte aussenvor!
war am vergangenen wochenende in wien und hab mir den artec-bau vorort angesehen! allen hier kann ich das nur empfehlen.
es ist großartig!

13

Sarkastiker | 28.03.2010 12:23 Uhr

@solong

sie irren sich, was meine person angeht. schon an der sprache sollten sie erkennen, dass ich nicht dethomas sein kann. wenn sie mir aber schon als westentaschenpsychologe kommen wollen, dann kann ich leider nur im gegenzug vermuten, das sie an einer narzistischen selbstüberschätzung leiden (narzissmus - achtung ein begriff aus der psychologie! - schreibt sich übrigens anders)...sie scheinen wirklich zu glauben, dass außer ihnen alle anderen leser dieses forums ahnungslose, ungebildete dummköpfe sind, die sie an ihrer weisheit teilhaben lassen müssen. ich würde ihnen diesen postadoleszenten (achtung: ein begriff aus der soziologie!) hochmut eher nachsehen, wenn sie wirklich - wenigstens ab und an - überraschendes zu sagen hätten. ich habe persönlich die erfahrung gemacht, dass meist dies die willigsten konformisten sind, die allzu offensichtlich mit ihrer weltoffenheit und "scheissliberalität" flirten. allein schon der umstand, dass man sich kokettierend mit dieser frage beschäftigt, offenbart doch, wie wichtig einem ist, was andere über einen denken. was "ihr gutes recht" angeht. sie haben alles recht der welt, sich für nichts zu schade zu sein. sie verlangen kritische selbstreflexion? bitte! wenden sie sie zuallererst bei sich an. "das erstaunlichste an dem projekt ist das alle fotos wie modellfotos aussehen"...ach was!..mal abgesehen davon, dass wir anderen eben auch augen im kopf haben und uns von ihnen deshalb eigentlich nicht erklären lassen müssen, wie etwas aussieht, sind sie offenbar nicht gewillt oder in der lage, die bewusst und virtuos verfremdete anmutung der fotos von marc raeder, die ja eine eigene künstlerische aussage und realität haben (die sie banausenhaft als "tot" beschreiben), von der der architektur zu trennen. dann machen sie kurzerhand die milchmädchenrechnung auf: bilder tot = architektur tot. sie bewerten architektur stets nur anhand ihrer medialen vermittlung, ein typisch laienhafter kardinalfehler, da jeder schon mal gebaut hat, weiß, dass jedes selektive abbild - gewollt oder nicht - die wirklichkeit notwendigerweise verfremdet oder verkürzt wiedergibt. das - und viele ihrer anderen beiträge hier - zeugt von großer unerfahrenheit was die kritische und professionelle distanz zu bildern angeht. daher mein gut gemeinter rat (auch an einige anderen kommentatoren hier): gehen sie auch mal raus in die welt und machen zur abwechslung echte erfahrungen, die sie dann mit den bildern vergleichen können, anstatt hier permanent über die befindlichkeiten und vermeintlichen absichten dritter zu schulmeistern. erleben sie architektur mal wieder in der dritten dimension. vermeiden sie intellektuelle ejaculatio praecox oder logorrhoe (achtung: begriffe aus der medizin!). wenn sie da hinkämen, wäre viel gewonnen und manches besser....mit freundlichen grüßen ihr sarkastiker (übrigens: ein begriff aus der rhetorik;-)

12

ulli | 26.03.2010 22:05 Uhr

ghetto

seh´ ich hier nicht- was für eine Wohnmaschine, die offenbar so differenzierte Wohnqualitäten hervorbringt! Kürzlich gab´s hier mal ein Bsp., das mit Farben ähnliches versucht hat und in Kubatur kläglich gescheitert ist. Die Streben hätten nicht sein müssen, ansonsten tolles Teil.
p.s. schön, sich über "ph"otos zu unterhalten- diejenigen zeichnen sicher auch noch mit Tusche?

11

solong | 26.03.2010 19:14 Uhr

Sarkastiker

ach de thomas ... entschuldigung ... ach sarkastiker ... lasst uns auf eine konstruktive ebene zurückkehren ... wenn man schon das pseudonym wechseln muss ??? ... natürlich war das wegsperren ... als etwas provokant als metapher gemeint ... meine person gehört auch nicht zu den narßistisch (Achtung ein Begriff der Psychologie ... !!) verliebten sondern zu den "scheissliberalen" .... aber es ist auch mein gutes recht ... die in bild 3 und 4 dokumentierten ergebnisse ... zu bewerten .... ansonsten ... wie das leben ... ist das planen ein prozess ... nur die kritische selbstrflektion nicht vergessen ... sonst sind wir dann wieder soweit ... alles gut

10

Sarkastiker | 26.03.2010 15:27 Uhr

ach solong...

die zeiten, wo man unliebsame geister einfach wegsperren lassen konnte, sind glücklicherweise vorbei. ich glaube wirklich sie vergreifen sich - wie so oft - im ton. auch wenn ich sie ganz gerne gelegentlich angesichts ihrer (neumnal-)klugen äußerungen an die wand stellen möchte, werde ich kaum öffentlich dazu aufrufen, es auch zu tun. soviel ressspeeeccct (yo!), wie sie sonst gerne verteilen, sollten sie auch für diese kollegen übrig haben. unterstellen wir mal, dass das projekt im konsens mit den zahlenden bauherren und zukünftigen nutzern zu deren zufriedenheit errichtet wurde. oder glauben sie wirklich, dass bauherren, behörden, investoren und nutzer so dumm sind, dass sie sich von spinnerten architekten übers ohr hauen lassen und niemand bis zum bitteren ende weiß, was er da eigentlich bezahlt? bevor sie hier planer zur kerkerhaft verdammen, fahren sie doch mal an einem schönen sonnentag, wenn die bäume blühen nach wien und schauen sich das fertige objekt an. wenn´s ihnen dann immer noch nicht gefällt, dann schadet es auch nicht, wenn sie höflich schweigen, anstatt darüber zu spekulieren wie dethomas über herrn büchels kommentare denkt. wie sagt der engländer so doppeldeutig und schön: mind your own business....

9

sportsfreund | 26.03.2010 14:58 Uhr

@ diverse

nur zu info: das ist sozusagen ein markenzeichen des fotografen. ich finde seine fotos sensationell, gerade wegen des "makro"-effektes, aber das gebäude trotzdem schrecklich...

8

Theodor Scheimpflug | 26.03.2010 14:07 Uhr

@kde

Das kann ich dir erklären. Hier wurde offensichtlich bewusst mit selektiver Schärfe gearbeitet.

„Die Scheimpflugsche Regel besagt, dass bei einer optischen Abbildung die Bild-, Objektiv- und Schärfeebene sich in einer gemeinsamen Geraden schneiden.“

Das bedeutet im Umkehrschluss, dass man an der voll verstellbaren Fachkamera bewusst gegen die Scheimpflugsche Regel arbeiten kann und so nur einen Teilbereich des Motivs scharf stellen, den Rest (davor/dahinter) aber bewusst unscharf halten kann. Das ist hohe handwerkliche Kunst!

7

solong | 26.03.2010 12:58 Uhr

büchel

alle achtung her büchel ... sarkasmus ... sehr schön verpackt ... dethomas wird das gesagte für bare münze nehmen ... das erstaunlichste an dem projekt ist das alle fotos wie modellfotos aussehen ... und auch so tot sind ... sperrt die planer die das getan haben da weg ...

6

kde | 26.03.2010 12:29 Uhr

photos

was sind das denn für scheussliche photos? kann mir jemand das erklären?

5

goetz | 25.03.2010 22:17 Uhr

brutal

irgendwie gar nicht so schön!
so sehr ans innere gedacht, dass man das äussere wohl vergessen hat.

4

ete | 25.03.2010 18:42 Uhr

petete

grau-en-haft! da mag auch der farbfilter-photoshopeffekt der bilder nichts dran verbessern.
welcome, wohnmaschine, goodbye, architektur der gemütlichkeit.

3

Heinrich Büchel | 25.03.2010 17:38 Uhr

Architektur ist Notwendig

Das ist ja wirklich ein Weltklasse Projekt, weil die Konstruktion des Raumes zwischen Raumkonzept und funktionellem Planen einerseits und Bauplastik und Konstruktion andererseits zwischen den beiden Polen abstrakte Plastik und Utilitarismus im Rahmen eines exemplarischen Wohnbauprojektes eine Architektur hervorbringt, die zum Wohl seiner Bewohner und vor allem auch der Stadt Freiräume anbietet, die unglaublich viel Potential für unvorhergesehene Entwicklungen hervorzaubert.

2

dethomas | 25.03.2010 15:50 Uhr

wow

sehr schön!
auf nach wien und in echt anschauen!

1

martin s | 25.03.2010 15:49 Uhr

Krittel, krittel

"....Kritiker mögen hier sogleich die Vielzahl der Außenflächen im Verhältnis zum Volumen bemängeln..."

Warum? In Ösiland gibts doch keine EnEV und EEG und blablabla, wird schon funktionieren!

Wenn mir noch einer die Streben an den Balkon erklärt, würde ich es gut finden!

Ach, ist wohl gerade IN, diese "Modell-Foto-Technik"....like Fernsehwerbung

 
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