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22.06.2022

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Duett mit Zwischenraum

Wohnungsbau in Hamburg von HS-Architekten


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Der Hamburger Stadtteil Hoheluft-West im Bezirk Eimsbüttel scheint aufgrund seiner großflächig intakten Gründerzeitbebauung keine Gegend für Nachverdichtung zu sein. Etwaige Kriegslücken wurden hier längst geschlossen und die Bevölkerungsdichte ist ohnehin schon deutlich höher als in vielen anderen Gegenden der Hansestadt. Ungeachtet dessen gelang es dem Büro HS-Architekten mit Sitz im benachbarten Stadtteil Harvestehude mit viel Fingerspitzengefühl, hier noch ein Wohngebäude mit immerhin 3.500 Quadratmeter Bruttogrundfläche bei 29 Einheiten zu errichten.

Das entsprechende Grundstück fand sich in der Tiefe eines Straßenblocks an der Gärtnerstraße. Wie anderswo im Viertel addieren sich hier die Wohnhäuser zu eng gestaffelten Zeilen. Zwischen zwei dieser Zeilen fügten die Architekten den Neubau, der an mehreren Stellen am Bestand andockt. Dabei gelang es, aus den räumlich vergleichsweise beengten Verhältnissen neue Qualitäten zu generieren. Dem Projekt kam zugute, dass sich das bestehende Volumen in Richtung des Neubaus ohnehin schon ziemlich geschlossen gab. Größere Konflikte konnten so vermieden werden.

Der Fünfgeschosser mit Tiefgarage dockt an vier Stellen an das alte Haus an. In den ersten drei Geschossen blieben allerdings Durchgänge mit variierender Breite erhalten. Diese machen Platz für eine konsequente Laubengangerschließung, die wiederum von zwei offenen Treppenanlagen mittels Brücken bedient wird. Die Erschließung reicht jedoch nur bis auf Höhe des vierten Stockwerks. Dort dient das Dach als für alle Bewohner*innen zugängliche Terrasse. Zwei weitere Etagen wurden schließlich als turmartige Kopf- und Mitteltrakte ausformuliert. Jede der oberen Wohnungen, die über die Dachterrasse zu erreichen sind, verfügt dann noch über eine innere Treppe.

Die geschickt integrierte Erschließungsschicht zwischen Alt und Neu gibt dem Ensemble trotz der Enge eine gewisse Durchlässigkeit. Hier entstanden keine hermetischen Höfe, sondern komplexe Zwischenräume, deren lebendige Alltagsnutzung durchaus vorstellbar erscheint. Für die Gestaltung der Außenräume war das Büro Kathrin Wolf Landschaftsarchitektur (Hamburg) verantwortlich. Die Architektur wurde in hellen Klinkern umgesetzt, was in Kombination mit den Laubengängen und vielen horizontalen Fensterformaten an die 1960er Jahre denken lässt. (sb)

Fotos: Christian Spielmann


Zum Thema:

Das Haus kann am kommenden Sonntag, 26. Juni 2022 während des Tags der Architektur im Rahmen von drei Führungen besichtigt werden. Weitere Infos zum Tag der Architektur in Hamburg gibt es hier.


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Kommentare

10

Reinhard04 | 28.06.2022 14:00 Uhr

@9

Einatmen / Ausatmen.. nochmals die Beiträge lesen.. setzen lassen.. überlegen (z.B. Thema Zersiedlung von Grünräumen / Nachverdichtung von Städten,..) danach sachlich antworten - z.B. mit einer fundierten Darlegung Ihrer Behauptungen, evtl. mit konstruktiven Verbesserungsvorschlägen ? Danke im Voraus für Ihren positiven Beitrag zur Diskussionskultur bei Baunetz.

9

Die Zumutung | 23.06.2022 17:42 Uhr

Angemessene Nachverdichtung

Gelungene volumetrische Setzung? Was glauben Sie, was solch eine Nachverdichtung mit einem Quartier macht, das eh schon an seine Grenzen hinsichtlich der Nutzbarkeit von öffentlichen Räumen, der Verfügbarkeit von Naherholung, der Belastung hinsichtlich des Verkehrs aller Art stößt? Das ist den Architekten sicher nicht anzulasten, dem Bauherrnpaar aber schon, das sich hier den Vorwurf der Renditemaximierung gefallen lassen muss. Und den Kommunen, die solche Projekte in Ermangelung echter, weitsichtiger und großräumlicher Konzepte für eine sinnvolle Verdichtung von Stadträumen genehmigen. Da helfen dann auch keine Weitwinkelobjektive und sicher entlastet der Erschließungstypus hier auch nicht. Wer hier anderen "keine Ahnung" unterstellt ist entweder naiv oder steht auf dem Gehaltszettel einer der beteiligten Protagonisten. Und dabei sind wir hier noch lange nicht bei "Einsparrunden". Wer "Neid" und "Zynismus" unterstellt (zwei sehr grundverschiedend Motivationen nebenbei), sollte sich fragen, wie zynisch der Auftragsmarkt ist, in dem wir agieren müssen.

8

Investoren | 23.06.2022 13:32 Uhr

Haben

voll keine Ahnung von Ästhetik :)) Und wenn, dann ist diese stark zu hinterfragen ;)

7

Reinhard04 | 23.06.2022 12:20 Uhr

Detaillierung

Neben der gelungenen urbanen volumetrischen Setzungen wurde die Idee der Laubengangerschliessung / Begegnungszone durch die eher unwohnlich-industrielle Materialisierung geschwächt. Mit dem Backstein als Kontrast entsteht der Eindruck einer Einsparrunde - daher kann man der Reflex von @1 gewissermassen nachvollziehen. @5 besorgniserregend für die hiesige Baukultur, wenn ein solcher Beiträge als ein "gelungeneres" Beispiel aufgeführt wird. Der Einäugige unter den Blinden.

6

wenig Ahnung / viel Meinung | 23.06.2022 11:42 Uhr

-----------------------------

Sachlich fundierte Kritik findet man hier immer seltener.
Neid, Häme und zynische Kommentare dagegen jede Menge.

5

Hans | 23.06.2022 10:45 Uhr

@Die Zuversicht

Wer hier von Investorenarchitektur spricht, hat einfach keine Ahnung.

Das Projekt darf definitiv als eines der gelungeneren Beispiele für diese Bauaufgabe gelten.

4

50667 | 22.06.2022 18:16 Uhr

Nachbarn....


.....freuen sich in der Regel selten, wenn sich in Ihrer Umgebung etwas verändert.

Ich finde das Projekt städtebaulich gelungen und ein gutes Beispiel für eine angemessene Nachverdichtung.

Im Detail ist allerdings noch reichlich Luft nach oben....

3

Friedrich | 22.06.2022 18:04 Uhr

Supergut

Supergut gemacht. Sehr stimmig. Alltagstauglich. Nachverdichtung in einer schönen Form. Die Siedlungsstrukturen sind schon maximal expandiert.

2

peter | 22.06.2022 16:59 Uhr

ähm...

welches fingerspitzengefühl? welcher gestaltete außenraum?
auf welchen bildern sehe ich das? hilfe!

1

Die Zuversicht | 22.06.2022 15:43 Uhr

Es sollte definitiv mehr Investorenarchitektur in Hamburg geben

Ach Mensch, da werden sich die Nachbarn aber freuen!

 
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