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01.10.2021

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Fünf Typen in Holz und Putz

Wohnquartier von roedig.schop architekten in Berlin-Johannisthal


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Berlin-Johannisthal liegt im Berliner Südosten und grenzt an Adlershof. Die Gegend ist eher locker bebaut, aber nicht zuletzt das benachbarte Wissenschaftszentrum sorgt auch hier für eine Tendenz zur Nachverdichtung. Höhere Wohnbauten aus DDR-Zeiten gibt es ohnehin, und daneben natürlich auch Gewerbe. In diesem vielschichtigen Umfeld konnten roedig.schop architekten (Berlin) im Frühjahr ein neues Quartier für die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft HOWOGE errichten.

Das Quartier Johannisgärten, so der offizielle Name, geht zurück auf eine Ideenwerkstatt mit Bürgerbeteiligung. Über 300 Einheiten sind schließlich im Rahmen des kostengünstigen städtischen Wohnungsbaus entstanden. Ihre Größe variiert zwischen 32,5 und 93 Quadratmeter für vier Zimmer, wobei die jeweiligen Typen in den Wohngebäuden immer übereinander angeordnet wurden. Das soll für Vielfalt auf den Etagen der zwei- bis fünfgeschossigen Einzelbaukörper sorgen. Dazu passen auch spezifische Wohnangebote für Jugendliche und alleinerziehende Mutter- oder Vater-Kind-Gruppen.

Die Siedlung als Ganzes setzt sich wiederum aus fünf verschiedenen Gebäudetypen und einem Sonderbau mit Quartiersgarage zusammen. Zum Rand hin orientieren sich zweigeschossige Volumen an der niedrigeren Umgebung, die primär aus Einfamilienhäusern besteht. Zur Mitte wächst die Geschossigkeit dann an. Eine stattliche alte Eiche, die den Mittelpunkt eines der Baufelder dient, wurde dabei zum Vorbild für die Siedlung. Diese Konfiguration wurde schließlich auch in den anderen Teilen der Siedlung übernommen, die im Sinne von eigenen kleinen Nachbarschaften ebenfalls je einen eigenen Hof mit Wappenbaum bekommen haben. Die autofreien Außenanlagen wurden dabei von hochC Landschaftsarchitekten (Berlin) gestaltet und stehen auch den Nachbarn offen. Insbesondere die verschiedenen Spielplätze dürften hier auf Interesse stoßen.

Die Gebäude mit ihrer Bruttogrundfläche von rund 27.000 Quadratmetern wurden als Stahlbetonkonstruktion errichtet. Für Abwechslung sorgen dabei die Gebäudehüllen, die einerseits als nichtragende Holzrahmenelemente mit Fichtefassade und andererseits aus gefüllten Hochlochziegeln mit Putz ausgeführt wurden. Auf ein Wärmedämmverbundsystem konnte damit verzichtet werden, was der Wertigkeit der Architektur angesichts des engen Kostenrahmens doch sehr zugute kommt. (sb)

Fotos: Stefan Müller,  Alexander Rentsch


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Kommentare

10

Katharina Steinhäuser | 05.10.2021 10:53 Uhr

Autofrei und Spaß dabei

Was mir absolut positiv auffällt, ist, das hier ein autofreies Quartier entstanden ist! Man kann sich doch lebhaft vorstellen, wie hier zwischen den Höfen die Kinder ohne Angst hin- und hertoben. Kein Vergleich bspw. zur Europacity am Hauptbahnhof, wo das Blech die Straßen zustellt und alles was für den Fußgänger und die Bewohner übrig bleibt, ein paar beengte Hinterhöfe sind.

9

Arch+ | 04.10.2021 15:32 Uhr

STÄDTEBAU WO BIST DU?

An diesem hier dargestellten Projekt wird doch ein ganz anderes gravierendes Problem sichtbar. Und zwar der fehlende Städtebau in Deutschland.
Die in Bild 2 zu sehende Bebauung im Hintergrund (das sind Neubaugebiete, keine Altquartiere)
Wie soll ein Neubau auf dieses katastrophale "Kuddelmuddel" eingehen? Wer das fordert hat schlicht keine Augen im Kopf, oder ist im falschen Beruf.

Man schaue sich mal in Ruhe die vorhandene Bebauung (Bild 2) an:
- Satteldach
- Pultdach
- Flachdach
- Walmdach
- Krüppelwalm
- Zeltdach
- traufständig
- Giebelständig
- eingeschossig/zweigeschossig
- Gauben, keine Gauben

Also mit wird da echt schlecht!
Es ist mittlerweile einfach alles erlaubt. Weil an der richtigen Stelle keine Fachmenschen mehr sitzen die Städtebau beherrschen und angemessene Bebauungspläne produzieren.
Die "Kölner Erklärung" und die darin enthaltenen Forderungen müssten dringend an allen Hochschulen umgesetzt werden.
So haben wir wenigstens die Hoffnung, dass die nächste Generation wieder baut was der Großteil heute verlernt hat bzw gar nicht erst gelernt hat.

8

STPH | 04.10.2021 12:54 Uhr

...

Mir scheinen die unterschiedlich breiten Räume dazwischen doch ein eigenes, gestaltetes Innen zu sein.
Und die EFHs sind dann das Außen. Das alles auch durch die verschiedenen Dachformen.

see it from space

7

peter | 04.10.2021 10:18 Uhr

danke nein

einfallslos, monoton, klotzig und in der anmutung banal, auch wenn die fassade im detail in ordnung ist.

mehr bewegung in der gebäudehülle, z.b. durch eingeschnittene loggien und/oder herausgeschobene "erker" können auch bei typisierten bauten einen städtebaulich differenzierteren innen-außen-übergang schaffen.

6

Dennis | 04.10.2021 10:06 Uhr

EFH

Wenn die Nachbarschaft aus Fertighäusern besteht, niemals daran orientieren. Ein Brei aus Einfamilienhäusern ist auch kein Städtebau. Sich davon zu lösen war schon die richtige Geste, zumal die Nachbarn im Norden ähnlich große Strukturen sind.

5

.,- | 04.10.2021 09:41 Uhr

Vorredner

Ich kann mich den Vorredner nicht anschliessen. Wenn immer das kleinste in der Umgebung den Maßstab vorgibt und gleichzeitig soll neuer Wohnraum zu aktzeptablen Preisen entstehen, wird das wohl nix.
Die Grundrisse sind gut gelöst und die Fassaden sind angesehen für eine städtische Gesellschaft auch gut gelöst und mal kein WDVS Disaster.
Ich finde es gut!
Glückwunsch!

4

Mainzer | 04.10.2021 09:25 Uhr

sich einfügen

.... ist leider manchmal schwierig:

Es fällt auf, dass unter dem Dogma des "Kostengünstigen Bauens" landauf und landab recht monotone, austauschbar erscheinende Flachdachkuben entstehen. Es wäre daher wünschenswert, wenn das Thema "MFH mit Satteldach" ideologiefrei von allen am Bau Verantwortlichen wegen seine Relevanz (für Jahrzehnte) etwas mehr Durchdringung hätte...

3

Oliver | 04.10.2021 07:55 Uhr

Fremdkörper

Ich schliesse mich den Vorrednern an. Dies ist ein sehr gutes Beispiel für zu vermeidenden Städtebau. Hier wird der Ort, die Struktur, der Charakter des Vorhandenen völlig negiert und ein banales Ensemble implantiert. Bitte eine beue Rubrik aufmachen mit dem Titel "So nicht" und dieses Projekt als Auftakt veröffentlichen.
Schade, eine gute Chance vertan.

2

Frederic | 01.10.2021 20:06 Uhr

Ufo im Dorf gelandet

Sieht aus wie ein im Dorf gelandetes Würfel-UFO. Man sieht ja schön auf dem Drohnen Photo, dass diese Bauten nichts mit der Umgebung zu tun haben. Hat sich der Architekt eigentlich auch nur einmal das Umfeld angesehen? Gebaute,banale Langeweile.

1

Josip | 01.10.2021 16:16 Uhr

Unklarheit

Mir erschließt sich nicht, warum ein solch generisches Projekt eine Meldung (und dann auch noch in diesem Umfang) im baunetz bekommt.

 
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