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21.01.2025

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Gitterbögen im Granit

Wohnhochhaus in Taipeh von Neri&Hu


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Das Viertel Tianmu im Norden Taipehs diente nach dem Zweiten Weltkrieg als US-Militärstützpunkt für Soldaten und ihre Familien. Die architektonischen Einflüsse aus dieser Zeit sind weitgehend verschwunden: Seit Abzug des US-Militärs in den 1980er Jahren wurden viele der damaligen Gebäude durch mehrstöckige Wohnblocks ersetzt. Dennoch bewahrt die Gegend eine internationale Prägung – mit mehreren ausländischen Schulen, Botschaften und der damit einhergehenden vielfältigen Bewohnerstruktur. Inmitten dieses Kontextes haben Neri&Hu (Shanghai) einen Geschosswohnungsbau realisiert. „The Lattice“, also das Gitter, will mit hochwertigen Materialien lokale formale Bezüge herstellen.

Der 56 Meter hohe Neubau an einer Blockecke umfasst eine Bruttogrundfläche von rund 8.500 Quadratmetern. Während die Nordseite eine präzise vertikalen Kante formuliert, löst sich der Baukörper nach Süden mittels Rücksprüngen im Grundriss auf. Charakteristisch ist die strukturierte Fassade: ein Raster aus hellgrauem Granit. Konkav abgerundete vertikale Ecken kontrastieren mit scharfkantigen horizontalen Abschlüssen. Zwischen den Granitpfeilern wurden bogenförmige Gitterelemente aus verkupfertem Stahl gespannt. Sie erinnern an die Gitter, die in traditionellen taiwanesischen Wohnhäusern als Schutz gegen Einbruch dienen. Umgekehrt montiert markieren die Bögen das Sockelgeschoss. Als Bauherrschaft agiert der Projektentwickler Continental Development.

Grauer Terrazzo, Kupfer und Nussbaumholz prägen die Innenräume. Das Bogenmotiv der Fassade wird in der Lobby durch gewölbte Decken und Türen aufgegriffen. Neben den 38 Wohnungen – für jeweils zwei bis vier Personen konzipiert– bietet das Gebäude gemeinschaftliche Bereiche. Die Lobby erstreckt sich über zwei Geschosse und bildet mit einem angrenzenden Garten sowie einer Bibliothek im ersten Obergeschoss den Empfangsbereich. Im Dachgeschoss ergänzt ein Fitnessraum, eine Außenküche und ein Veranstaltungsbereich das Angebot. Straßenseitig befinden sich im Erdgeschoss zudem zwei Gewerbeeinheiten, die das Gebäude mit dem öffentlichen Raum verbindet. (gk)

Fotos: Studio Millspace


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

2

reto | 23.01.2025 09:05 Uhr

Bild 3

Kommentar des Bauherren auf die Frage was ihm am neuen Esszimmer am besten gefiele: "Ganz klar der Hall meiner kreischenden Kinder beim Frühstück. Herrlich!" Nein, ist schon klar, dass man als Bewohner dieses Appartements keine Kinder hat....

1

auch dein | 22.01.2025 11:22 Uhr

architekt

CHAPEAU!

Da können sich die hiesigen Bauherren am Materialmix mal eine Scheibe abschneiden. Toll umgesetzt in der Materialität! Schade, dass die Wohnungsgrundrisse nicht dargestellt sind, und man hier nur raten darf, wie die Bewohner dort leben.

 
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