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13.10.2014

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Sinuskurven vor dem Fenster

Wohnhochhäuser bei Paris von ECDM


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An dieser Stelle biegt die Autoroute du Soleil vom Pariser Autobahnring Boulevard Périphérique ab. Hier, in der Umlandgemeinde Arceuil, ist vor kurzem ein Doppel-Wohnhochhaus fertig geworden, das sich durch auffällige, vor- und zurückschwingende Balkone auszeichnet.

Diese Ausbildung der Balkone ist aber keineswegs ein grafischer Gag, sondern der maximalen Raumausnutzung bei minimalen Kosten geschuldet, erläutern die Architekten Emmanuel Combarel Dominique Marrec Architectes (ECDM): Sie haben jeder Wohnung einen Balkon zugeordnet, der mindestens 50 Prozent der jeweiligen Wohnungsfläche beträgt. Als Baukosten geben sie 1.350 Euro pro Quadratmeter an, wobei nicht ganz klar ist, ob sich das auf die Balkone, die Wohnungen oder auf die Wohnungen mit Balkonen bezieht. In jedem Fall ist es ein günstiger Wert für die insgesamt 101 Eigentums- und 40 Sozialwohnungen, die in diesen Häusern untergebracht sind.

Nicht nur eine Kostenminimierung war das Ziel, sondern auch eine Maximierung des Sonnenlichteinfalls in die Wohnräume. Dazu haben die Architekten die Geometrie herangezogen: Die Balkone bilden im Grundriss eine permanent vor- und zurückschwingende Sinuskurve, die ihre Amplitude immer genau vor den Wohnzimmern hat: Hier kragt der Balkon bis zu 3,20 Meter weit aus. Damit sich die Balkone nicht gegenseitig verschatten, sind die Wohnungen immer stets um eine halbe Phase gegeneinander gedreht, so dass die Wohnzimmer nicht übereinanderliegen. Der an dieser Stelle wenig auskragende Balkon ist also dem Sonnenlicht für die untere Wohnung an entscheidender Stelle nicht im Weg.

Mit dem außergewöhnlich starken Außenbezug dieser Wohnungen wollen die Architekten dazu anregen, „über eine Verbindung zwischen Landschaft und Siedlungsmustern neu nachzudenken“ – angesichts der nahen Autobahn ein recht idealistisches Unterfangen. (-tze)

Fotos: Benoit Fougeirol


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Kommentare

4

Akki | 16.10.2014 11:37 Uhr

Geschmacksache

geschmacklich ist das Städtebau-Lasagne,
bei Langhof mit grüner Soße...

Man muss sich doch wirklich fragen, ob Städtebau cool und lustig sein muss...
"Landschaft mit Siedlungsmustern" hatten wir doch schon mal....und hat damals auch nicht gemundet

3

auch ein | 15.10.2014 11:34 Uhr

architekt

bischen seidler, bischen marco polo-behnisch

ist aber doch ganz lustig.

der langhof-turm in berlin ist dasselbe in zackig.
ist halt geschmackssache

2

Mario Mertens | 13.10.2014 19:46 Uhr

Neu

Naja, lustig cool kann man dem Bauherren und der Stadt nicht verkaufen. Richtig, neu ist das nicht, seit Harry Seidler ist das Usus.

1

micha | 13.10.2014 16:00 Uhr

...

Sieht lustig aus, ist aber auch nichts wirklich Neues. U.a. Luigi Morettis 1962er Wohngebäude San Maurizio in Rom Monte Mario fällt mir da sofort ein. Und die Anregung der Architekten über neuartige "Verbindungen zwischen Landschaft und Siedlungsmustern" bei diesen 12-geschossigen Blöcken nachzudenken ist schon sehr gewagt. Irgendwie kann ich diese künstlich hochgepushten Erläuterungen für eigentlich banale Sachen nicht mehr lesen. Wenn mal jemand sagen würde, wir haben das gemacht, weil wir finden, dass es lustig/cool aussieht, DAS wäre mal was Neues (und wahrscheinlich ehrlicher).

 
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