RSS NEWSLETTER

https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Wohnheim_von_Ana_Lozano_Atelier_in_Granada_7537467.html

15.02.2021

Zurück zur Meldung

Studieren hinter Mudéjar-Motiven

Wohnheim von Ana Lozano Atelier in Granada


Meldung einblenden

Durch das spanische Universitätsreformgesetz hat die Universität Granada in den letzten Jahren ein rasantes Wachstum erfahren, sodass sie mittlerweile über 80.000 Studierende zählt. Auf einem privaten Grundstück am La Cartuja-Campus im Nordosten der Stadt ist nun ein Neubau mit 419 Zimmern für 12,3 Millonen Euro fertig geworden. Die Pläne stammen vom ortsansässigen Büro Ana Lozano Atelier, Autraggeber ist das Unternehmen Livensa Living, das neun vergleichbare Unterkünfte in sieben Städten auf der Iberischen Halbinsel betreibt.

Es war der Ausblick vom Dach eines benachbarten Exerzitienhauses über die Landschaften der Sierra Nevada, der die Architekt*innen zum Entwurf inspirierte. Sie fragten sich, wie man an dieser prominenten Lage ein Bauwerk platzieren könne, ohne den zeilenartigen Duktus der naheliegenden Fakultätsbauten zu durchbrechen. Sie entschieden sich für einen sechsgeschossigen Baukörper mit einer Geschossfläche von 11.380 Quadratmetern. Der 92 Meter lange Bau mit leichter Krümmung verfügt in seinem Zentrum über einen rechteckigen Annex, der den Vorplatz in zwei Höfe teilt und im Erdgeschoss die Gemeinschaftsbereiche beherbergt. Im Hauptkörper erschließen sich die Zimmer über einen Mittelgang.

In Richtung der Stadt erhält die Südwestfassade ein rhythmisches Muster, das die Fenster aus einer geraden Flucht ausbrechen lässt. Sie werden mit langen perforierten Metall-Paneelen vor der Nachmittagssonne geschützt, ohne den Ausblick zu zerstören. Die Fassade stellt dabei eine Hommage an die für Granada typische mozarabische Architektur dar, die für ihr reiches Spiel mit Licht und Schatten bekannt ist. Aus dem Katalog der Mudéjar-Motive heraus entstehen Reihen mit dreieckiger Perforation, durch die sich das Gebäude im Tagesverlauf auf immer neue Weise zeigt.

Das Weiß der Fassade wird von wärmeren Tönen im Innenraum kontrastiert. Die vollmöblierten Einzelzimmer mit je 13 bis 22 Quadratmeter sind in hellem Holz gehalten, während die Gemeinschaftsräume in den Farben der typischen Granada-Keramik daherkommen. Eine Besonderheit im Kontrast zu normalerweise eher spartanischen Wohnheimausstattungen dürfte sicherlich der außenliegende Pool sein – mit monatlichen Mietpreisen von 490 bis zu 820 Euro richtet sich die Unterkunft sowieso eher an eine zahlungskräftige Studentenklientel. Vielleicht trägt der Neubau dazu bei, dass Granada auch in Zukunft den Ruf als beliebteste Universität des Erasmus-Programms beibehalten kann.

Text: Marius Birnbreier
Fotos: Diego Opazo


Dieses Objekt & Umgebung auf BauNetz-Maps anzeigen:
BauNetz-Maps


Kommentare

3

Mitleser | 15.02.2021 17:27 Uhr

...

Studenten-Wohnheim mit Pool ..
Rille, wie ditt Zimmer daherkommt..

Hocken eh alle Draußen bei der Poolparty.

2

mr-arcgraph | 15.02.2021 15:58 Uhr

Lochfassade und Massenparkplatz

... geben ein »rundes Bild«. Grauenhaft, das hübscht auch kein blasses Braun und kein Holzdekor auf.

1

auch ein | 15.02.2021 15:37 Uhr

architekt

die zimmer sind sehr verschachtelt, unruhig, unflexibel.
man sitzt immer mit blick auf die wand, könnte arbeitstisch und "bar" kombinieren.
und das problem multipliziert sich dann eben zig-fach.

und diese musterfassaden sind ne gute idee, aber wer will immer diese muster vorm auge statt banal eine jalousie nach bedarf runter und vor allem wieder hochzulassen.....

 
Mein Kommentar
Name*:
Betreff*:
Kommentar*:
E-Mail*:

(wird nicht veröffentlicht)

Zur Durchführung dieses Service werden Ihre Daten gespeichert. Sie werden nicht an Dritte weitergegeben! Näheres erläutern die Hinweise zum Datenschutz.


Ab sofort ist die Eingabe einer Email-Adresse zwingend, um einen Kommentar veröffentlichen zu können. Die E-Mail ist nur durch die Redaktion einsehbar und wird nicht veröffentlicht!


Ihre Kommentare werden nicht sofort veröffentlicht. Bitte beachten Sie unsere Regeln.




Alle Meldungen

<

15.02.2021

Musizieren am Schlachthof

Hochschulbau von Enzmann Fischer und Büro Konstrukt in Kriens

15.02.2021

Effizienz statt Erbe

Wettbewerb für neues Stadthaus in Ahlen entschieden

>
BauNetzwoche
Höhenrausch
BauNetz Wissen
Strandgut in der Decke
baunetz interior|design
Monoton monochrom
BauNetz Xplorer
Ausschreibung der Woche
vgwort