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14.09.2020

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Terrassen-Mini

Wohnheim in Paris von Lambert Lénack


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Im Erdgeschoss eine soziale Einrichtung, darüber ein paar preisgebundene Wohnungen und oben schicke Apartments mit Ausblick auf den Eifelturm: Solche Projekte entstehen gerade viele in Paris, auf mehreren großen Bahn-Konversionsflächen und entlang der Périphérique. Bei einem im letzten Jahr fertiggestellten Gebäude von Lambert Lénack (Paris-Saint-Denis) täuscht allerdings der erste Blick. Ihr sechsgeschossiger Terrassen-Mini nordwestlich der Innenstadt ist von unten bis oben ein Tagespflege- und Wohnheim für erwachsene Menschen mit Behinderungen.

Die Architektur des Heims ziele auf die richtige Balance zwischen Intimität und Öffnung, so die Architekt*innen. Tatsächlich ergibt sich aus der dichten städtischen Umgebung und dem besonderen Programm eine grundsätzliche Frage: Wie lassen sich geschützte Außenräume in das Gebäude integrieren, wenn eben nicht alle Bewohner*innen jederzeit eigenständig unterwegs sein können. Es entstanden auf jedem der scheibenartig gestapelten Stockwerke Terrassen, die raumhoch von der regulären Fassade umschlossen sind. Auch das Dach wurde als Terrasse ausgeführt.

Der L-förmige Stahlbeton-Bau mit Backsteinhülle wird durch zwei Treppenhäuser samt Aufzügen erschlossen. In den unteren Stockwerken befinden sich allgemeine Einrichtungen wie Aufenthaltsbereiche, Gruppenräume und ein Speisesaal. Und in den oberen Stockwerken wird in kleinen Apartments gewohnt. Zwei Wohngruppen sind über jeweils zwei Stockwerke organisiert, ein großer verglaster Aufzug stellt die Verbindung her. Die Terrassen gehen in offene Wohnbereiche über.

Die Atmosphäre im Inneren ist farblich zurückhaltend, aber licht und hell. Bodentiefe Fenster in jedem Zimmer unterstreichen den offenen Charakter der Einrichtung. Außenliegender Sonnenschutz und raumhohe Vorhänge bieten aber auch Optionen für mehr Zurückgezogenheit. Nach eigenem Verständnis gelingt es Lambert Lénack damit, eine Typologie, die oft eher horizontal und introvertiert konzipiert wird, für einen großstädtischen Kontext neu zu denken. (sb)

Fotos: Simone Bossi, Cyrille Lallement, Maxime Delvaux


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Kommentare

1

2009141749 | 14.09.2020 17:49 Uhr

Krass

Jetzt spuckt die Renderengine, die sonst von Caruso St. John benutzt wird, schon fertige Gebäude aus...
Witzig, dass die Ästhetik der Visualisierungen lange immer hyperrealistischer wurde, jetzt aber anscheinend die Fotografie hyporealistisch.
Gelungenes Projekt und interessante Darstellung wohl auch...

 
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