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31.03.2020

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Kreise und Bruchstellen

Wohnhausumbau bei Basel von Buchner Bründler Architekten


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Allschwil ist eine Gemeinde mit etwa 20.000 Einwohnern am südwestlichen Rand von Basel. In einem ruhigen Wohngebiet steht ein Haus aus den frühen 1960er Jahren des Basler Architekten Rolf Müller, das nun von Buchner Bründler Architekten (Basel) umgebaut wurde. Diese fanden ein Gebäude vor, das bereits mehrfach grunderneuert und erweitert worden war. Prägendes Element bildeten markante, dunkle Pultdächer und rot gestrichene Fensterrahmen, dunkle Geländer und die ebenfalls dunkle Wendeltreppe im Freien. „Der kompakte Bau wurde bereits 1968 um einen zweigeschossigen Wohnbereich erweitert, mit der Umnutzung und Erweiterung der Garage kamen weitere Anbauten hinzu“, erläutern die Architekten. „Diese Interventionen verunklärten den Baukörper räumlich und architektonisch, es entstanden Brüche und Zäsuren.“

Dementsprechend folgte ihr Umbau dem Ansatz, ein neues, großzügiges und gut funktionierendes Raumgefüge herzustellen, dabei aber die Brüche und Schnittstellen im „Gesamtgefüge“ zu erhalten. So wurden die Räume in ihrer Unterschiedlichkeit belassen, aber neu organisiert und störende Elemente entfernt, um im Erdgeschoss einen großen, fließenden Raum zu schaffen. In den zentralen, zweigeschossigen Wohnbereich schiebt sich die Küche als verbindender, aber eigenständiger Raumteil. Große Fenstern zum Garten öffnen nun das zuvor nach innen orientierte Haus.

Der gewünschte Anbau für ein zusätzliches Gästezimmer wurde westlich angefügt, er führt die versetzte Raumfolge im Erdgeschoss fort. Gleichzeitig besitzt er mit großen Glasfassaden und viel Beton eine deutlich andere Ästhetik als die älteren Räume. Dieser Anbau wird von einem vorkragenden Dach umfasst, das auf schmalen, freistehenden Betonpfeilern ruht. Es formt eine schmale Zone unmittelbar vor der Glasfassade. Zentrales Element ist eine Wandscheibe aus Beton im Süden mit auffällig großem, kreisrundem Ausschnitt. Wie ein Fenster oder Fernrohr biete er eine „konzentrierte Aussicht auf den Garten“, so die Architekten. Insgesamt ergibt sich der Eindruck einer Architektur, die irgendwo zwischen zeitgenössischen Einflüssen aus der Schweiz, Japan und Belgien pendelt.

Die Kreisfigur taucht im Inneren ein weiteres Mal auf, diesmal als großer grüner Kreis über dem Durchgang vom zweigeschossigen Wohnraum zum Koch- und Essbereich. Ein wichtiges Element stellen außerdem die hohen Holzelemente dar, die sich hier an den Wänden über den Korridor bis in das neue Gästezimmer ziehen. Sie „binden die ehemals unausgewogenen Hausteile zusammen“, ist im Projekttext nachzulesen: „So werden die Übergänge in das neue Raumkonzept integriert und bleiben zugleich als bauliche Bruchstellen sichtbar.“ Fertig gestellt wurde der Umbau 2019. (fh)

Fotos: Daisuke Hirabayashi


Kommentare

6

Redaktion BauNetz | 01.04.2020 19:24 Uhr

Grundriss OG

Danke für den Hinweis, wir haben die Bildstrecke inzwischen um einen Grundriss des OGs ergänzt, den wir hier leider übersehen hatten, pardon. Wenn wir von den Architekten noch ein entsprechendes Foto bekommen, fügen wir es ebenfalls hinzu.
Ihr BauNetz-Team

5

Schambrowski | 01.04.2020 14:34 Uhr

Obergeschoss

Leider fehlt das Obergeschoss. Kein plan, kein Foto. Muss das versteckt werden?

4

Jonni | 01.04.2020 13:29 Uhr

@Lutz

Garten mit Pool.

3

Lutz Schwandel | 01.04.2020 07:12 Uhr

Schräg.

Aber ich mag schräg. Mit dem Grün wäre ich nicht einverstanden und verstehe auch nicht, wie man bei schwarz-weiß-holz auf dieses Grün kommen kann. Gerade als Schweizer. Fast schon ein empörendes Grün. Aber das ist natürlich Sache des Bauherren, ebenso wie der wirklich sehr seltsame Kreis im Beton vor dem Gästezimmer. Schade, dass es kein Foto durch den Kreis nach draußen gibt. Was sieht man denn da?

2

auch ein | 31.03.2020 16:59 Uhr

architekt

Seltsames aber cooles Teil!

Nur das komische runde Fenster und den runden grünen Kreis auf der Wand versteh ich nicht. Alles viel zu klein dafür

1

Lars K | 31.03.2020 15:49 Uhr

Wunderlich Wunderbar

Japan Schweiz Belgien. Gut zusammengefasst.

 
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Pultdächer und rote Fenster sind die prägenden Elemente des Hauses aus den 1960er Jahren.

Pultdächer und rote Fenster sind die prägenden Elemente des Hauses aus den 1960er Jahren.

Außen blieb das Gebäude weitgehend unverändert, innen entstanden neue Raumzusammenhänge.

Außen blieb das Gebäude weitgehend unverändert, innen entstanden neue Raumzusammenhänge.

Große, offene Nutzungsbereiche fließen ineinander.

Große, offene Nutzungsbereiche fließen ineinander.

Markenzeichen des neu angebauten Gästezimmers ist eine kreisrunde Öffnung.

Markenzeichen des neu angebauten Gästezimmers ist eine kreisrunde Öffnung.

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