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03.12.2013

Zurück in die Zukunft

Wohnhauserweiterung bei La Coruna


Wenn man ein Gebäude erweitert, gibt es dafür verschiedene Ansätze. Mutig und ungewöhnlich ist der Entwurf für die Casa V von den spanischen Architekten Ignacio Peydro und Isabel Collado. Ihr Büro Dosis de Arquitectura wurde 2007 von einem privaten Bauherrn beauftragt, einen 300 Quadratmeter großen Zweitwohnsitz aus den sechziger Jahren in Oleiros bei La Coruña (Galizien) zu sanieren und um 450 Quadratmeter zu vergrößern. Schließlich sollten die Kinder der Familie – inzwischen erwachsen und mit eigenem Nachwuchs gesegnet – hier gemeinsam ihre Ferien und die Feiertage verbringen können. Diese Tradition der großen Familienurlaube wird in dieser Familie bereits seit 50 Jahren gepflegt.

Die Architekten wollten sich nicht der Form des Bestands anpassen, sondern erkennbar einen visionären Neubau schaffen. Fließende Formen, weiße Fassaden und schlanke, schräge Stützen prägen das Bild der Anbauten, die sich als Wohnskulptur-Ensemble mit dem Altbau und der Landschaft verbinden. Damit orientieren sich Dosis an der Architektursprache von Zaha Hadid, UN Studio oder J. Mayer H. – letzterer hatte zum Beispiel bei seinem neuen Wohnhaus bei Stuttgart oder bei der Villa „Dupli.Casa“ in Ludwigsburg fließende Übergänge von Fassaden und Außenraum inszeniert.

Die Casa V vereint nun drei Generationen unter einem Dach – da darf die Architektur auch modern und flüssig sein. Die neuen Häuser für die jüngere Generation schmiegen sich als Seitenflügel nördlich an das bestehende Haus an. Mit ihren Vor- und Rücksprüngen sowie ihrer terrassierten Anordnung nehmen die Neubauten die vorhandene Topographie auf – am Ende des Gartens bildet ein ähnlich unregelmäßig geformter Pool den Abschluss des Anwesens. Etwas irritierend in diesem durchkomponierten Gesamtbild wirken lediglich die Geländer auf dem begrünten Dachgärten: In dem Bemühen, sie zu entmaterialisieren, sind sie besonders auffällig geraten.

Von außen wurden die Anbauten mit weiß spiegelnden Spezialblechen verkleidet, die einerseits das Ensemble als einheitliche Hülle zusammenfassen, anderseits als spezielle Wärmedämmung dienen. Die weiß strahlenden Innenräume mit ihren geschwungenen Wänden, Fenstern und Treppen sind exklusiv ausgestattet. Um die skulpturale Innenraumwirkung nicht zu stören, sorgen eingebaute Wandschränke in den frei geformten kantenlosen Räumen für den nötigen Stauraum.

Fotos: Alberto Bandín, Ramón Cantero, Santos-Díez | BISimages


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