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06.05.2019

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Erker mit Balkon

Wohnhaus von Raeto Studer Architekten in Basel


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Das Architekturbüro Raeto Studer Architekten gründete sich 2010 und ging aus der Firma Studer Strasser Architekten hervor. Kürzlich haben die Basler Architekten in ihrer Heimatstadt einen fünfstöckigen Neubau mit drei Maisonettewohnungen errichtet. Das Gebäude in Sichtbeton mit Betonsatteldach schließt eine schmale Parzelle in dem von Gründerzeitarchitektur geprägten Gotthelfquartier.
 
Sowohl Straßen- als auch Hoffassade sind von vorkragenden Bauteilen dominiert, die bautypologisch Balkon und Erker kombinieren und dem Kubus Profil verleihen. Das hohe Satteldach und der markant positionierte, breite Kamin sind, wie die Fassade, in Sichtbeton gestaltet und erscheinen aus einem Guss. Der spielerische Umgang mit den wie im Scherenschnitt verwendeten Elementen des traditionellen Hauses ist am Außenbau jedoch erst auf den zweiten Blick ablesbar, weil das oberste Stockwerk nach hinten versetzt ist: Von der Straße gesehen scheint das Gebäude traufständig mit den beiden Nachbarbauten abzuschließen. Erschlossen wird das Mehrfamilienhaus über eine schmale Tür auf der Nordseite des Gebäudes.
 
Auf Hofseite nutzen die Architekten eine Geländeabsenkung, um das Souterrain mit natürlichem Licht und einem direkten Zugang zum Garten zu versorgen. Auch besitzen die Wohnungen in den oberen Etagen Richtung Garten bodentiefe Fenster und die charakteristisch vorkragenden Balkone. Das schmale Treppenhaus bildet dank Vollverglasung einen lichten Raum mit eigenen Qualitäten. Die Fensterrahmungen sind in hellem Holz ausgeführt und brechen mit der kühlen Ästhetik des Betons.
 
Die drei Maisonettewohnungen sind unterschiedlich geschnitten: Während die Wohnung in den unteren beiden Etagen auf den Garten ausgelegt ist, bietet die Wohnung in den oberen Etagen einen intimen Schlafbereich mit freistehender Badewanne unter dem Dach. Die internen Treppen passen sich jeweils mit unterschiedlichen Positionen in die angelegten Grundrisse ein und bilden ein eigenes plastisches Element im Raum. In allen drei Wohnungen ermöglichen Schiebetüren verschiedene Raumkonfigurationen, die innere Erschließung sowie die Badezimmer sind im Kern untergebracht. (stu)

Fotos: Ruedi Walti


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Kommentare

18

mehmet | 09.05.2019 11:57 Uhr

einpassung

kann die kritik der städtbaulichen einpassung nicht so richtig nachvollziehen. im Bild 3 gibts gegenüber einen ähnlichen Erker.

finde die grundrisse ganz gut und die ausnutzung von UG und dachgeschoss recht gut gelungen, man hol das beste heraus. auch das UG mit der böschung in den garten wird so zu einem qualitativ nutzbaren raum.

verstehe die aufregung nicht.... ok, die Brüstungen der balkone hätte man evtl. nicht so massiv ausführen müssen... aber schlimm ist das auch nicht.

17

Stadtplanerin | 08.05.2019 12:42 Uhr

Städtebauliches Einfügen

@ STPH
Herr Richter hat hierzu einiges geschrieben- kann mich seiner Meinung bzgl. Höhe, Erker, First nur anschließen.
Auf der "grünen Wiese" ja, in diesem Block für mich fragwürdig. Vor allem das Auskragen und die Massivität der Balkone tun dem Gesamtgefüge nicht gut.

16

Christian Richter | 07.05.2019 17:19 Uhr

@Maria Krömer

Ja, ich weiß - deshalb hatte ich bewusst von der "Häuserzeile" gesprochen. Auch gegenüber gibt es Erker, allerdings - ebenso wie die von Ihnen angesprochene Adresse - bei Gebäuden bemittleidenswerter Qualität.

Aus meiner Sicht ist für den Block, in dem sich das besprochene Gebäude befindet, die sehr einheitliche Reihung der zunächst 2-geschossigen, dann 3-geschossigen historischen Gebäude sehr prägend. Eine der wenigen Stellen, in denen der historische Straßenzug noch erhalten ist. Gerade deshalb hätte ich mir hier eine andere Architektur gewünscht.

15

Andrea Palladio | 07.05.2019 17:00 Uhr

Überzeugende Arbeit

und saubere Details. Bloss nicht die Laune durch Leute vermiesen lassen, die nicht mal einen gescheiten Übergang von Innen- zu Aussenraum detaillieren können.

14

Maria Krömer | 07.05.2019 15:38 Uhr

und ob!

Lieber Christian Richter.

Blauenstraße 35 hat einen sehr ausgeprägten Erker über 3 Stockwerke.
Das sieht man übrigens auch auf Bild 3.

13

STPH | 07.05.2019 15:36 Uhr

moderner Städtebau

Ergänzen heißt immer das fehlende hinzufügen und dadurch das vorhandene in seiner Eigenart steigern, individualisieren, durch den Kontrast. Der Charakter des Historischen, der Differenz wird so noch deutlicher. Differenz vor allem räumlich funktional.

12

Christian Richter | 07.05.2019 14:20 Uhr

Städtebauliche Einfügung

@Maria Krömer: Die Umgebung lässt sich sehr gut z.B. in Google Maps in 3D betrachten: Das Haus nimmt weder die Höhe, noch die Tiefe, noch die Dachneigung oder Lage des Firstes der sehr einheitlichen Nachbargebäude auf. In der Häuserreihe besitzt auch kein anderes Haus Erker. Es weicht also sehr deutlich ab, was man zwar als architektonischen Ausdruck verstehen kann, aber ebenso gerechtfertigt als unbegründetes Verlassen des Maßstabs bezeichnen kann.

11

Maria Krömer | 07.05.2019 13:54 Uhr

nicht schlecht

Die Kritiker sollten doch mal wenigstens alle Bilder im Detail betrachten, bevor sie mit der Keule zuschlagen.

Die Umgebung eines Hauses besteht nicht nur aus der umittelbaren Nachbarschaft. Das sollten auch "Stadtplaner" eigentlich wissen.
Die Straße zeigt diverse Beispiele für Erker aus verschiedenen Epochen.

Ansonsten atmosphärisch ein stimmiges Haus.
Grundrisse passen auch.

Gute Arbeit

10

STPH | 07.05.2019 13:40 Uhr

@ Stadtplanerin

Was bedeutet hier "städtebauliche Grundlagen? Können Sie das mal ausführen? Sind das formale Angleichungen oder funktionale Gesichtspunkte oder die des Raums? An diesem Punkt geht es weiter, für Archis und Stadtplaner....also los.

Gerade die Moderne will die städtebaulche Aussage, will den Städtebau.

9

Christian Richter | 07.05.2019 12:31 Uhr

Too much was not enough...

Weniger ist nicht immer mehr, aber zuviel ist hier sicher zuviel. Auf der Habenseite steht ein sehr aufwändig gestaltetes Haus, offensichtlich auch anspruchsvoll umgesetzt, und mit angenehmer Stimmung im Innenraum.
Leider ist die Einpassung in den Straßenraum tatsächlich misslungen, sowohl hinsichtlich der Größe als auch im architektonischen Ausdruck - beispiehaft kann das merkwürdige Geländer auf dem Erker genannt werden, das wohl möglichst unauffällig sein soll und gerade deshalb ins Auge springt. In der Summe ist der Rest der Außenhülle einfach zu aufgeladen, was die Architektur aufdringlich macht. Betondach, Sichtbetonschornstein (!), Erker, Geländer, Gauben... Zu viel für ein kleines Haus.

8

STPH | 07.05.2019 11:35 Uhr

Moderne als Umkehrung:

Statt Steinkasten mit Fenstern wie daneben, ein entgrenztes Riesenfenster mit Steinen drin.

7

Stadtplanerin | 07.05.2019 11:10 Uhr

Umgebung

@Pertti
Ihrem Kommentar kann ich bezüglich der Fassaden voll zustimmen.
Hier wurde die Umgebungsbebauung brutal missachtet und das nicht im positiven Sinne.
Und dies liegt nicht im Auge des Betrachters, sondern es werden städtebauliche Grundlagen außer Acht gelassen. Vor allem bei der Straßenfassade wirkt dies negativ.
Von daher ist eine kritische Berichterstattung durchaus angebracht.
Ob es sich hierbei um "gute" Architektur handelt überlasse ich den Architekten.

6

André S. | 07.05.2019 10:37 Uhr

Maßstäblichkeit

Ich finde das Haus von der Materialität sehr gelungen. Das Haus könnte etwas weniger dominant in der Straße stehen, wenn der Maßstab etwas reduziert worden wäre. Das heißt, das Dach ist zu hoch, die Balkone drücken zu weit raus, die Fensterprofile sind zu fett.

Die Formensprache gefällt mir aber.

Das ist aber ein Trend unserer Gesellschaft immer das meiste rauszuholen was geht. Auch wenn man es nicht braucht. Mehr Geschoßhöhe, mehr Quadratmeter, mehr Traufhöhe, Vorsprünge bis an die Grenze des erlaubten. Wie der Trend bei den Automobilen zu SUV.

Ein bisschen mehr Bescheidenheit würde unserer Gesellschaft gut tun.

5

.,- | 07.05.2019 09:22 Uhr

Architekturkultur

Ich finde gerade die Vielfältigkeit zeichnet eine Gesellschaft und eine Kultur aus. Und das umfasst auch die Architektur und einen gewissen Kontrast mit eingeschlossen.

Wo ist das Problem Pertti?

Das Haus ist erstmal nicht schlecht gemacht und der Entwurf auch.

4

Schmidt | 06.05.2019 18:19 Uhr

Schweiz

Schön zu sehen, dass in der Schweiz auch sehr unterdurchschnittliche Häuser gebaut werden.

3

ixamotto | 06.05.2019 17:48 Uhr

@Pertti Solla

1. Warum sollte ein täglich aktualisiertes Nachrichtenmedium für Architektur nur gute Architektur zeigen? Tageszeitungen bringen doch auch nicht nur gute Nachrichten...
2. Schon mal darüber nachgedacht, dass die Frage "gut" oder "schlecht" auch mit dem Auge des jeweiligen Betrachters unterschiedlich beantwortet werden könnte?

2

Mies | 06.05.2019 16:36 Uhr

Zwiespältig

Die Stellung der Stützen finde ich ungünstig.
Küchenmöbel läuft in die Fassade, unschöner Abschluss.
Schöner Sichtbeton und die Aufwahl des Holzes passt zum Beton. Ob ich die Straßen- und Hoffassade stimmig finde, weiß ich nicht.

Zwiespälig.

1

Pertti Solla | 06.05.2019 16:20 Uhr

Wohnhaus von Raeto Studer

Nach meinen Vorstellungen sollte diese Baunetz-Information sein : Objektiv, ehrlich und gute Architektur vorstellende.
Warum und mit welchen Begründungen Baunetz stellt vor ein so wiederfältig gewaltmerkmale zeigendes Haus?
Ist bei den Entscheidungsfassenden gar nicht eingefallen, dass auf diese, mit diesem Beispiel gezeigten Haus, nicht nur eine völlige Missachtung der vorhandenen Umgebung, sondern auch eine noch schrecklichende unverstehen der Bedeutung
der Architektur gezeigt wird!

 
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Der Bau schließt eine schmale Parzelle in dem von Gründerzeitarchitektur geprägten Gotthelfquartier.

Der Bau schließt eine schmale Parzelle in dem von Gründerzeitarchitektur geprägten Gotthelfquartier.

Das Satteldach und der breite Kamin in Sichtbeton sind nach hinten versetzt.

Das Satteldach und der breite Kamin in Sichtbeton sind nach hinten versetzt.

Die herausragenden Bauteile der Fassade verbinden typologisch Balkon mit Erker.

Die herausragenden Bauteile der Fassade verbinden typologisch Balkon mit Erker.

Auch die Hofseite besitzt prägnante Balkone.

Auch die Hofseite besitzt prägnante Balkone.

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