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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Wohnhaus_in_London_von_Alison_Brooks_erweitert_2987755.html

01.11.2012

Bewohnte Wände

Wohnhaus in London von Alison Brooks erweitert


Der Stadtteil Islington liegt nördlich des Londoner Zentrums und ist von einem der ärmsten Viertel zu einem beliebten Wohngebiet der wohlhabenderen Mittelschicht geworden. Zu der dürfte auch der Bauherr gehören, der nun seine viktorianische Doppelhaushälfte durch Alison Brook Architects, ebenfalls aus London, erweitern liess.

Die Erweiterung besteht aus zwei angeschrägten Volumen, die sich wie Objektive aus der Ziegelfassade des Altbaus stülpen. „Lens House“ nennen die Architekten das Gebäude also durchaus treffend. Das eine Volumen wickelt sich um die seitliche Fassade bis zur Rückseite des bestehenden Gebäudes – es wird als Arbeitsraum genutzt. Das andere erstreckt sich in den Garten und erweitert den Wohnbereich.

Beide Baukörper verstehen die Architekten als Serie von Öffnungen; gerahmt und verbunden sind sie durch trapezförmige Platten aus anthrazitfarbenem Corian. Es sind keine Fenster im klassischen Sinn in die Fassade gebrochen, sondern aus offenen und geschlossenen Flächen zusammengesetzte, gefaltete Kuben „ohne Masse und Gewicht“ entstanden. Am Verbindungspunkt des seitlichen und hinteren treffen sieben Flächen aufeinander.

Zur Straße haben die Architekten den Boden ausgehoben. Dieser abgesenkte Hof bildet den offiziellen Zugang und verbindet den Arbeitsplatz mit dem Wohnhaus.
Der hintere Pavillon mit Dachterrasse sitzt ebenerdig im Garten und wird wie das Büro durch Oberlichter erhellt. Ein großes Fenster rahmt den Blick auf einen alten Walnussbaum. Eine neue Glasschiebewand verbindet den Essraum mit dem kleinen Garten. Außerdem liegt hier versteckt ein zweiter Zugang zum Bürohäuschen.

Die Geometrie der äußeren Erscheinung setzt sich im Inneren fort, wo die Architekten wieder mit gefalteten Oberflächen gearbeitet haben, so um den Kamin und die offene Küche. „Bewohnte Wände“ nennen sie das. Dort, wo der ursprüngliche Wohnraum lag, haben sie die Decke geöffnet und eine Halle mit doppelter Raumhöhe geschaffen, die nun die alten und neuen Räume und Etagen auch optisch miteinander verbindet.


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