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03.05.2012

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Ausgestanzte Flatscreens

Wohnhaus in Lausanne


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Auch wenn Lausanne mit seinen rund 130.000 Einwohnern die fünftgrößte Stadt der Schweiz ist – mit dem Begriff der Urbanität bringt man das Idyll am Genfer See eher weniger zusammen. Und doch hat das Team von 2b architectes ihr kürzlich dort fertiggestelltes Mehrfamilienhaus „Urban Villa“ getauft. Der massive Solitär bildet die äußere Spitze des Park Campagne de Beaumont, einem mehr als 160 Jahre alten Landsitz.

Die Konturen des Hauses orientieren sich meist an einer Steinmauer, die das große Grundstück umgibt. So entsteht ein Grundriss in Form eines ungleichmäßigen Sechsecks, auf dem sich vier Etagen auf Südwestseite sowie drei auf der Nordseite des Baugrunds aufbauen. Ein von Nord nach Süd abfallendes Schrägdach verleiht dem Gebäude Dynamik und nimmt ihm etwas Wucht.

Ein überdachter Innenhof bildet den Kern des Gebäudes. Er ist gemeinsamer Bezugspunkt der Wohneinheiten und leitet Tageslicht in die Innenräume.
Jede der vier  Wohnungen verfügt über einen separaten Eingang vom Hof her. Die Einheiten sind so miteinander verzahnt, dass die Wohnräume über die gesamte Höhe des Gebäudes verteilt sind und somit von unterschiedlichen Sonnenständen und Ausblicken profitieren.

Die Fassaden der einzelnen Wohnungen haben jeweils unterschiedlich behandelte Betonoberflächen, die sich im Ton an der „Farbpalette der umgebenden Vegetation“ orientieren, so die Architekten. Auch wie ausgestanzt wirkende Fensterlöcher interpretierten charakteristische Eigenheiten der umliegenden Häuser, erklären die Entwerfer.

Dass die Umgebung doch nicht so mineralisch grau wie die Betonfassade des Hauses ist, zeigt sich bei Sonnenschein: Wie eingelassene Flatscreen-Monitore wirken die Fenster, wenn sich blauer Himmel, grüne Baumkronen und der hellgelbe Dachgiebel eines Nachbarhauses darin spiegeln. Was für ein schönes TV-Programm – und so anti-urban.

Alle Fotos: Roger Frei, Zürich


Zum Thema:

Mehrfamilienhäuser aus Beton unter www.baunetzwissen.de/Beton


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Kommentare

6

matthias | 08.05.2012 11:50 Uhr

@solong

Es handelt sich hier um ein Mehrfamilienhaus, nicht um eine Bildungseinrichtung und auch auf sozialen Wohnungsbau finde ich keinen Hinweis.

Woraus Sie schliessen, dass Ästhetik für sozial Schwache nicht notwendig sein könnte, bleibt mir unverständlich.

Warum Sie dem Projekt nur weil es Ihrem Geschmack nicht eintspricht, gleich jegliche Architekturqualität absprechen müssen, erschliesst sich mir ebenfalls nicht.

5

solong | 07.05.2012 11:06 Uhr

matthias

... das heist ästhetik ist für sozialschwache nicht notwendig ? ... diese formen des bauens stellen für ein gros der menschheit eine form da die sie eben nicht bewohnen möchte wenn sie nicht aus ökonomischen gründen dazu gezwungen wird ...
von der "architektur" ist dieses beispiel ja nun wirklich nur der "verunglückte versuch" die gestaltungsansätze die sanaa sehr einfühlsam in die Zollverein School eingebracht hat ... auf ein wohngebäude zu übertragen ... dieser mit verlaub in seiner gestaltung und umsetzung hilflos wirkende, brutalistische baukörper ... hat weder von kubatur, proportionen noch von der ausführungsqualität irgendetwas mit einer architekturqualität zu tun ...

4

matthias | 04.05.2012 15:25 Uhr

@solong

das versagen der französischen großsiedlungen der 80er jahre ist eher eine soziale Frage, denn eine ästhetische. das kann man doch nicht vergleichen.

3

lars k | 04.05.2012 14:09 Uhr

meine güte,

lieber solong,
zum glück hinkt der vergleich mit frz. großsiedlungen (80er? 70er? egal!) an so vielen stellen im zusammenhang mit diesem hochinteressanten, kleinmaßstäblichen projekt, dass man sich mit der angedeuteten diskussion über den zusammenhang zwischen sozialverhalten und beton wirklich nicht mit ihnen streiten muss....
beton ist sicher nicht das problem!

2

oh gott | 04.05.2012 13:05 Uhr

wohnlich

ist ja mal was anderes. mag sein das dieses Konzept evtl. an einem anderen ort, mit einer anderen nutzung vielleicht funktionieren würde. aber als wohnbebaung in dieser umgebung geht sowas meiner ansicht gar nicht. tut mir leid aber: "setzten 6"

1

solong | 04.05.2012 08:48 Uhr

hoffentlich ....

ist die "zeit" der "bunkerarchitektur" jetzt bald auch bei den letzten "renderkids" durch ... warum geht ihr euch nicht einfach mal die z.B. französischen großsiedlungen der 80er jahre ansehen ... dort ist die wirkung von "brutalistischen formen" in verbindung mit der patina der jahre gut ersichtlich und führt zu dem entsprechenden sozialverhalten ...

 
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