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26.03.2019

Soziale Vielfalt für die HafenCity

Wohnhaus in Hamburg von BKK-3


Wer am meisten zahlt, baut oder zieht ein – diese Devise beim Thema Wohnen galt zunächst auch in der Hamburger HafenCity. Vor einigen Jahren hat sich die Stadt jedoch darauf besonnen, soziale Durchmischung zuzulassen und rückte bei der Grundstücksvergabe vom früheren Höchstpreisverfahren ab. Nun zählt vor allem das Konzept, sodass auch Bauprojekte realisiert werden können, die einen Gegenpol zum reinen Luxuswohnen schaffen – zum Beispiel das auf Gemeinschaft und Heterogenität setzende Bauvorhaben Wohnvielfalt. Es stammt von einer Bietergemeinschaft, die sich aus einer Baugruppe, der Grundstücksgesellschaft Roggenbruck GbR und der Hansa Baugenossenschaft eG zusammensetzt.

Der nun fertiggestellte, großvolumige Mixed-Use-Bau ist einer der ersten mit gemeinwohlorientierter Ausrichtung in der HafenCity. Geplant wurde er von BKK-3 (Wien/Hamburg), die in Wien einiges an Erfahrung mit genossenschaftlichen Wohnprojekten gesammelt haben und 2012 den Wettbewerb in Hamburg für sich entscheiden konnten. Die Ausführungsplanung übernahmen Mevius Mörker Architekten (Hamburg), die Freiraumplanung kommt von Karin Standler (Wien).

Der Neubau mit rotbrauner Klinkerfassade und weißen Balkonen entstand in bester Lage: direkt am Grasbrookpark mit Kinderspielplatz davor und U-Bahn-Station um die Ecke. Ein Drittel der 136 Wohnungen ist im Eigentum der Baugruppe, ein weiteres Drittel gefördert (31 Wohnungen zu 6,30–8,50 Euro pro Quadratmeter) oder preisgedämpft (25 Wohnungen zu 11,10 Euro pro Quadratmeter). Der Rest wird zu marktüblichen Preisen vermietet.

In einem gemeinsamen Sockelgeschoss befinden sich außerdem ein Kindergarten sowie Flächen für Gewerbe, Einzelhandel und die Zufahrt zur Tiefgarage. Darüber erhebt sich der sechsgeschossige Wohnbau: Da das Baugrundstück 115 Meter lang, aber gerade einmal 33 Meter breit ist, entschieden sich die Architekten für eine Blockrandbebauung mit drei präzise gesetzten Einschnitten, um alle Wohnungen gleichermaßen mit guter Belichtung und interessanten Ausblicken versorgen zu können.

Der auf dem Sockel entstandene Innenhof ist über zwei Freitreppen mit der Straße verbunden. Als zentraler Außenraum mit Blick über den Park spielt er eine wichtige Rolle für das nachbarschaftliche Miteinander der verschiedenen Mietparteien. Ein Gemeinschaftsraum sowie Ateliers und Büroräume, die von den Bewohnern angemietet werden können, liegen ebenfalls auf dieser Ebene. Sie sollen den Austausch unterstützen und für Lebendigkeit sorgen. Das Projekt wurde vom BDA Hamburg beim Architektur Preis 2018 mit einem dritten Preisrang ausgezeichnet. (da)

Fotos: Hertha Hurnaus


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