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06.02.2013

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Das Ende einer Baulücke

Wohnhaus in Berlin von Baumhauer Architekten


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Der hohe Bedarf an Wohnraum im Zentrum der Hauptstadt hat sie zu einer Seltenheit werden lassen: Die typische Berliner Baulücke ist quasi vom Aussterben bedroht. Im Stadtteil Prenzlauer Berg, einige Gehminuten vom Helmholzplatz entfernt, hat das Büro Baumhauer Gesellschaft von Architekten mbH nun eine der letzten Lücken geschlossen. Vergangenen Sommer wurde der Neubau in der Schliemannstraße 10 sowie die Sanierung des zum Grundstück gehörenden Hinterhauses mit Seitenflügel fertig gestellt; Ende des Jahres konnten die 27 Eigentumswohnungen und die zwei Gewerbeeinheiten bezogen werden.

Ähnlich wie ihr gemeinsames Projekt zusammen mit Roger Bundschuh, das  Wohnhaus am Rosa-Luxemburg Platz, hebt sich auch dieses deutlich von seiner Umgebung ab. Die großformatige Gliederung der Vorderfassade am Neubau soll einen Kontrast zur engen Schliemannstraße bilden – sie spiegelt sich auch in den offenen Grundrissen wieder. Durch raumhohe Fenster-Schiebeelemente haben die Wohnungen einen direkten Bezug zum Straßenraum, die Balkone wurden rückseitig mit Blick auf den Garten angebracht.

Für die Fassade hat das Architektenteam eine geschosshohe Verglasung gewählt, die mit dem anthrazitfarbenen Metallblech eine Ebene mit geringstmöglichen Vor- und Rücksprüngen bildet. Nur an einer Stelle haben sie das Prinzip der „ebenen Fläche“ aufgelöst: Das Sockelgeschoss zieht sich in Form eines Knickes in Richtung Grundstück zurück, der kompakte Neubau wird in diesem Segment eine Spur leichter. Vertikale und horizontale Linien des Fassadenrasters sollen durch ihre streng geometrische Ausrichtung eine angenehme Ruhe vermitteln und den Neubau in die existierende Struktur des umgebenden Bestands intelligent einfügen. Die Linien der Gründerzeitbauten wurden aufgenommen, neu interpretiert und in eine moderne Typologie übersetzt.

Auf dem Dach des Gartenhauses befindet sich etwas versteckt ein elegantes Penthouse; eine Tiefgarage sorgt für stressfreies Parken. Neben den elf Eigentumswohnungen im Vorderhaus finden sich 17 weitere Wohneinheiten im sanierten Bestandsgebäude: Hier wurden die Altbau-Fenster zum Boden hin verlängert, um einen größeren Lichteinfall zu ermöglichen.

Mit dem Zusammenspiel von Neu und Alt wollen die Architekten „eine architektonische Identität, die zwischen Kreation und Konservierung angesiedelt ist“, erzeugen. „Die ‚Wohndichte’ im Prenzlauer Berg, die meist hinter massiven Wänden verborgen ist, konnte in der Schliemannstraße 10 aufgebrochen werden“, so Philipp Baumhauer. „Wohnen wird nun als Teil des Stadtraumes sichtbar – gerade nachts, wenn die Etagen zu leuchten beginnen.“

Fotos: Jan Bitter


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Kommentare

1

H. Schliemann | 12.02.2013 22:37 Uhr

Intelligent eingefügt

Da hat sich ja mal wieder ein Bauherr richtig übers Ohr hauen lassen und die Baunetz-Redaktion gleich mit oder hat jemand den Text gelesen?

"Die großformatige Gliederung der Vorderfassade am Neubau soll einen Kontrast zur engen Schliemannstraße bilden"
- Gott sei dank wird der enge fiese Prenzlberg mal aufgebrochen!

"Durch raumhohe Fenster-Schiebeelemente haben die Wohnungen einen direkten Bezug zum Straßenraum"
- nach 150 Jahren endlich ein Haus mit Bezug zum Straßenraum!

"Vertikale und horizontale Linien des Fassadenrasters sollen durch ihre streng geometrische Ausrichtung eine angenehme Ruhe vermitteln und den Neubau in die existierende Struktur des umgebenden Bestands intelligent einfügen." - die ungeometrische Architektur nebenan geschickt in ihre Schranken gewiesen!

„Die ‚Wohndichte’ im Prenzlauer Berg, die meist hinter massiven Wänden verborgen ist, konnte in der Schliemannstraße 10 aufgebrochen werden“
"Wohnen wird nun als Teil des Stadtraumes sichtbar"
- endlich sieht man, dass es sich um ein Wohnviertel handelt!

 
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