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29.08.2022

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Teppich aus Ziegeln

Wohnhaus in Belgien von Philippe Vander Maren und Richard Venlet


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In der Gemeinde Grez-Doiceau südöstlich von Brüssel ist ein Wohnhaus entstanden, das aus einer Kooperation zwischen dem Architekten Philippe Vander Maren (Leuven) und dem Künstler Richard Venlet (Brüssel) hervorgegangen ist. Während es sich bei ihren vergangenen Projekten allerdings um Renovierungen von Bestandsbauten handelte, konnten sie mit dem im letzten Jahr fertiggestellten Wohnhaus in der französischsprachigen Provinz Wallonisch-Brabant ihren ersten Neubau realisieren.

Von weitem ist nur ein Flachdach sichtbar, das sich über einen Glaskasten spannt, der wiederum auf einem in den Hang eingelassenen Ziegelvolumen sitzt. Das auf 140 Quadratmetern erbaute Haus M liegt von vielen Bäumen umgeben auf einem abschüssigen Gelände und setzt sich im Wesentlichen aus dem massiven Erdgeschoss sowie dem leichten, gläsernen Obergeschoss zusammen. Beide Ebenen sind separat zugänglich und durch zwei Treppen miteinander verbunden. Im unteren Geschoss befinden sich vor allem Gästezimmer und Hauswirtschaftsräume. Der obere Teil des Hauses ist der Hauptteil des Hauses und beherbergt neben einem Schlafzimmer einen großen offenen Raum mit Küche.

Der Entwurf von Vander Maren und Venlet zeichnet sich durch eine präzise Komposition architektonischer Details und das Verwenden weniger Materialien aus. Die unterschiedlichen Baustoffe, hauptsächlich Beton, Ziegelsteine und Glas tauchen immer wieder auf und übernehmen unterschiedliche Funktionen.

Das erdige Material des unteren Geschosses etwa setzt sich nach oben hin fort: Im ersten Stock bedeckt der rötlich-braune Ziegel genau die Hälfte der Bodenfläche. Die Ziegelfassade werde so zu einem Teppich für das Wohnzimmer, heißt es in der Projektbeschreibung. Auch die einzige Stahlsäule ist mit Ziegelsteinen verkleidet und lässt das Material bis zur Decke hin aufsteigen. Das kreuzförmige Format der Stütze erinnert unweigerlich an die Säulen der Neuen Nationalgalerie von Mies van der Rohe. Durch die Ziegelverkleidung distanzieren sich Vander Maren und Venlet jedoch von dem ikonischen Element. Die andere Hälfte des Bodens sowie die Decke bestehen aus Beton. Dazwischen ziehen sich großformatige Fenster, die ohne horizontale Profile einen weitreichenden Blick in die umgebene Natur ermöglichen. (lui)

Fotos: Jeroen Verrecht


Kommentare

3

50667 | 30.08.2022 15:08 Uhr

Gut gemacht....


...dieser Charme irgendwo zwischen Schwimmbad, Waschküche und Schlachthaus... ist aber in jedem Fall ein Wohntraum für Spezialisten.

2

Max | 30.08.2022 12:38 Uhr

Küche

Für einen Neubau ist das eine ziemlich schlechte Küche. Wo hängen die Pfannen, wo steht das Öl? Ein Koch würde das für einen schlechten Arbeitsplatz halten. Ich empfehle Otl Aichers Literatur dazu. Sicher streitbar, aber erkenntnisreich.
Ansonsten ein spannendes Gebäude. Vieles richtig gemacht und für mich sieht es so aus, dass man auch einfach mal was weggelassen hat, wenn es vergessen wurde (Beleuchtung).

1

Adrian | 30.08.2022 11:19 Uhr

hart aber nice

perfekte Kulisse für den nächsten flämischen Krimi.

 
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