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15.06.2017

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Umarmung in Alu

Wohnhaus am Hang in Aalen


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Grüne Felder und graue Aluminumpaneele, die mit ihrer scharfen Rasterung einen gewissen technischen Geist versprühen, das passt nach Schwaben – auch wenn die dortigen Einfamilienhausgegenden oft eher konventionell wirken. Nach einem Entwurf von ad2 Architekten (Weiden am See) haben Kayser Architekten (Stuttgart und Aalen) in Aalen-Westheim ein Wohnhaus errichtet, das mit diesem Zwiespalt umgeht. Im Lageplan erscheint das am Hang gelegene Gebäude wie ein radikales Unikum, was bekanntlich bei den Nachbarn zu Unbill führen kann. Zur Straße hin haben die Architekten jedoch mit einer giebelartigen Betondachkonstruktion eine ruhigere, eher archetypische Ansicht eines Hauses geschaffen.

Das Projekt der beiden Büros ist großzügig angelegt: Die beiden Geschosse, das Eingangsgeschoss und das darunterliegende Hanggeschoss, werden von einer gefalteten Betondachstruktur mit hinterlüfteter Aluminiumfassade überspannt und umfassen 300 Quadratmeter Wohnfläche. Diese gefaltete Dachstruktur erzeugt zum Garten hin eine expressivere, freiere Gestalt und läuft zu den Seiten in einer langen Rampe und einer flankierenden Seitenfassade aus – eine umarmende Geste, die das Gebäude mit dem Außenraum verzahnt und gleichzeitig geschützte und intime Freiflächen schafft.

Die Weitläufigkeit der Architektur, die sich hier zwischen den gedrungenen Nachbarhäusern versteckt, spiegelt sich auch in den Begriffen, die die Architekten selbst zur Beschreibung ihres Projekts verwenden: Eine „zentrale Halle“ im Eingangsgeschoss verbindet die beiden Ebenen miteinander durch Lufträume und Treppen. Der Wohnraum im Hanggeschoss ist als „offenes Raumkontinuum“ konzipiert und öffnet den Blick auf die umliegende Landschaft.

Das Prinzip der räumlichen Kontinuität wird beim Innenausbau fortgesetzt: Auf geschlossene Wände wurde weitestgehend verzichtet, ersetzt wurden sie durch Glas- und Möbeleinbauten, dank derer die gefaltete Betondachstruktur auch im Inneren sichtbar bleibt. Die bodentiefen Fenster des Bades erlauben ungewöhnliche Einblicke in die Lebensgewohnheiten der Bewohner, in ihnen spiegelt sich auch die konventionelle Bebauung der Umgebung. Ein klein wenig Provokation der Nachbarn muss dann doch erlaubt sein.

Fotos: Volker Wortmeyer


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Kommentare

10

Johann S. | 19.06.2017 15:51 Uhr

Paid content ?

..was ich mich frage, ob das jetzt ein redaktioneller Beitrag ist oder ob der Architekt / Bauherr dafür bezahlt hat.
Ersteres würde wohl die "Sommerloch" Vermutung bestätigen, bei Zweitem würde ich doch darum bitten, dass das dann auch so - wie bei anderen Medien - klar gekennzeichnet wird.

9

g.k. | 16.06.2017 17:00 Uhr

Umarmung

Bezeichnend ist, dass das Haus am Ende einer Sackgasse steht.

8

ohweh | 16.06.2017 12:24 Uhr

auweia

Das passiert wohl, wenn der Bauher viel Geld besitzt, zu viele Designmagazine gelesen hat und einen Architekten beauftragt, der die Eurozeichen in den Augen hat – aber beide leider keinen Geschmack.

Je länger man sich das anschaut: da trifft das Wollen auf das Unvermögen. Wie schon hier bemerkt ist die Einbindung in die Landschaft einfach nur piefig, diese Vorfahrt versprüht genau die gleiche Haltung wie die Häuser der Umgebung. Da will man den expressiv dynamischen Raumkörper mit fließendem Grundriss und dann müssen doch so Zimmerchen irgendwie eingepfercht werden, von Details wie diesem Zahnstocherstützchen ganz zu schweigen.

Das Baunetz sollte den A... in der Hose haben uns es als das benennen, was es ist: Da wollte jemand eine Hadid-Techno-Moderne und geworden ist es das Äquivalent zur "toskanischen Villa" im Neubauviertel.

Herrgott, irgendwo muss es doch eine vernünftige Lösung zwischen dieser Katastrophe und den blutleeren Klötzchen geben, die hier auch immer bejubelt werden.

7

sehen... | 16.06.2017 11:12 Uhr

...und gesehen werden

...je mehr ich darüber nachdenke, desto fazinierender finde ich die Idee der neuen Nachbarschaft nicht nur durch die Form des Hauses, sondern auch ganz real und zur Strasse hin (!!!) zu zeigen wo die einen können...

Well Done!

6

sehen | 16.06.2017 11:09 Uhr

...und gesehen werden

...warum publiziert man das Foto eines Schaufensters in dem man sich morgens den Bürzel wäscht? -dann rammt da noch ne Wand dagegen und im Fenster spiegelt sich auch noch die Nachbarbebauung.

Da muss jemand schon sehr übereugt von der ansprechenden Form des Bauherren-Hinterteils sein...möge es in Würde altern!

5

Designer | 16.06.2017 11:00 Uhr

Erschlagen

Irgendwie erschlägt mich dieser Bau. Ich hoffe die Bewohner können ihr Haus auch in zwei Monaten noch aushalten.

4

Rudi | 16.06.2017 09:50 Uhr

Revit?

Kann das sein dass das Büro Revit verwendet? Der Entwurf erinnert mich etwas an ein Gebäude aus einem Tutorial ´:)
Aber im Ernst: ich finde solche Einfamilienhäuser mit architektonischem Anspruch wichtig.
Auch wenn hier die Form etwas unausgewogen wirkt. Der Überbau scheint das Halbgeschoss zu erdrücken.

3

Charlotte | 16.06.2017 09:27 Uhr

Umarmung in Alu

Ich frage mich, was für Menschen in solchen Häusern wohnen und aus welchem Grund man sich so ein Haus baut. Armes Deutschland.

2

Johann Maier | 16.06.2017 07:52 Uhr

Topografie

Die Betonwinkelelemente sind mir auch gleich aufgefallen. Sie bilden einen "reizvollen" Kontrast zu der runden Einfahrt. Der Architekt hat es immerhin fast geschafft, die gesamte Topografie zu verbauen. Das Motto scheint gewesen zu sein: Transformer-Krabbe greift Nachbargebäude an.

1

Gianni | 15.06.2017 15:59 Uhr

Enne

Da ist das Sommerloch aber schon früh im BauNetz angekommen. Und dann "Verzahnung mit dem Aussenraum" : die abgepflanzten Böschungen und die Befestigung mit Betonwinkelelementen zeigen eher mal wieder mehr die Hilflosigkeit von Architekten beim Umgang mit der Topographie.

 
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