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08.03.2017

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19. Jahrhundert neu geordnet

Wohnhaus-Umbau in Portugal


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Eine Umbau so subtil, dass die Verwandlung kaum auffällt: Im Zentrum des kleinen portugiesischen Dorfes Contenças de Baixo hat der junge Architekt José Lobo Almeida aus Portugal ein Wohngebäude von 1870 in eine zeitgenössische Herberge verwandelt. Für das neue Programm wurden zwar einzelne Nebenbauten abgerissen, jedoch blieb der Charakter des historischen Wohnhauses erhalten. Die Architektur wurde aber nicht nur hinsichtlich der Baukörper umstrukturiert, sondern auch das Konzept der Raumverteilung angepasst. Was logisch klingt – schließlich handelt es sich um eine vollkommen neue Nutzung – bezieht sich auf die ursprünglich sehr unterschiedliche Wertung der Räume im Erd- und Obergeschoss.

Das Casa dos Feitais erstreckte sich zwar auch früher schon über zwei Ebenen, aber auf dem Eingangsniveau waren nur Lagerräume untergebracht und der kleine, mit einer Mauer umgebene Innenhof diente ausschließlich der Erschließung. Ansonsten besetzte die Bebauung fast das gesamte Grundstück, wie es auch heute noch bei vielen Bauten in der Umgebung üblich ist. Das Erdgeschoss bestand darum nur aus mehreren dunklen Räumen, während die eigentliche Wohnfläche als eine Art Beletage ausformuliert war. Auch waren Erd- und Obergeschoss nicht direkt, sondern nur über eine Außentreppe verbunden.

Für den Umbau des Hauptgebäudes wurde das Konzept einer strengen Teilung der Nutzungen nun neu interpretiert. Im Erdgeschoss befinden sich jetzt die gemeinschaftlichen Flächen – die Rezeption, das Wohnzimmer, die Küche und das Esszimmer  –, während das Obergeschoss einen Lesesaal und drei der insgesamt acht Gästezimmer beherbergt. Anstelle des großen Weinlagers im Hof wurde jedoch ein Garten mit Schwimmbad angelegt, das in direktem Blickbezug zu den Innenräumen steht. Im Hof befindet sich außerdem eine Feuerstelle, die in Form eines eigenständigen Nebengebäudes sozusagen als Kaminzimmer erhalten blieb.

Bei aller Veränderung gibt es aber vor allem bezüglich der Baumaterialien viel Kontinuität, denn verschwendet wurde hier nichts. Die Bruchsteine der Mauer des abgerissenen Weinlagers, des Hühnerstalls und der übrigen Lagerräume fanden nämlich für einen Neubau am südlichen Rand des Hofes Verwendung. Dort befinden sich weitere Zimmer, die zum Teil als Maisonetten ausgebaut sind.

Die räumliche Dichotomie der Gebäude spiegelt sich übrigens auch im Außenbereich, der zwei sehr unterschiedlichen Atmosphären Platz bietet: Geradlinig und steinern der offene Eingangshof, während der Garten vom saftigen Grün des Rasens geprägt ist. (mg)

Fotos: José Campos


Kommentare

2

Jan | 09.03.2017 10:10 Uhr

Der Kamin brennt

... und das ist toll!
Das Haus lebt!

Bald sind die Dielen abgelaufen und die Ecken abgegriffen, die Fassade bekommt Tropfspuren vom ablaufenden Regen und die Sonne bleicht die Farben aus...

Dann hat das Haus auch eine Seele; und es wird gut so.

1

F.euer | 08.03.2017 17:28 Uhr

Der Kamin brennt schon ab !

das kann man doch nicht im Ernst nehmen, wenn die Wand über den Kamin bereits schwarz verkohlt erscheint . . .

 
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