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21.06.2019

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Blätter im Beton

Wohn- und Geschäftshaus von sommer + sommer in Berlin


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Es hat etwas von einem Park, das Grundstück an der Köpenicker Lindenstraße, mit seinen zwei riesigen alten Eichen. Und lag doch lange brach. Bis das Berliner Büro sommer + sommer sich dem 3.700 Quadratmeter großen Grundstück im Südosten der Hauptstadt annahm – im wahren Wortsinn: Die Architekt*innen fungierten als Projektentwickler, übernahmen Finanzierung und Organisation des Wohn- und Geschäftshauses und verwalten die 53 Wohnungen und zwei Gewerbeeinheiten. Und konnten dabei baulich derart überzeugen, dass das Projekt mit dem 2. Platz des KfW Award Bauen in der Kategorie Neubau ausgezeichnet wurden.

Nur einen Steinwurf von der Spree und der Köpenicker Altstadt entfernt liegt der fünfgeschossige Neubau. Reiht sich ein zwischen Neubaublöcken einer städtischen Wohnungsbaugesellschaft und einem denkmalgeschützten Schulbau. Der trapezförmige Grundriss, zur Straße schmaler werdend, und die entsprechende Staffelung der Wohnungen, erlaubten von jeder Loggia einen Blick auf die Straße, heißt es in der Projektbeschreibung. Die ist vierspurig, mit Straßenbahn in der Mitte. Wer Glück hat, schaut darüber hinweg und erhascht vielleicht einen Blick auf die Spree.

5.468 Quadratmeter Bruttogrundfläche bietet der monolithische Baukörper, der aus Sichtbeton-Fertigteilen besteht. Drumherum die offene Struktur der Loggien. Und im Garten ein futuristischer Kunststoffpavillon aus den 1970er Jahren, der als Gästewohnung dient. Die Mietwohnungen seien für den normalen Geldbeutel gemacht, für ganz normale Menschen, wie die Architekt*innen sagen. 8,2 Millionen Euro kostete der Bau am Ende. Und das in energetisch hohem KfW-55-Standard mit Eisspeicherheizung und Sole-Wasser-Wärmepumpe.

Um die Naturverbundenheit und den ökologischen Anspruch auch nach Außen deutlich zu machen, wurden die Blätter der alten Eichen vom Grundstück in den Beton der Fassade eingestreut. Nach dem Trocknen hinterließen ihre Abdrücke ein pflanzliches Ornament. Als grüne Blätter in grauem Beton. (kat)

Fotos: Werner Huthmacher


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Kommentare

11

Christoph Wetsch | 27.06.2019 14:02 Uhr

@Moppelhun PS

Würde sagen ein
Volvo Amazon

zum Gebäude: Ich glaube dass das deutlich besser wirken würde wenn die Gebäude-Grundfläche nur halb so groß wäre.
Bei der Größe ist mir das zu viel Wiederholung, und erweckt gleich den Eindruck der Platte.
Da fehlt dann einfach etwas Abwechslung

10

Architekt | 25.06.2019 09:24 Uhr

@ Moppelhuhn

Sorry, nochmal off-Topic:
Vielleicht eher ein Wartburg 311 oder 313?

9

Archi Tekt | 24.06.2019 15:01 Uhr

@ Moppelhuhn

auch wenn es etwas "off Topic" ist:

das dürfte wohl ein Opel Kapitän A sein.

8

Moppelhuhn | 24.06.2019 12:55 Uhr

Gerade auf Bild 3 ...

... wirkt das Gebäude doch angenehm frisch. Hätte man denn noch so ein Zauberschloß wie im Hintergrund bauen sollen?

Für ein zeitgenössisches Gebäude wirkt das Haus wirklich ganz angenehm auf mich. Die Fassade ist schön strukturiert, nicht so glatt und mit durcheinandergewürfelten Fenstern wie all die anderen Wohnhäuser, die zur Zeit gebaut werden. Die Balkone sind gut integriert, keine Sprungbretter oder rausgestreckte Zungen. Und vor allem: Der Architekt hat sich getraut, dem Gebäude eine Farbe zu geben.

Die Blätter an der Fassade finde ich etwas albern, aber die fallen auch kaum auf. Insgesamt ist es ein angenehm unaufdringliches Gebäude, an dem man sich wahrscheinlich nicht so bald satt sieht und das sich gut einfügt.

(P.S.: kann jemand erkennen, was für ein Autotyp das rechts unten im Bild ist?)

7

Archi Tekt | 24.06.2019 09:23 Uhr

Na ja

So ganz unrecht hat "Nicht so Mies" ja schon - ja, es ist bauqualitativ besser als vieles was sonst so im Wohnungsbau gemacht wird. Heißt allerdings auch nicht so viel, da die "Qualität" im Wohnungsbau im Mittel in D doch ganz weit unten ist.
Sei's drum: die Betonausführung gefällt, auch im Innenbereich. Dafür "dicker Daumen hoch".
Die Farbigkeit ist dann wieder Geschmackssache - meins ist das Grün nicht...
Bedauernswert und auf dem üblich niedrigen Niveau sind die Wohnungsgrundrisse. Wohnungen für mehr als 1 bis max. 2 Personen scheinen notwendiges Übel und sind gekennzeichnet durch sehr schlecht Raumzuschnitte. Sehr, sehr schade..

6

Darnok | 24.06.2019 08:43 Uhr

@mies = @mieser geht's kaum

Ich finde diesen Wohnbau gut gelungen. Besonders im Bild 3 fällt die angenehme Farbgebung auf, welche gut mit dem Kupfer-Grün des historischen Nachbar-Gebäudes harmoniert, auch die repetitive Fassadengestaltung zitiert die Wiederholung der Türmchen am Altbau. Gute Gegenüberstellung von alt und neu, ohne Anbiederung.

5

ixamotto | 24.06.2019 08:34 Uhr

@mieser geht's kaum

"Foto 3 könnte man als Kapitulation der Moderne vor der Vergangenheit bezeichnen"

Warum? Weil auf der Straße vor dem historistischen Jahrhundertwendebau keine Pferdedroschken mehr fahren?

Mir gefällt das Haus auch nicht, aber ihre Einlassungen
gründen eher auf urbanen Phantasmagorien...

4

STPH | 24.06.2019 08:12 Uhr

Fassadenornament

schade das das Überangebot an Loggia als strukturelles Fassadenornament die direkte Sonneneinstrahlung stark einschränkt.
Strukturelle Fassaden vertragen auch Glasanteile in der vordersten Ebene.

3

mieser geht's kaum | 24.06.2019 00:17 Uhr

@Nicht so mies

wer bei diesem Betonkasten von "nicht so mies" spricht, kann seine Augen nicht im Kopf haben.

Foto 3 könnte man als Kapitulation der Moderne vor der Vergangenheit bezeichnen

2

Nicht so Mies | 22.06.2019 13:58 Uhr

@Mies

Also tut mir leid, aber wer das hässlich findet, hat seine Sinne nicht ganz beieinander. Was erwarten Sie? Das Ding ist bei weitem bessser, als 90 Prozent aller Wohnbauten in Deutschland, und trotzdem wird gemosert. Das kann echt nicht sein.

1

Mies | 21.06.2019 16:21 Uhr

Hässlich, hässlicher , am...

Einfach nur hässlich diesses ganze Gebäude.
Nun versucht man in Berlin den "Baustil" aus Belgien zu kopieren.

Wenn(!), dann seht bitte genau hin, damit nicht sowas hier passiert.

Schade der Farbverlauf, den man auf den Zeichnugen sieht, nicht umgesetzt wurde.

Bei dem Flur bekomme ich Angstzustände!
Shining lässt grüßen...

 
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