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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Wohn-_und_Geschaeftshaus_in_Aarau_von_Gautschi_Lenzin_Schenker_5504461.html

01.10.2018

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Denkmalschutz und Dämmbeton

Wohn- und Geschäftshaus in Aarau von Gautschi Lenzin Schenker


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Das neue Wohn- und Geschäftshaus des Schweizer Architekturbüros Gautschi Lenzin Schenker in Aarau ist Teil eines denkmalgeschützten Ensembles aus drei Bestandsgebäuden – und ersetzt ein zuvor an gleicher Stelle befindliches Haus, das sich nach Angabe der Planer sowohl in einem bautechnisch schlechten Zustand befand als auch die historische Struktur des Ensembles verunklarte.

So entstand in Abstimmung mit der kantonalen Denkmalpflege und der Stadtbildkommission für den Bauherrn Unigamma Stiftung in Aarau ein so genannter Ersatzneubau, dessen strenger, monolithischer Baukörper in Dämmbeton mit Zuschlagstoffen aus Blähglasgranulat und Blähton umgesetzt wurde. Sockelgeschoss, Mittelteil und Dachebene sind in der Fassade durch Versprünge voneinander abgesetzt, wodurch sich unterschiedlichen Wandstärken zwischen 45 und 75 Zentimetern ergeben. Die horizontale Schichtung ist durch ein ruhiges Raster aus tiefen Laibungen mit stehenden Fensterformaten weiter gegliedert. Fallarm-Markisen bieten einen dezenten, außenliegenden Sonnenschutz.

Die Böden im Innenraum wurden teilweise als Hartbeton mit Terrazzofeinschliff ausgeführt. Als Kontrast zu den kühlen Betonoberflächen wurde auf Tropenholzarten wie Afromosia für die Parkettböden zurückgegriffen; für die Fassade wurden naturbelassene Fensterrahmen aus Sipo-Holz, einem Mahagonigewächs, gewählt. Während im Erdgeschoss und im Untergeschoss, das über Lichtkanonen erhellt wird, eine Gastronomienutzung untergebracht ist, befinden sich im ersten und zweiten Obergeschoss Büronutzungen, die Flächen sind hier flexibel unterteilbar. Die beiden oberen Dachgeschosse beinhalten zwei Wohnungen. (kh)

Fotos: Andreas Graber


Zum Thema:

Wer sich Einblick ins Bauen mit hochleistungsfähigem Dämmbeton verschaffen möchte: Kürzlich ist eine ausführliche Veröffentlichung zum Material Infraleichtbeton mit Ergebnissen eines interdisziplinären Forschungsprojekts der TU Berlin beim Fraunhofer Verlag erschienen.


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Kommentare

10

ulf | 19.10.2018 19:11 Uhr

es wird doch

immer schlimmer. auch in der schweiz nichts neues und das althergebrachte multipliziert sich selbst. ein fenster im treppenlauf. prima- zugunsten der Fassade. leute, sorry- ich kann damit halt wirklich nichts anfangen. ist mir alles zu plakativ und zu sehr "aufgesetzt"

9

erik viskovitz | 09.10.2018 08:49 Uhr

baukultur

Besorgniserregend ist die heutzutage erneute Tendenz zu brutalistischen Formen. Die sind bekannt aus den 60ern - aktuell neuerdings gefeiert als Kunstform und als Solitäre gar unter Denkmalschutz gestellt. Auch in den 80ern hat Architekt eigene Interpretationen in Kubusform versucht - mit die heutige Stadtarchitektur anhaltend verletzend prägenden Bauwerken. Jetzt erneut?

Fehlgeleitete Einschätzungen der Tragweite einer gebauten Umwelt führen heutzutage leider immer häufiger zu extrem einfachen Formen, ohne jegliche architektonisch vertiefende Begründung.

Wünschenswert ist ein erneuter Fokus in der Ausbildung zu Verständnis von Proportionen sowie bauästhetischen Erfordernissen gekoppelt mit der Nutzung bauphysikalischer Phänomene.

Und zuletzt: Die Materialwahl Tropenholz ignoriert die seit Jahrzehnten bekannte Problematik der Rodung klimarelevanter Bestandteile der Erde.

Dieses Gebäude ist kein Beispiel für gelungene Architektur. Dieses Gebäude hat einen schönen Ausblick, bietet jedoch einen unschönen Anblick.

8

lollo | 02.10.2018 17:12 Uhr

Brüstungsmindesthöhen oder umgekehrt@Lutz Borchers

Hier in D können Sie ab einer gewissen Mindestbrüstungstiefe summa summarum simsalabim Brüstungshöhe und -tiefe aufaddieren.
Möglichereise sind die Schweizer auch so helle...

7

Johnann Maier | 02.10.2018 17:10 Uhr

So kann´s gehen

Kann ja sein, dass der Denkmalschützer die Idee, Dachgauben als Negativform aufzunehmen, progressiv fand. Leider hat man vergessen, die Proportionen abzustimmen.
Insgesamt kommt das Gebäude optisch dem Ideal nahe, wonach man aus einer reinen Dämmmasse einen schmucklosen Kubus mit einfachsten Formen schneidet, der in seiner Ästhetik zwischen LEGO-Duplo und Holzhammernarkose liegt.

6

lollo | 02.10.2018 15:26 Uhr

Licht

Ich suche vergeblich nach irgendwelchen Beleuchtungskörpern und Lichtschaltern, Steckdosen u.a. ...
Wegretuschiert? Vergessen, oder eingespart?

5

martin stauss | 02.10.2018 15:03 Uhr

erdrückend

@Anne....kann gut sein, tippe aber eher auf die Ausführung eines Dachgeschosses in Gänze.

Bei Bild 5 hoffe ich, dass das Fenster nach außen aufgeht.....

Ansonsten für mich innen gefühlte Selbstmordatmosphäre....

4

reinhard04 | 02.10.2018 10:48 Uhr

Baukultur

armes Deutschland - reiche Schweiz ; und das nicht nur finanziell

3

Anne | 02.10.2018 09:14 Uhr

Außenwanddicken

.. ich tippe auf eine freie Interpretation der Denkmalschutz-Forderung nach einem Dachüberstand und der Weiterführung der Trauflinie.
Siehe Foto 2.

2

M. Hoffmann | 02.10.2018 08:39 Uhr

Denkmalschutz und Dämmbeton

Schön und gut - ein moderner Bau wie man ihn woanders so oder ähnlich findet. in meinen Augen kein Beispiel für Denkmalschutz.

1

Lutz Borchers | 01.10.2018 18:07 Uhr

sehr schweizerisch

Was ist eigentlich der sachliche Grund der unterschiedlichen Außenwanddicken?
Musste man keine Mindestbrüstungshöhen einhalten? Bei aller Liebe zum Ungeschminkten: die Betonflächen der Innenräume schaffen Höhlennischen, in denen man sich der Steinzeitdiät hingeben kann. Für Beton sind die Zimmer einfach zu klein.

 
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Die Lochfassade gliedert sich in Sockel-, Mittel- und Dachpartie mit klar ausformulierten stehenden Fensterformaten

Die Lochfassade gliedert sich in Sockel-, Mittel- und Dachpartie mit klar ausformulierten stehenden Fensterformaten

Die strenge Gliederung wird duch Versätze im Sockel- und Dachbereich aufgebrochen

Die strenge Gliederung wird duch Versätze im Sockel- und Dachbereich aufgebrochen

Die Fassade besteht aus Dämmbeton, die Holzrahmen der Fenster sind naturbelassen

Die Fassade besteht aus Dämmbeton, die Holzrahmen der Fenster sind naturbelassen

Im Innenraum wurden dunkle Holzoberflächen als Kontrast zum Beton gewählt

Im Innenraum wurden dunkle Holzoberflächen als Kontrast zum Beton gewählt

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